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Öffnung von Busspuren auch für Elektroautos

Innerstädtischer Testbetrieb samt rascher Evaluierung gefordert

Wien - Wiens Bürgermeister Michael Häupl hat vor kurzem in der ‘Kronen Zeitung’ gefordert, Busspuren für einspurige Kraftfahrzeuge zu öffnen. Ein Vorschlag, der von ÖVP, FPÖ und den Grünen unterstützt wird.

Äußerst positiv äußert sich dazu auch der Wiener Landesgeschäftsführer des ARBÖ, Günther Schweizer, der mit einer weiteren Forderung überrascht, die sich der Bundesverband nachhaltige Mobilität schon lange wünscht. Schweizer meint, für den ARBÖ Wien sollte es auch im Interesse einer modernen zukunftsweisenden Verkehrspolitik im urbanen Raum auch kein Tabu sein, darüber nachzudenken, die Busspuren zusätzlich für Elektroautos zu öffnen. "So könnte man auch zusätzliche Anreize für umweltfreundliche PKW schaffen. Dies wäre im Sinne einer nachhaltigen Verkehrspolitik, wie vom Verkehrsressort der Stadt Wien immer proklamiert wird. Unterschiedliche Mobilitätsbedürfnisse mit unterschiedlichen Mobilitätsformen sinnvoll im Interesse der Menschen und Umwelt zu verschränken!"

Doris Holler-Bruckner, die Präsidentin des Bundesverbands nachhaltige Mobilität, der die Interessen der E-Mobilisten vertritt, meint: "Wir freuen uns, dass eine unserer Forderungen vom ARBÖ unterstützt wird. Andere Großstädte zeigen bereits seit längerer Zeit, dass dies eine zeitgemäße Forderung ist, solange noch nicht tausende Elektroautos in Wien auf den Straßen sind." Dresden oder Oslo haben beispielsweise ihre Busspuren für Elektrofahrzeuge freigegeben, um die Verbreitung von Elektroautos zu forcieren. Durch die Freigabe von Busspuren wird die Attraktivität von Elektroautos, die derzeit in der Anschaffung noch etwas mehr kosten als fossile Fahrzeuge, erhöht. Aus diesem Grund könnten mehr Leute auf Elektrofahrzeuge umsteigen, die in der Stadt keine lokalen Emissionen verursachen.

Dafür spricht auch, dass durch die Freigabe der Busspur die Flüssigkeit des Verkehrs erhöht werden könnte, wenn etwas mehr Elektroautos als derzeit auf den Straßen wären, weil diese die Sonderspur benutzen dürfen, was den Verkehr insgesamt entlasten würde. Als ein positives Beispiel sieht der Bundesverband nachhaltige Mobilität auch die Umsetzung der Car-Pooling Spuren in Kalifornien, auf denen nur gefahren werden darf, wenn mehrere Leute in einem Fahrzeug unterwegs sind- z.B. mindestens 3 Personen in einem Viersitzer oder mindestens 2 Personen in einem Zweisitzer. Diese sind ebenfalls für Elektrofahrzeuge freigegeben. Eine Car-Pooling-Spur auf der Tangente? Das wäre doch eine gar nicht so schlechte Idee, um zum Umdenken zu bewegen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /