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Tag des Elektroautos: Elektroautos brauchen Begünstigungen!

Bundesverband nachhaltige Mobilität legt seine Forderungen auf den Tisch

Im Bereich Verkehr stieg der CO2-Ausstoß weiter an, während er in anderen Bereichen, z.B. im Bereich der Industrie, sinkend ist. Österreichs Neuwagenflotte verursacht mehr klimaschädliche CO2-Emissionen als der EU-Durchschnitt. Mit 132 Gramm CO2 pro Kilometer belegt Österreich im EU-Ranking nur den 14. Platz, deutlich hinter Spitzenreiter Niederlande mit 109 Gramm CO2, wie der VCÖ vor kurzem aufzeigte.

Das hängt auch mit aktiven Begünstigungen für Elektromobilität in den Niederlanden zusammen, wie der Bundesverband nachhaltige Mobilität anläßlich des Tages des Elektroautos feststellt. Ein Transporter oder Taxi mit Elektroantrieb kostet in den Niederlanden dank staatlicher Unterstützung 3.000 Euro weniger als in den meisten anderen Ländern, dazu kommen lokale Fördermaßnahmen durch Städte und Gemeinden von bis zu 7.000 Euro oder Abwrackprämien von 2.500 Euro, wenn alte Benzin- und Dieselfahrzeuge durch E-Autos ersetzt werden. Damit sinkt z.B. in Rotterdam der Anschaffungspreis für einen neuen Nissan Leaf von 24.110 Euro auf nur 7.450 Euro.

Elektrofahrzeuge können außerdem in vielen niederländischen Städten kostenlos in den Kurzparkzonen in den Stadtzentren parken.

Roland Dimai, Präsident des Bundesverbands nachhaltige Mobilität, meint: "Der Verkehrsbereich ist ein großes Sorgenkind für den Umweltschutz, rund ein Drittel unserer Treibhausgas-Emissionen stammt aus dem Verkehr. Eine Energiewende muss auch im Bereich der Mobilität rasch angegangen werden. Elektrofahrzeuge sind ein wichtiger Teil davon."

Doris Holler-Bruckner, ebenfalls Präsidentin des Bundesverbands, ergänzt: "Steuerbegünstigung von Firmenwagen müssen rasch geändert werden. Nachdem im ersten Halbjahr 2014 mehr als die Hälfte der Neuwägen in Österreich auf Unternehmen angemeldet wurden, kann hier mit einer Änderung viel bewirkt weden. Es wäre sinnvoll, eine C02-Ausstoß-Grenze für Firmenwägen einzuführen und die Steuern und Begünstigungen danach zu richten, damit wäre ein Anreiz geschaffen, verstärkt E-Fahrzeuge zu fahren."

Als weiteres Beispiel nennt der Bundesverband Norwegen, wo keine Mwst. für Elektrofahrzeuge anfällt.

Einige Vorschläge des Bundesverbands nachhaltige Mobilität:
KEINE Mwst. für Elektroautos, höheres Kilometergeld für Elektrofahrzeuge, Reduktion des SACHBEZUGSWERTS bei Dienst-Elektrofahrzeugen, freie Fahrt auf Busspuren, kostenfreies Parken in gebührenpflichtigen Kurzparkzonen.

Damit, so ist sich der gesamte Vorstand des Bundesverbands nachhaltige Mobilität einig, kann die von der Bundesregierung gewünschte Anzahl von Elektrofahrzeugen bis 2020 rasch erreicht werden.

Und sollten aufgrund der Maßnahmen dann einmal zuviele Elektroautos unterwegs sein, könne man die Vergünstigungen wie z.B. kostenfreies Parken in Innenstädten oder die Erlaubnis zum Benutzen von Busspuren durch Elektrofahrzeuge wieder abschaffen oder es bestehe die Möglichkeit, diese Vorteile von Anfang an auf eine Zeitspanne von einigen Jahren befristen.


Artikel Online geschaltet von: / stevanov /