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Europäische Test-Initiative zeigt: Energieverbrauchswerte am EU-Energielabel bei Waschmaschinen 100% verlässlich

Bei zwei Drittel aller Maschinen erlauben sich die Hersteller aber Schwächen bei der richtigen Deklaration in Bedienungsanleitungen

Im Rahmen des Projekts "Appliance Testing for Washing Machine Energy Label and Ecodesign Evaluation" (ATLETE II) wurden stichprobenartig 50 Waschmaschinen getestet, um die Anforderungen der EU-Vorschriften hinsichtlich Energieeffizienzlabelling und Ökodesign zu überprüfen. Das Hauptaugenmerk der Tests lag nicht nur auf den rein technischen Parametern, sondern auch auf den Label-Angaben, den Informationen in den Bedienungsanleitungen sowie weiteren vorgeschriebenen Produktinformationen, die den KonsumentInnen zur Verfügung gestellt werden.

Die wichtigsten Ergebnisse eines zwei Jahre umfassenden Prozesses einer EU-weiten Überprüfung der Erfüllung der gesetzlichen Energieverbrauchskennzeichnungs- und Ökodesign-Bestimmungen sind: KonsumentInnen in ganz Europa können den am Effizienzlabel angegebenen Werten vertrauen, wenn sie ein Gerät kaufen. Es besteht jedoch Handlungsbedarf im Bereich der Informationen, die von Herstellern in Produktdatenblättern sowie Bedienungsanleitungen zur Verfügung gestellt werden müssen.

Die Österreichische Energieagentur ist im Konsortium für die Erstellung der final gültigen Richtlinien für den Überprüfungsvorgang sowie für den öffentlichen Endbericht, der Empfehlungen für Marktaufsichtsbehörden enthalten wird, verantwortlich. DI Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur unterstreicht: "Das Ergebnis der Überprüfung war beeindruckend positiv. In der technischen Überprüfung wurde die deklarierte Energieeffizienz für alle Waschmaschinen bestätigt und in vielen Fällen sogar deutlich günstigere Werte gemessen."

Gleichzeitig hat sich gezeigt, dass in der Verordnung über die Energieverbrauchskennzeichnung sehr viele Anforderungen enthalten sind, die Kleinigkeiten regeln, wie etwa die Anzahl der Nachkommastellen für bestimmte Angaben in der Gebrauchsanweisung. Das führt leicht dazu, dass Geräte die Anforderung der Verordnung nicht 100% erfüllen. "Es hat sich bestätigt, dass die dem Energielabel zugrundeliegenden Energiesparprogramme tatsächlich sehr sparsam sind und sehr gute Waschergebnisse liefern. Da andere Programme energieintensiv sind, ist es wichtig, dass die Verbraucher möglichst häufig die Energiesparprogramme ihrer Waschmaschinen nutzen - auch wenn die Waschzeiten dieser Programme oft deutlich länger sind", erklärt Projektleiter DI Thomas Bogner zum praktischen Nutzen dieses europäischen Projekts.

"Das Projekt belegt die Vorteile einer EU-weiten Überprüfung zur Erfüllung der Energieverbrauchskennzeichnung und dient daher auch als Bestpractice Beispiel für die effektive Überprüfung der Einhaltung der EU-Vorgaben für Produkte, die im europäischen Binnenmarkt gehandelt werden", stellt DI Peter Traupmann abschließend fest.

Die vollständigen Testergebnisse einschließlich der Testberichte einzelner Modelle, die für dieses Projekt getestet wurden, können auf der Webseite des Projekts www.atlete.eu/2 eingesehen werden. Durchgeführt wurde das Projekt von einem elf Mitglieder umfassenden Projektkonsortium. Das Konsortium besteht aus Energieagenturen, dem Verband von Haushaltsgeräteherstellern, einer Marktüberwachungsbehörde, Verbraucherorganisationen sowie universitären und unabhängigen ExpertInnen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /