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Umweltschutz macht erfinderisch: Acht Wiener Unternehmen für Umweltpreis der Stadt Wien 2014 nominiert

„Umweltschutz macht erfinderisch und weckt Innovationsfreude – das zeigen uns die Einreichungen zum Umweltpreis der Stadt Wien auch dieses Jahr wieder“, freut sich Umweltstadträtin Ulli Sima.

Mit Unterstützung des ÖkoBusinessPlan, dem Umweltförder- und Beratungsprogramm für Wiener Unternehmen, sucht die Stadt jedes Jahr die besten Ideen und Projekte der Wiener Wirtschaft in Sachen Umweltschutz. Acht Wiener Unternehmen haben den Einzug ins Finale geschafft und damit Chancen auf die Umweltpreise der Stadt Wien 2014, die am 18. März 2014 unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Michael Häupl und Umweltstadträtin Ulli Sima vergeben werden.


Die nominierten Projekte

Ob Mehl, Nudeln, Obst, Gemüse, Gewürze, Essig oder Honig – in Lunzers Maß-Greißlerei werden Bio-Lebensmittel unverpackt angeboten. Die Kundschaft bringt eigene Gefäße mit oder füllt sich die gewünschten Produkte vor Ort selbst in Mehrweggläser oder Papiersackerl. Die Idee ist zweifach gut – weniger Verpackung bedeutet weniger Abfall und der bewusste Einkauf ‘nach eigenem Maß’ hilft, Lebensmittelabfälle zu vermeiden.

Die AC-Rädler Umwelttechnik Gmbh entwickelte ein innovatives Reinigungssystem zur effizienten mechanischen Entfernung von Belägen in Rohren von Wärmetauschern, wie sie in der produzierenden Industrie vielerorts im Einsatz sind. Statt Unmengen an Wasser, Hochdruck und Chemie, bringt hier ein hydraulischer Bohrer die Industriemaschinen schnell wieder auf Vordermann. Teure Stillstandzeiten oder Neuanschaffungen aufgrund von verstopften Rohren können so vermieden werden.

In den Büroräumen der Oesterreichischen Nationalbank wird clever gekühlt. Sogenannte Lichtlenkjalousien sorgen im Sommer für die optimale Beschattung, im Winter halten sie das Gebäude über Nacht und am Wochenende warm. Eine ausgeklügelte Steuerung sorgt dafür, dass nur bei geschlossenen Fenstern, gesenkten Jalousien und einer Außentemperatur von über 20 Grad mit umweltfreundlicher Fernkälte gekühlt wird.

In der Wäscherei von Wien Work integrative Betriebe und AusbildungsgmbH werden täglich bis zu 1.000 kg Wäsche gereinigt und an Drahtkleiderbügeln ausgeliefert. Ein von den MitarbeiterInnen eigens entworfener Kleiderbügelsammler motiviert die KundInnen nun verstärkt zur Rückgabe der Bügel und hilft auch, die bisher sich stark ineinander verhakenden Drahtkleiderbügel heil zu retournieren. Der Verbrauch bzw. Neukauf von Kleiderbügeln konnte so um die Hälfte reduziert werden.

Der Plattform carsharing24/7 gelingt es, ein privates Konzept für gemeinsame Autonutzung zu verwirklichen. AutobesitzerInnen, die ihr Fahrzeug nicht täglich nutzen und ihre Fixkosten dafür reduzieren möchten, treffen hier auf Menschen, die auch ohne eigenes Auto – in der Stadt genauso wie am Land – günstig mobil sein wollen. Die effiziente Nutzung bestehender Autos entlastet die Umwelt und längerfristig soll so auch der Bedarf an Neukäufen sinken.

Der neue Wiener Hauptbahnhof der ÖBB Holding AG punktet in Sachen Energieeffizienz. Neben Fernwärme und -kälte wird die Erdwärme am Standort zum Heizen und Kühlen genutzt – angetrieben von einer eigenen Photovoltaik-Anlage. Für die Zugreinigung wird das Regenwasser gesammelt und ein Großteil des Baumaterials, das durch den Abriss des vormaligen Südbahnhofs anfiel, wurde direkt vor Ort wiederverwendet bzw. mit der Bahn abtransportiert.

Die BIG Bundesimmobiliengesellschaft m. b. H. optimiert unter dem Namen ‘BUY SMART – BUY GREEN’ den zentralen Einkauf. Ob bei Büromaterial und Papier, bei Möbeln, Reinigungsmitteln, Fahrzeugen oder Veranstaltungen – nachhaltigen Produkten wird der Vorzug gegeben. Eine interne Bewusstseinskampagne sorgte bei den Verantwortlichen und der Belegschaft für umfassende Information und Sensibilisierung.

Die Gebrüder Stitch fertigen Jeans nach Maß und stellen der herkömmlichen umweltschädlichen Produktion ein neues Konzept entgegen. Nach intensiver Analyse des gesamten Produktlebenszyklus, setzen sie nun auf eine wassersparende Bio-Baumwollproduktion in Benin in Westafrika, entwickeln gemeinsam mit der BOKU Wien eine Methode zum Einsatz von Enzymen zur umweltschonenden Bleiche des Denim-Stoffes, reparieren gebrauchte Jeans und recyceln Stoffreste.


Der Umweltpreis der Stadt Wien

Der Umweltpreis zeichnet das Engagement der besten Wiener Betriebe aus und dient als Anreiz und Inspirationsquelle für Unternehmen, die sich bisher noch wenig mit dem Thema auseinandergesetzt haben. ‘Der Umweltpreis soll noch mehr Betriebe zum aktiven Umweltschutz motivieren’, unterstreicht Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22. Die Siegerprojekte werden von einer unabhängigen Jury, dem Beirat des ÖkoBusinessPlan Wien, ermittelt. Entscheidend sind dabei Umweltrelevanz, Innovationsgrad und Zukunftsfähigkeit, aber auch soziale und gesellschaftliche Aspekte der eingereichten Maßnahmen und Vorhaben.
Der Beirat des ÖkoBusinessPlan Wien umfasst ExpertInnen aus Wirtschaftskammer Wien/WIFI, Lebensministerium, Arbeiterkammer Wien (AK Wien), Österreichischem Gewerkschaftsbund (ÖGB) und der Wirtschaftsagentur Wien, der Wiener Technologieagentur ZIT, den Gewerbetechnischen Sachverständigen (MA 36) sowie den Magistratischen Bezirksämtern (Gewerbebehörde).


Sparen nach Plan – mit dem ÖkoBusinessPlan Wien

Der ÖkoBusinessPlan Wien ist das Umwelt-Service-Paket der Stadt Wien für Unternehmen. 1998 von der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22 ins Leben gerufen, unterstützt der ÖkoBusinessPlan Unternehmen bei der Umsetzung von umweltrelevanten Maßnahmen und trägt dazu bei, Betriebskosten zu senken. Der ÖkoBusinessPlan Wien leistet einen wesentlichen Beitrag zum Wiener Klimaschutzprogramm (KliP) und zum Städtischen Energieeffizienzprogramm (SEP), wo er als Schnittstelle zu den Betrieben verankert ist. Gefördert wird das Programm aus den Mitteln des Ökostromfonds für Wien, der Wirtschaftskammer Wien/WIFI und der Umweltförderung Inland des Lebensministeriums. Unterstützt wird das Programm außerdem von der Arbeiterkammer Wien (AK Wien), dem Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB), der Wirtschaftsagentur Wien, der Wiener Technologieagentur ZIT, der Magistratsabteilung für technische Gewerbeangelegenheiten (MA 36) und den Magistratischen Bezirksämtern (Gewerbebehörde).

Weitere Informationen zum ÖkoBusinessPlan Wien sind unter www.oekobusinessplan.wien.at abrufbar, alle teilnehmenden Betriebe unter unternehmen.oekobusinessplan.wien.at zu finden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /