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Vergessen in der Schweiz: Der Atomunfall von Lucens

Es war Ende Januar 1969, als sich das Brennelement 59 im Atomkraftwerk von Lucens überhitzte- mit einer Explosion als Folge

Es ist ein Forschungsreaktor, der damals weit in den Fels gebaut wurde, der einzige rein Schweizer Reaktor, keine 3 km vom Ortskern der kleinen Stadt Lucens entfernt, ein Schwerwasserreaktor, geplant und entwickelt in der Schweiz. Er wurde nach der Revision wieder hochgefahren, als das Unglück geschah, war er davor monatelang still gestanden.


Das Unglück geschieht um 17 Uhr- erst am nächsten Tag um 11 Uhr morgens hört die bisher uninformierte Bevölkerung von Lucens im Radioe von den Problemen. Es heißt, unmittelbare Gefahr für die Gesundheit gebe es nicht. Erst später wird der Unfall auf der internationalen Bewertungsskala auf der gleichen Stufe wie der Unfall von Three Mile Island eingereicht. Damit: Eigentlich ein schwerer Unfall in der Geschichte der Nutzung von Atomkraft. Warum damals keine Panik herrschte, die Stimmung vor Ort erst später umschwenkte? Warum dieser Atomunfall in unserem Gedächtnis nicht verankert ist? Das gravierende Problem passierte noch bevor es eine breite Anti-AKW-Bewegung gab- bevor weitere Katastrpohen das Bild der Welt veränderten: Am 26. April 1986 in Tschernobyl, am 11. März 2011 Fukushima in Japan.

Was geblieben ist? Unzählige Fässer von Atommüll- bis heute! Seit 2003 stehen sie im Zwischenlager Würenlingen im Kanton Aargau - und der Inhalt strahlt noch hunderte Jahre vor sich hin.

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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /