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Europaparlament stimmt für Deal zu genveränderten Pollen im Honig

Grüne: Konservative, Liberale und Teil der Sozialdemokraten geben Druck der Gentech-Lobby nach

Straßburg - "Das Plenum des Europäischen Parlaments hat einem völlig heuchlerischen Kompromiss zwischen Kommission, Rat und Parlament zugestimmt, der die nötige Kennzeichnung von gentechnisch verändertem Honig verhindert. Damit haben sie den Imkern und Bienen einen Bärendienst erwiesen. Konservative, liberale und auch ein Teil der sozialdemokratischen Abgeordneten haben diesen verschrobenen Deal abgesegnet, obwohl der Europäische Gerichtshof 2011 festgelegt hatte, dass mit genetisch veränderten Pollen verunreinigter Honig nach EU-Recht als solcher gekennzeichnet werden muss. Die Kommission
verstieg sich daraufhin zur spitzfindigen Argumentation, dass GVO-Pollen ein Bestandteil und keine Zutat des Honigs seien und somit nicht gekennzeichnet werden müssten. Die Kommission brachte nun einen entsprechenden Legislativvorschlag ein, der leider nach massiver Lobbyarbeit der Industrie und von GVO-anbauenden Drittstaaten wie Argentinien heute im Europaparlament angenommen wurde", kritisiert Ulrike Lunacek, Vizepräsidentin der Grünen im Europaparlament, diesen verbraucherschutzfeindlichen Kompromiss zwischen Kommission, Rat und Parlament.

Lunacek: "Mit dieser Entscheidung gab die Mehrheit der Abgeordneten dem Druck der Gentech-Lobby nach. Da die EU viel Honig aus Ländern importiert, die GVO anbauen, und zwei der wichtigsten Honig produzierenden Mitgliedstaaten (Spanien und Rumänien) den Anbau von Gen-Mais zugelassen haben, ist quasi besiegelt, dass mit Gen-Pollen kontaminierter Honig ungekennzeichnet in die Regale
gelangen wird."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /