©  NLK Reinberger/ Pernkopf und Brunner bei Biomin in Tulln
© NLK Reinberger/ Pernkopf und Brunner bei Biomin in Tulln

Bayern und Niederösterreich: Gemeinsames Nein zu Gentechnik

Treffen von Landesrat Pernkopf mit Bayerischem Staatsminister Brunner

Vorgestern traf der NÖ. Landesrat Dr. Stephan Pernkopf mit dem Bayerischen Agrar-Staatsminister Helmut Brunner zu einem Arbeitsgespräch im Technopark Tulln zusammen, wo sich unter anderem die Laborräume des auch in Bayern tätigen Futtermittelerzeugers Biomin befinden. Staatsminister Brunner zeigte sich beeindruckt: ‘Solche Technopole sind in Bayern nicht bekannt, ich empfinde das hier als Leuchtturm und als Beispiel wie man Ausbildung, Forschung und Industrie vernetzen kann.’

Zentrale Themen des anschließenden Arbeitsgespräches waren die aktuellen Entwicklungen der Regelungen zur GVO-Freiheit auf europäischer Ebene und die gemeinsame Eiweißstrategie zur Stärkung des Sojaanbaus im Donauraum. Landesrat Dr. Stephan Pernkopf: ‘Gemeinsam sagen unsere beiden Länder ein klares Nein zur Gentechnik. Bayern ist auf europäischer Ebene ein starker Mitstreiter für den gentechnikfreien Anbau und für das Selbstbestimmungsrecht der Länder geworden, Minister Brunner hat mir bekannt gegeben, dass die Bayern nun auch dem ‘Europäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen’ beitreten werden. Wir sind hier schon seit 2005 Mitglied.’

Zur Erhöhung des Eigenversorgungsgrads mit gentrechnikfreien Sojafuttermittel soll der Sojaanbau in den beiden Länder weiter stark erhöht werden, hoben die beiden Agrarpolitiker die Initiative ‘Donau Soja’ hervor. Damit möchte man sich von Importen aus Süd- und Nordamerika unabhängiger machen. In Österreich konnte der Anbau von gentechnikfreiem Soja in den letzten fünf Jahren bereits auf 42.000 Hektar verdoppelt werden, in Niederösterreich hat sich im selben Zeitraum der Anbau sogar auf das sechsfache gesteigert. Laut Schätzungen von Experten kann die Soja-Produktion im gesamten Donauraum mittelfristig von derzeit einer Million auf rund 4 Millionen Tonnen ausgeweitet werden.

Kritisch äußerten sich LR Pernkopf und Staatsminister Brunner auch zum geplanten Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA: ‘Dieses Abkommen darf kein Freibrief für Gentechnik, Chlorhendl und Hormonfleisch werden. Wir dürfen keiner Aufweichung unserer strengen Standards zustimmen, sondern müssen vielmehr unsere hohe Qualität exportieren.’


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /