© DHL / Elektrischer StreetScooter und Elektrofahrrad im Einsatz bei der Deutschen Post
© DHL / Elektrischer StreetScooter und Elektrofahrrad im Einsatz bei der Deutschen Post

Deutsche Post: Automobilhersteller wollten kein Elektroauto bauen

StreetScooter läuft in Bonn

Wie ’auto motor und sport” berichtet, sickerte nun durch, dass die Deutsche Post vor der Entwicklung ihres E-Fahrzeugs bei sämtlichen großen deutschen Autobauern wegen Kooperation angefragt hat: Keiner der Großen wollte mit der Post kooperieren, weil die Entwicklung eines elektrischen Lieferfahrzeugs nicht rentabel sei.

Das war der Grund, warum ein solches Fahrzeug zusammen mit der StreetScooter GmbH und Instituten der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen entwickelt wurde. Der "StreetScooter" hat eine Reichweite von bis zu 120 Kilometern (im Postbetrieb max. 80 km). Die erste Vorserie von 50 Fahrzeugen wird seit Sommer 2013 sukzessive ausgeliefert. 20 Fahrzeuge werden im Pilotprojekt "CO2-freie Zustellung Bonn" und weitere 30 bundesweit beim Transport von Briefen und Paketen eingesetzt werden. Die Entscheidung der deutschen Automobilindustrie war ganz offensichtlich kurzsichtig gedacht, da allein in Europa etwa 60.000 Postautos auf den Straßen unterwegs sind.

Die Deutsche Post DHL stellt vorerst die Zustellung in Bonn und dem Umland auf Elektrofahrzeuge um und macht die Stadt damit zum ersten Standort Deutschlands mit einem CO2-freien Fahrzeugkonzept. In einem ersten Schritt wird bis Jahresende die Elektrofahrzeugflotte in Bonn und Umgebung auf 79 Fahrzeuge für die Paketzustellung und kombinierte Brief- und Paketzustellung aufgebaut. Anschließend sieht das Pilotprojekt vor, bis 2016 die Zahl auf 141 Elektrofahrzeuge zu erhöhen, die dann pro Jahr über 500 Tonnen CO2 einsparen werden. Unterstützt wird das Projekt vom Förderprogramm Elektromobilität der Bundesregierung.

Frank Appel, CEO der Deutschen Post DHL meint: "Als weltweit führendes Logistikunternehmen sehen wir, welche Auswirkungen der globale Handel auf die Umwelt hat und übernehmen Verantwortung: Alternative Antriebe gehören bei uns schon seit Jahren zu unserem Fuhrpark. Mit rund 8.500 Fahrzeugen mit umweltfreundlichen Antrieben verfügen wir über eine der effizientesten Flotten der Branche."

"Das Pilotprojekt in Bonn hat Modellcharakter. Gerade bei der Zustellung in Städten kann mit Elektroantrieben die Lärm- und die Umweltbelastung erheblich gedrosselt und darüber hinaus wirtschaftlich sinnvoll Treibstoff eingespart werden. Als einer der größten Flottenbetreiber in Deutschland haben wir ein starkes Interesse daran, innovative und umweltfreundliche Antriebe einzusetzen. Besonders freue ich mich, dass wir unser eigenes Elektrofahrzeug in diesem Projekt einsetzen können. Der "StreetScooter" ist ein maßgeschneidertes Elektrofahrzeug, das genau auf unsere Anforderungen im Postalltag entwickelt wurde. 20 dieser Fahrzeuge werden zusammen mit weiteren rund 60 Elektrofahrzeugen verschiedener Hersteller ab Mitte 2013 in Bonn und Umgebung unterwegs sein", so Jürgen Gerdes, Vorstand BRIEF Deutsche Post DHL.

Die Investitionen in alternative Antriebe und die Verringerung des CO2-Ausstosses sind Teil des konzernweiten GoGreen-Programms von Deutsche Post DHL. Das Programm beinhaltet ein konkretes CO2-Effizienzziel, bei dem es sich der Konzern zum Ziel gesetzt hat, seine CO2-Emissionen bis 2020 in Bezug auf das Basisjahr 2007 um 30 Prozent zu verbessern.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /