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Ignorieren bis zu bitteren Ende?

Klimaschutz- nur ein Schlagwort? Eine OEKONEWS-Ansichtssache von Doris Holler-Bruckner

Wieder wird für Klimaschutz getagt, diesmal ist es Warschau, wo diese Woche internationalen Bemühungen laufen, doch noch etwas gegen unsere immer weiter gehende Zerstörung der Umwelt zu tun. Vertreter und Vertreterinnen aus den unterschiedlichsten Ländern der Welt ringen bei der bereits 19.Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen darum, ob endlich ein Fahrplan fixiert wird, der den Klimawandel eindämmen kann.
Eigentlich fast schon absurd, dass der Klimagipfel genau in dem EU-Land stattfindet, das sich seit Jahren gegen Reduktionen beim Treibhausgasausstoß wehrt und das fast 90 Prozent seines Stroms mit Kohlekraftwerken erzeugt.

Die letzte Klimakonferenz in Doha war eigentlich kein Erfolg. Nun steht ein weiterer verzweifelter Versuch an, um die unterschiedlichsten ökonomischen und ökologischen Interessen unter einen Hut zu bringen.

Da gibt es die USA, die immer eigene Wege geht, genauso wie China, das in der Zwischenzeit zum weltgrößten Emittenten von Kohlenstoffdioxid geworden ist. Es ist eigentlich irgendwie zu verstehen, dass China oder Indien nun genau das tun wollen, was die USA und andere Industrieländer sich bereits gönnen: entsprechend C02 in die Luft zu blasen. Wohlstand schaffen geht nur mit Wirtschaftswachstum, wie die Schwellenländer meinen. Sie wollen aufholen, mehr produzieren. Wirtschaftswachstum steht im Mittelpunkt- mehr Gewinn für die Staaten.

Aber geht diese Debatte nicht vollkommen in die falsche Richtung?

Höchste Wettbewerbsfähigkeit, mehr Wirtschaftswachstum - ohne Rücksicht auf die Umwelt?

Es geht um weit mehr! Das ökologische Bewusstsein muss weltweit verstärkt und forciert werden, andere Formen des gesellschaftlichen Wohlstandes müssen ins Zentrum gerückt werden. Es kann nicht sein, dass Glück und Wohlstand rein mit dem Wirtschaftswachstum gekoppelt werden,

Umdenken ist angesagt, Weg von immer mehr, weg vom überall präsenten und ständig geforderten ewigen Wirtschaftswachstum!

Unsere Gesellschaft muss sich andere Ziele setzen, neue Denkfelder in den Mittelpunkt rücken. Es ist absolut keine Utopie, mit begrenzten Ressourcen anders umzugehen. Zahlreiche umgesetzte Projekte rund um den Erdball zeigen andere Wege! Rütteln wir an der Ignoranz der "alten" Industrie. Verzichten wir auf fossile und atomare Energien, setzen wir auf die Sonne, auf Wind und Wasser, auf ressourceneffizientes Wirtschaften, auf eine andere Ökonomie, die nachhaltiges Wirtschaften in den Mittelpunkt stellt.

Die Zeit rennt uns davon, wie der letzte Bericht des UN-Umweltprogramms UNEP deutlich aufzeigt! Das 2010 vereinbarte Ziel, die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius einzubremsen, ist wahrscheinlich nicht erreichbar. Selbst wenn alle Staaten ihre bisherigen Zusagen einhalten würden, wird der globale Treibhausgasausstoß im Jahr 2020 um ca. acht bis zwölf Milliarden zu hoch sein. Sollte es beim Klimagipfel in Warschau tatsächlich dazu kommen, ein neues Abkommen zu fixieren, so würde dieses erst 2020 wirksam.

Die Lösungen sind da.

Es scheint, es wird noch lange darüber debattiert werden. So lange, bis uns das Wasser im tatsächlichen Sinne bis zum Hals steht, Bis uns Hochwässer, Stürme Dürre, und andere Wetterkatastrophen eines Besseren belehren?


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /