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Pilgerfahrt ins gelobte Land der Elektromobilität

Rekordstrecke von 6.000 Kilometern in einem Zug mit einem Elektroauto zurückgelegt

© Dangl/ Die Tour im Überblick
© Dangl/ Die Tour im Überblick
© Dangl / E-mobile Pilgerfahrt nach Norwegen
© Dangl / E-mobile Pilgerfahrt nach Norwegen

Ein Pionier bleibt ein Pionier! Windkraftpionier der ersten Stunde Andreas Dangl hat auch bei der Elektromobilität wieder die Nase vorn. Als Erster legte er rein elektrisch 6.000 Kilometer zurück und wiederlegte damit eindrucksvoll das Reichweiten Vorurteil gegenüber der Elektromobilität.

Dangl bereiste auf seinem Road Trip 5 Länder und kam in Norwegen bis über den 62. Breitengrad hinaus: ‘Ich habe auf meinem Trip ganz deutlich gespürt, wohin uns die Reise in der Elektromobilität führen wird!’

Die Story:

Eine elektrische Pilgerfahrt ins gelobte Land der Elektromobilität. Während 2013 in
Norwegen 9% der neu zugelassenen PKWs Elektroautos waren, lag diese Quote in Österreich gerade einmal bei 0,2%. Was ist in Norwegen anders, außer, dass sie ihr Erdöl exportieren und daheim die ökologische Mobilität stark fördern?

Andreas Dangl wollte es genau wissen und wie die Pilger aus grauer Vorzeit, die
morgens nicht wussten, wo sie abends ihr müdes Haupt zur Ruhe betten werden,
wusste Dangl nicht, wo er für sein Elektroauto den nächsten Stromstoß
bekommen würde, um die Reise fortsetzen zu können. Schließlich absolvierte er knapp 6.000 Kilometer, ausschließlich unter Strom. Der Beweis dafür, dass man mit Elektroautos, die geeignete Ladeinfrastruktur vorausgesetzt, auch heute schon
jedes angestrebte Ziel erreichen kann.

Der Fahrer:

Andreas Dangl ist Vorstandsvorsitzender der WEB Windenergie AG, Österreichs größter Bürgerbeteiligungsgesellschaft im Windenergiebereich. Vor kurzem gründete Dangl die ELLA Ladeinfrastruktur AG, die in zwei Jahren ein österreichweites Netz an Schnellladestationen für Elektroautos aufbauen wird.
Darüber hinaus ist Dangl Hobbyfotograf und –geograf, beste Zusatzvoraussetzungen für diese forsche Unternehmung.

Das Auto:

Dangls Pilgerstab war das aktuell wohl modernste Elektroauto. Der Tesla Model S,
mit 85 kWh Batteriekapazität garantiert eine Reichweite von ungefähr 400 km mit einer Ladung. Verbunden mit einer gut funktionierenden Schnelllade-Infrastruktur war er die Basis für das Gelingen des ehrgeizigen Vorhabens.

Das technische Resümee:

Gesamt-Reisestrecke:
6.090 km (inkl. Fähren)
Fahrtstrecke Tesla Model S: 5.820 km
Stromverbrauch: 1.140 kWh
Durchschnitt 196 Wh /km (19,6 kWh/100 km)
Diese Strommenge wird in der Heim-Photovoltaikanlage des Fahrers in gut zwei Sommermonaten erzeugt und entspricht dem Energiegehalt von 90 Litern Diesel.
Diese Strommenge erzeugt die WEB Windenergie AG mit ihren regenerativen Kraftwerken, über den Jahresschnitt berechnet, in genau einer Minute.


Die Anekdötchen:
* Wenn am nördlichsten Punkt der Reise keine Ladestation verfügbar ist ...
* Wenn das Auto die Verbindung zum Internet verliert ...
* Wenn es verzeichnete Ladestationen gar nicht (mehr) gibt ...
* Wenn mit dem Smartphone die Registrierung für eine Ladestation fehlschlägt ...
* Wenn man eine 70-jährige Tesla-Fahrerin in Schweden trifft ...
: Wenn das Laden bei großen Superchargern zur E-Autoschau wird ...

Die Erkenntnisse:

Mit der richtigen Technik (z.B. die Reichweite und das Schnellladesystem von Tesla) ist eine ungehinderte Langstrecken - Autoreise in Mittel - Nord - und Westeuropa bereits heute möglich.

Schnellladen und eine dazugehörende flächendeckende Infrastruktur sind
die wesentlichsten Kriterien, um große Strecken zurücklegen zu können.

Die Rekuperations-Technik (Energierückgewinnung bei der Verlangsamung des Fahrzeuges) erhöht den Fahrspaß. Das Fahrzeug wird fast nur mehr mit dem Gaspedal und dem Lenkrad gesteuert.

Die Energierückgewinnung beträgt je nach Strecke, auch auf Autobahnen und
Bergstraßen bis zu 10 % des Verbrauchs.


Der auf ein Drittel reduzierte Energiebedarf von Elektroautos bringt volkswirtschaftlich und ökologisch einen erheblichen Mehrwert, wenn die elektrische Energie durch Sonne, Wind und Wasser regenerativ erzeugt wird.

‘Tempobolzen und Kilometerfressen’ erhöhen den Energieverbrauch erheblich. Das ist ein zu vernachlässigender Makel der Elektromobilität, weil das ohnehin
in Europa nur mehr in Deutschland streckenweise gestattet ist.

Alle Details im TAGEBUCH.

GastautorIn: Gerald Simon und Andreas Dangl für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /