© Pamperl - Renault ZOE im Einsatz
© Pamperl - Renault ZOE im Einsatz

Ich fahre mit meinem Sonnenstrom

Josef Pamperl hat erkannt: Auf die Zukunft der Elektroautos muss niemand mehr warten

© Pamperl- Nachladen des Renault ZOE E-Autos zuhause
© Pamperl- Nachladen des Renault ZOE E-Autos zuhause
© Pamperl- Der Strom kommt von der Photovoltaikanlage am Dach
© Pamperl- Der Strom kommt von der Photovoltaikanlage am Dach
© Pamperl- Die Sonne sorgt für den Strom für das Elektroauto
© Pamperl- Die Sonne sorgt für den Strom für das Elektroauto

Unternehmer Josef Pamperl war seit Jahrzehnten beim Wandern von Photovoltaik Anlagen auf Berghütten fasziniert, ganz besonders beispielsweise vom Schiestelhaus am Hochschwab. Diverse Gespräche mit den Hüttenwirten zeigten auf, dass die Anlagen verlässlich und wartungsfrei sauberen Strom produzieren.

Sein Eigenheim in Hausleiten hat einen durchschnittlichen Stromverbrauch von jährlich 5.000 Kilowattstunden - reicht eine Solarstsromanlage aus, um hier den Strombedarf ebenfalls abzudecken?

Die Besichtigung einer Fabrik für Photovoltaik Module in Kärnten gibt den letzten Ausschlag: Im Jahr 2009 montiert Familie Pamperl eine Solarstromanlage mit einer Jahresleistung von 5.000 kWh auf dem Dach des Einfamilienhauses.

2013 war ein Autowechsel angedacht. Der bisher eingesetzte VW hatte 200.000 Km auf dem Tacho und war 12 Jahre alt. Da kam die Markteinführung des Renault ZOE genau zur richtigen Zeit. Eine Probefahrt mit der Gattin überzeugte.

Josef Pamperl erzählt: "Mich hat von Anfang an die Technik fasziniert. Die Möglichkeit Sonnenlicht in Strom umzuwandeln. Strom ist die edelste und wertvollste Form der Energie, von der wir ständig mehr verbrauchen. Ich wusste, dass sich eine Investition in eine Photovoltaik Anlage amortisieren wird, es war mir egal, ob es 5 oder 20 Jahre dauert. Die Möglichkeit überschüssigen Strom in die Batterie eines Elektroautos zu laden, ist die optimale Ergänzung."

Konkret umgesetzt wurde im Herbst des Vorjahres, wie Josef Pamperl berichtet:
"Im September 2013 haben wir den Renault ZOE als Vorführwagen übernommen. Von Gleichgesinnten kannten wir bereits das dichte Netz von Ladestationen. Die Gefahr, keine Stromtankstelle zu finden, war und ist bis heute unbegründet. Durch Recherchen im Internet war rasch eine passende Heimladestation gefunden, diese wurde von einer Firma aus Linz mit geringem Aufwand in der Garage montiert.

Der große Vorteil dieser Ladestation ist die frei einstellbare Ladegeschwindigkeit. Sollte der Akku des ZOE einmal ziemlich leer sein, so kann mit 32 Ampere und 3-phasigem Ladestrom in nur einer Stunde auf 80% aufgeladen werden. Mit 10 Ampere dauert das Laden zwar 3x so lang, dafür können wir den Strom aus der eigenen Photovoltaik Anlage besser nützen.

Am Anfang achtet man immer genau auf die Restreichweite. Seit ich zu einem 105 km entfernten Termin gefahren bin und nach der Ankunft noch 40 km Restreichweite auf der Anzeige hatte, mache ich mir keine Sorgen und fahre seither auf der Autobahn mit 130 km/h.

Das eingebaute Navigationsgerät zeigt mehrere Ladestationen in der jeweiligen Umgebung oder am Zielort an. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, mit einem Fingertipp zur nächst gelegenen Stromtankstellen geleitet zu werden.

Berufliche Termine sind häufig am Nachmittag und so geplant, dass falls notwendig, eine Ladestation in der Nähe angefahren wird. Die Zeit zum Laden wird sinnvoll für Telefonate, zum Angebote zu schreiben, zum Termine vorbereiten, zum Einkaufen oder für Pausen genützt.

Ein Super Feature ist die Klimaautomatik. Wenn der ZOE mit der Ladestation verbunden ist, kann die Temperatur so programmiert werden, dass der Innenraum bei der Rückkehr im Winter wohlig warm und im Sommer angenehm kühl ist.

Hin und wider, wenn ich absolut unsicher bin, ob ich in der Nähe eine Ladestation finde, nehme ich unser Zweitauto, zur Freude meiner Frau. Die fährt dann sehr gerne mit dem ZOE. "

Kosten:
Vollwertiges Elektroauto um € 14.000,-
€ 18.000,- inklusive Mehrwertsteuer als Unternehmer und Ökostromkunde.
Für das alte Auto hat sich um € 4.000,- ein Käufer gefunden.

Die € 102,- monatliche Batteriemiete ist auf 20.000 Jahreskilometer ausgelegt. Die Miete wird von Herrn Pamperl als sehr positiv gesehen, weil das Risiko eines Defekts der Batterie beim Hersteller bleibt.

An die Donau Versicherung werden järhlich € 657,- bezahlt, bestehend aus € 150,- Haftpflicht, € 442,- Vollkasko plus € 65,- allgemeine Versicherungssteuer.

Die KEBA Ladestation hat inklusive Montage € 1.500,- gekostet. Das Ladekabel mit den Typ 2 Steckern war beim Autokauf dabei.

Resultat: 100 km um € 1,40,-
Der ZOE hat einen hohen Spaßfaktor. Beschleunigt vom Stand weg immens schnell und verfügt durch die tief liegenden Batterien über eine exzellente Kurvenlage.

Bei 20.000 Jahres Kilometer kalkulieren sich die Treibstoffkosten aus unter-schiedlichen Strom Bezugsquellen. Basis 16 kWh Strom je 100 km.

6.000 km um € 77,-
960 kW kommen direkt von der Photovoltaik Anlage und werden kalkuliert mit 960 kWh x € 0,08,- = € 77,- . Die € 0,08 zahlt unser Energieversorger für die Kilowattstunde Überschussstrom.

12.000 km um € 146,-
1.920 kWh Strom werden vom Ökostromanbieter zugekauft. Vor Anschaffung des ZOE wurden 3.500 kWh Stromüberschuss zu je € 0,08 verkauft und der Verbrauch um € 0,19 eingekauft. Ergibt € 0,11 je Kilowattstunde Differenz.

2.000 km um € 50,-
Es wird eine kostenlose Ladekarte von der Wien Energie benutzt. An Ladestationen mit Typ 2 Stecker und 16 Ampere wird für 2 Stunden Ladezeit € 2,35,- berechnet. In diesem Zeitraum ist die Batterie wieder voll aufgeladen. Detaillierte Rechnungen kommen quartalsweise via E-mail.

Häufig wird an zahlreichen GRATIS Ladestationen nachgeladen. Die gibt’s z.B. in der Nähe in Gerasdorf im Einkaufszentrum G3, in Hollabrunn am Hauptplatz, in Stockerau beim McDonalds, im Donauzentrum, in der Messegarage Wien und beim Geschäftspartner SOLAVOLTA im Burgenland.

FAZIT von Josef Pamperl:

"Für uns sind Investitionen die der globalen Erderwärmung entgegenwirken, nicht teuer, sondern helfen Geld sparen. Die Photovoltaik Anlage und unser Renault ZOE sind alltagstauglich und könnten bei 1000en anderen Bewohnern im Speckgürtel genützt werden. 90% der Wege sind im Umkreis von 50 km und an vielen Ecken, bereits ausreichend Elektroladestationen vorhanden.

Fairerweise muss man dazu sagen, dass Ski Fahren mit der Familie nach Tirol nicht zu empfehlen ist, aber dafür haben wir ein Zweitauto. (Die Anfahrt würde etwas länger dauern.)

Ein Autokauf ist nicht nur eine wirtschaftliche Sache, sondern ist und bleibt emotional. Ich bin schon mit vielen Autos gefahren, aber so wohl und zufrieden war ich mit keinem anderen wie mit dem ZOE.

Auf die Zukunft der Elektroautos muss heute niemand mehr warten, die hat bereits begonnen."



Autor Manfred Brustmann hat erkannt, dass sich Photovoltaik Anlagen rentieren und will noch viele Mitbürger von den Vorteilen überzeugen- darum schreibt er Anwenderberichte.


Fotos mit freundlicher Unterstützung des E-Auto Fahrers Josef Pamperl.

GastautorIn: Manfred Brustmann für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /