© Oekonews- Die Ladestation in Schlüßlberg
© Oekonews- Die Ladestation in Schlüßlberg

Elektromobilität: Laden nicht für Ortsbewohner?

Eine Eventpiratengeschichte sondersgleichen

© Oekonews- Die Ladestation in Schlüßlberg ist gut beschildert   LADEN erlaubt..
© Oekonews- Die Ladestation in Schlüßlberg ist gut beschildert LADEN erlaubt..
© oekonews- Nach der Aufschrift dürfte es eine Förderung für die Ladestation gegeben haben
© oekonews- Nach der Aufschrift dürfte es eine Förderung für die Ladestation gegeben haben
© Oekonews- Eindeutige Beschriftung: Laden für E-Car möglich!
© Oekonews- Eindeutige Beschriftung: Laden für E-Car möglich!

Sssss... Wie der Wind sausen wir elektrisch durch Österreich. Eine besonders kuriose Geschichte haben wir vor kurzem in Schlüßlberg nahe Grieskirchen in Oberösterreich erlebt.

Wir waren natürlich mit einem Elektrofahrzeug unterwegs, wie könnte es anders sein. Unser Beifahrer hat bereits im Vorfeld nachgefragt, ob es eine Ladestation für Elektroautos gibt. Vor einiger Zeit war in der Zeitung zu lesen, dass eine E-Tankstelle hier eröffnet wurde. Natürlich, Nachladen ihres Elektroautos kein Problem, so lautete die Antwort . Ideale Bedingungen, denken wir. Eine wunderschöne Ladesäule gibt uns Strom! Wie wunderbar. Ein guter Platz, um in den Zug umzusteigen, von dem wir eine Freundin abholen sollen. Nahe des Bahnhofs. Eine gelungene Lösung für alle, die elektrisch unterwegs sind.

Und wie so der Zufall will, wird uns da beim Laden, als wir mit einigen Einheimischen plaudern, weil wir ja warten müssen, bis unsere kleine ZOE wieder genug Saft für die Weiterfahrt hat, etwas ganz Kurioses zugetragen: "Für Einheimische ist das nicht gemacht! Nur für Gäste! Bewohner und Bewohnerinnen der Gemeinde sollen einfach zuhause laden!"

"Wie kann soetwas nur sein?" Unglaublich... Kopfschütteln von unserer Seite. "Es ist wirklich wahr!!" so hören wir.


Fotos von der Ladesäule sind schnell gemacht. Ganz klar prangt auf der Ladesäule ein Bild mit "E-CAR" - warum soll man hier nicht nachladen dürfen?

Der Ortsbewohner, mit dem wir uns unterhalten, erzählt, dass die Ladestation natürlich mit einem Elektroauto eröffnet worden sei, daher sei es für einen Bekannten von ihm, einen Elektroautofahrer aus der Gemeinde, ganz logisch gewesen, hier auch Nachzuladen, als er in den Zug umgestiegen sei und sein Auto bei der Ladestation gelassen habe. Aber in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung sei besprochen worden, dass die ELEKTROAUTOTANKSTELLE NUR FÜR JENE GEDACHT SEI, DIE HIER DURCHFAHREN UND NICHT FÜR JENE. DIE IHR AUTO NUR HIER DEN GANZEN TAG HINSTELLEN UM SICH ZUHAUSE DEN STROM ZU SPAREN!!"

Könnte es sein, dass sich da eine Zwistigkeit zwischen den Gemeinderatsfraktionen auswirkt? Haben diese guten Herren und Damen keine Ahnung, dass sie hier von Kosten im Cent-Bereich reden? Wurde die Ladestation möglicherweise sogar gefördert und sind die Kosten für die Ladestation nicht im Tausenderbereich höher als jene, die Ortsbewohner hier möglicherweise an Strom nachladen?

Eines scheint uns klar: KEIN Elektroautofahrer lässt sein Elektroauto in seiner Heimatgemeinde ein paar Stunden an einer Ladestation, einige Kilometer von seinem Haus entfernt, nur weil er ein paar Stunden an einer ganz normalen Ladestation Strom ziehen kann.

Wir finden die ganze Story nicht nur kurios, sondern es ist für uns eine emobile EventpiratenFARCE sondersgleichen!!

Hier scheint einiges vor Ort schief zu laufen- bei einer für uns nach außen hin vorbildhaften Lösung.

PS: Die Gemeinde erzeugt sogar Strom auf Photovoltaik - damit sollten die Kosten des Stroms von der Ladestation eigentlich mehrfachst abgedeckt sein.


Artikel Online geschaltet von: / stevanov /