© TÜV SÜD / Volker Blandow, Global Head of e-Mobility bei TÜV SÜD
© TÜV SÜD / Volker Blandow, Global Head of e-Mobility bei TÜV SÜD

Ade für Markthindernisse von Elektromobilität

„Connecting mobility markets“ – so lautet das Motto der eCarTec 2013 - TÜV SÜD macht mit seinem weltweiten Netzwerk an Batterietestlaboren vor, wie das funktioniert.

Batteriesicherheit, Fahrzeugzulassung, Hauptuntersuchung, Hochvoltschulungen- Das alles zählt zum Leistungsspektrum der TÜV SÜD zu E-Mobilität, das von der TÜV SÜD auf der eCarTec 2013 in München vorgestellt wird. Im Zentrum des TÜV SÜD-Messeauftritts steht der weitere Ausbau des weltweiten Netzwerks an Batterieprüfzentren und die Harmonisierung der internationalen Regelungen zur Batteriesicherheit. Dazu hielt Volker Blandow, Global Head of E-Mobility bei TÜV SÜD, die Keynote Speech auf dem 5. Internationalen Kongress Elektromobilität.


Die Komponenten für Elektrofahrzeuge – allen voran Traktionsbatterien – sind internationale Produkte. Mit Batterie-Prüfzentren unter anderem in den USA, Kanada, Singapur, Korea, Shanghai und der Zentrale in Garching bei München betreuen Experten von TÜV SÜD Kunden vor Ort bei allen Fragestellungen rund um Batterie-Tests und Zertifizierung. Ein weiteres Ziel ist es, weltweit für einheitliche Sicherheitsstandards und Prüfverfahren für die Energiespeicher der Elektrofahrzeuge zu sorgen. Dazu Volker Blandow, Global Head of e-Mobility bei TÜV SÜD: ‘Batterien nach weltweit reproduzierbaren Methoden und einheitlichen Abläufen zu testen – das ist eines der Herzstücke im Engagement von TÜV SÜD rund um die Elektromobilität. Dabei haben wir von Beginn an auf einen globalen Ansatz gesetzt – und auf die enge Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Forschung, etwa mit der TU München.’

Batteriestandards müssen nach einheitlichen Methoden geprüft werden

Bisher gibt es weltweit immer noch unzählige Prüfverfahren für Batterien in Elektrofahrzeugen (Antriebsbatterien), die sich außerdem auf verschiedenste Prüflinge beziehen: Von der einfachen Zelle über Module bis zum kompletten Batteriesystem. Einheitliche Prüfkriterien und Methoden beschleunigen die Entwicklungszeit für Batteriehersteller und Automobilfirmen und sichern gleichbleibende Qualität und damit ein hochwertiges Produkt für den Kunden.

Bei der Zulassung von Fahrzeugen wird zukünftig eine globale Regelung für mehr Sicherheit, aber auch für anspruchsvolle Batterietests sorgen. Die UN ECE R100 Regelung sieht unter anderem schwerste Missbrauchsversuche an kompletten Batteriesystemen vor, simulierte Fahrzeugbrände und eine mechanische Deformation der Batterie. Viele Länder adaptieren die Vorschriften aus der R100 bereits in die nationalen Zulassungsvorschriften - auch China. ‘Wir setzen uns unter anderem in US-amerikanischen Gremien dafür ein, dass UN ECE R100 weltweit als Standard für die Batteriesicherheit eingesetzt wird’, unterstreicht Blandow.
Bei den jahrelangen Versuchen in den TÜV-SÜD Labors habe man keine gravierenden Mängel feststellen können. ’Wie gut die Batterien inzwischen sind, hat mich selbst überrascht.” so Blandow.
Zum kürzlichen Batterie-Brand eines Tesla Model S, meint Blandow, dieser sei ein Unfallszenario, mit dem wir leben müssten. Und weiter: " Der Brand ist eigentlich glimpflich abgelaufen - im Vergleich zu rund 150.000 Bränden bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor mit rund 40 Toten in den USA pro Jahr."

Die Elektromobilität geht in Serie, so die klare Botschaft der Hersteller auf der diesjährigen IAA in Frankfurt. Im Zuge der schnell voranschreitenden flächendeckenden Verbreitung von Fahrzeugen mit elektrischem/elektrifiziertem Antrieb gibt es nicht nur zur Batteriesicherheit gesetzliche Neuerungen, sondern auch weitere Fragen. Beispielsweise: Wie muss die Hauptuntersuchung bei Fahrzeugen mit Hochvolt-Antriebsstrang zukünftig aussehen? Dazu haben im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) unter Federführung der Fahrzeugsystemdaten GmbH (FSD) TÜV SÜD wie auch weitere Prüforganisationen und Partner bundesweit mehr als 2.500 Elektrofahrzeuge unter die Lupe genommen. Im Fokus dieses Feldversuchs standen unter anderem sämtliche fahrzeugseitigen Hochvoltkomponenten wie auch funktional beeinflussende Systeme zum Beispiel die Bremsenergierückgewinnung (Rekuperation). Als einer der größten ‘Fahrzeug-TÜV’ konnte TÜV SÜD mit seinen weitreichen Erfahrungen im Bereich Elektromobilität maßgeblich zur Umsetzung des Projekts beitragen. Die Veröffentlichung der Ergebnisse des Gesamtprojekts, das im Juni 2013 abgeschlossen wurde, ist derzeit bei der BASt in Vorbereitung. TÜV SÜD ist in allen vier Schaufensterregionen (Baden-Württemberg, Berlin-Brandenburg, Niedersachsen und Bayern- Sachsen) Elektro-Mobilität als Partner mit an Bord.

Eines der Highlights in diesem Herbst wird die Übergabe von neun Serienelektrofahrzeugen an drei soziale Dienste in Berlin im November sein. Ziel von TÜV SÜD und Partnern ist es, konkrete Hinweise für mögliche Verbesserungen auch hinsichtlich der Ladeinfrastruktur und dem Betrieb im Alltagseinsatz zu gewinnen. Die Probanden: eSmart, Renault Zoe, Nissan Leaf und Vito E-Cell.

Brennpunkt Qualifizierung: Mit speziell auf Automobilhersteller und Werkstätten zugeschnittenen Schulungskonzepten zur ‘Hochvolttechnologie’ sorgt TÜV SÜD beispielsweise auch bei der Produktion, Reparatur und Wartung von E-Fahrzeugen für Sicherheit. Die Seminare der TÜV SÜD Akademie decken alle Arbeiten an Hochvolt-Systemen sowohl unter Spannung als auch im spannungsfreien Zustand ab.

Mehr Informationen zur Messe und Fachkongress unter www.ecartec.de.
Mehr zum TÜV SÜD www.tuev-sued.de/e-mobility.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /