Droht 2014 der Zusammenbruch des Photovoltaik-Marktes in Österreich? – Noch nicht!

12.8.2014 Die Stromerzeugung mittels Photovoltaik-Anlagen leistet auch in Österreich einen nennenswerten Anteil zur Deckung des Strombedarfs. Die 1%-Marke wurde 2013 erstmals überschritten.

Insgesamt sind in Österreich 626 MWp an Photovoltaik-Anlagen installiert. Alleine im letzten Jahr wurden 263 MWp an Photovoltaik-Anlagen installiert – ein Allzeithoch. Doch mit einem signifikanten Marktwachstum könnte Schluss sein. Obwohl Fördermittel bereitgestellt wurden kommt die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen in diesem Jahr nicht in die Gänge. Vielleicht haben die Diskussion zur Besteuerung des selbst erzeugten und eigenverbrauchten Solarstroms (ab 25.000 kWh) oder auch die deutlich gekürzten Fördermittel zu einer Irritation bei den Menschen geführt.

Fakt ist, dass für Anlagen kleiner 5 kWp die Fördermittel bei der Kommunalkredit Public Consulting GmbH (KPC) noch reichlich gefüllt sind. Aufdachanlagen erhalten 275 Euro je installierten Kilowattpeak. Für eine 5 kWp große Photovoltaik-Anlage gibt es daher einmalig 1375.- Euro. Von den für 2014 reservierten Fördermitteln von 26,8 Millionen Euro wurden bislang nur 4,94 Millionen abgerufen. Rund 82% der Fördermittel sind also noch frei.

Fakt ist, dass für Anlagen größer 5 kWp die Fördermittel bei der OeMAG – der Abwicklungsstelle für Ökostrom AG – bereits Anfang 2014 für 1300 Anlagen vergeben wurden. Das Problem ist, dass von diesen 1300 Anlagen (ca. 95 MWp) aber bislang erst 435 Anlagen (ca. 14 MWp) gebaut wurden. Die OeMAG hat daher auch in einem Schreiben an ihre Kunden vor kurzem aufmerksam gemacht, die jeweilige Photovoltaik-Anlagen noch zu realisieren oder den Vertrag zurückzuziehen, falls die Anlage doch nicht gebaut wird. Auf die Leistung bezogen wurden rund 85% der Anlagen noch nicht gebaut.

Fakt ist, das auf Grund dieser Zahlen in Österreich etwa 32 MWp an Photovoltaik-Anlagen in diesem Jahr bislang installiert wurden. Wie viele geförderte KPC- und OeMAG-Anlagen noch dazu kommen bleibt abzuwarten. Ebenso offen bleibt die Anzahl der Anlagen, die durch andere Institutionen gefördert wurden (Gemeinde- und Landesförderungen) sowie die Anzahl der Anlagen die überhaupt keine Förderung in Anspruch genommen haben.
Fakt ist, das sich Photovoltaik-Anlagen aber immer noch wirtschaftlich betreiben lassen. Vielfach sind Dachanlagen mit einer Leistung von 10 kWp ab 12.500.- Euro, mit einer Leistung von 20 kWp ab 22.000.- Euro und Anlagen mit einer Leistung von 50 kWp ab 50.000.- Euro erhältlich. Größere Dachanlagen ab 100 kWp und Freiflächen-Anlagen werden bereits deutlich unter 1.000.- Euro je Kilowattpeak angeboten. Die Nettopreise gelten für die komplette Anlage inklusive Netzanschluss.

2014 wird ein spannendes Jahr für die Photovoltaik in Österreich. Der komplette Zusammenbruch des Photovoltaik-Marktes wird nicht erfolgen, aber ein spürbarer Rückgang wird unvermeidbar sein. Bei jedem geplanten Projekt lohnt es sich die Angebote gut zu vergleichen, um die Wirtschaftlichkeit des Projektes zu sichern. Die Preisunterschiede bei Photovoltaik-Anlagen sind sehr hoch, dass zeigen auch die Erhebungen, welche die AEE Salzburg durchgeführt hat.

Quellen:

Kommunalkredit Public Consulting GmbH, Einmalzuschuss für Anlagen kleiner 5 kWp:
www.umweltfoerderung.at/kpc/de/home/umweltfrderung/fr_private/energieversorgung/photovoltaik_2014

OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG, Einspeisetarife für Anlagen größer 5 kWp:
http://www.oem-ag.at

AEE Salzburg, Preis-/Markterhebung für Photovoltaik-Anlagen, kostenlos erhältlich: office@aee-salzburg.at
http://www.aee-salzburg.at