© bykst/Kai Stachowiak /pixabay.com
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Atomfrachter Sheksna wieder in Hamburg

Wieder Atomtransit von Hamburg durch Niedersachsen, NRW und RLP nach Frankreich

Bonn, Hamburg, Trier - Anti-Atomkraft-Initiativen aus Norddeutschland haben am Montag (11. August) vor der Ankunft des russischen Atomfrachters Sheksna im Hamburger Hafen gewarnt. Vermutlich hat die Sheksna wieder Uranerzkonzentrat aus Kasachstan an Bord. Es wird angenommen, dass das Uran nach der Ankunft des Frachters sofort zum Güterbahnhof Hamburg-Maschen gebracht wird und von dort am Abend/Nacht per Bahn über die Bahnstrecke Bremen-Osnabrück-Münster-Hamm-Hagen-Wuppertal-Köln-Bonn-Koblenz-Trier-Saarbrücken Richtung Südfrankreich transportiert wird.

Seitens der Anti-Atomkraft-Bewegung wird ein Verbot derart gefährlicher Transporte gefordert. Die Risiken für die Bevölkerung dürfen nicht hingenommen werden. "Wichtig wäre auch die Entwidmung des Hamburger Hafens für Atomtransporte", so die erneute Forderung der Hamburgerin Regina Ludewig vom Vorstand des Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU).

Die Sheksna kommt aus St. Petersburg und hat auf dieser Fahrt im Gegensatz zu früheren Routen nach Hamburg den Nord-Ostsee-Kanal vermieden. Der Grund dafür könnte in dem Anti-Atom-Sommercamp zu sehen sein, das in Altenholz-Knoop bei Kiel stattfindet. Aus Angst vor Protesten wurde ein hunderte Kilometer langer Umweg in Kauf genommen. "In der Vergangenheit hatte die ‘Sheksna’ von St.Petersburg nach Hamburg stets radioaktives Material transportiert und die Route durch den Nord-Ostsee-Kanal genommen, zuletzt Anfang Juli mit Uranzerkonzentrat aus Kazachstan. Dabei wird auch nicht auf Sicherheitsvorkehrungen geachtet: 50 % der Container der Sheksna, die man in Hamburg kontrollierte, wurden wegen Mängeln beanstandet, etwa weil Gefahrgutkennzeichnungen fehlten oder die Transportgenehmigungen für Transportconatiner abgelaufen waren." (Quelle: http://antiatomcamp.nirgendwo.info/2014/08/08/erster-erfolg-atomtransport-um
geleitet).

Offenbar um die Lagerungszeiten des Urans im Hamburger Hafen zu verkürzen, lag die Sheksna diesmal sogar anderthalb Tage vor der Elbemündung vor Anker. Vermutlich sollte damit Anti-Atom-Protesten in Hamburg vorgebeugt werden.

Das Ziel des Urans wird vermutlich wieder die französische Uranfabrik in Malvesi sein ’In Südfrankreich wird das Uran umgewandelt und kommt dann als Uranhexafluorid auch zurück nach NRW in die Urananreicherungsanlage in Gronau. Die NRW-Landesregierung ist aufgefordert, diesen Urantransporten nicht tatenlos zuzusehen. Sie müssen verboten weden”, so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) warnt immer wieder vor derartigen Uran- und sonstigen Atomtransporten. "Hilfskräfte wie Feuerwehr und DRK werden in der Regel vorab nicht informiert und auch die Bevölkerung bekommt keine Hinweise über die brisanten Transporte", kritisiert BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz.


Der BBU fordert angesichts der drohenden Gefahren ein generelles Verbot aller Atomtransporte sowie die Entwidmung der Häfen für Atomtransporte. Weiterhin setzt sich der Verband auch für die sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke und Artomanlagen ein. Beobachtungen aktueller Atomtransporte mit Schiffen, Zügen oder LKW können dem BBU unter 0228-214032 bzw. 02562-23125 (BBU AK Energie) mitgeteilt werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /