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Bodensee: Ja zum Fracking?

Britische Firma bekommt eine Erkundungskonzession von Freiburger Bergbaubehörde

Freiburg - Ein Jahr lang passierte gar nichts- nun scheint es doch bald eine Suche nach Erdgas zu geben- FRACKING geplant? Die Bergbehörde in Freiburg hat zwei Konzessionsansuchen, die von der britischen Firma Parkyn Energy Germany stammen, die in einem 2600 Quadratkilometer großen Gebiet in der Nähe des Bodensees nach Schiefergas suchen möchte, nun verlängert. Es wurde heftig debattiert- und der Gesetzesentwurf zum Thema Frackin in Deutschland scheiterte.

Mit dem Ergebnis: Unterlassungsklage seitens der britischen Firma und darauf folgend nun eine Bewilligung der Anträge seitens der Behörde- wobei eine schriftliche Zustellung an Parkyn Energy Germany erst im September erfolgen soll, da es für die betroffenen Gemeinden noch eine gewissen Frist geben soll, um ihre Meinung kundzutun. Ein Mitspracherecht, wie vom Land Baden- Würtemberg versprochen, ist dies wohl in Wahrheit nicht.

Man hätte so entscheiden müssen, ist aus Freiburg zu hören, denn das Bundesgesetz gebe keinen Spielraum frei. Soll es nun tatsächlich Fracking am Bodensee geben? Es wird zwar noch dauern, aber der Weg scheint dorthin zu gehen. Wenn die Probebohrungen für die Briten positiv laufen, dann könnte der Weg für Fracking in der Nähe einer der bedeutendsten Trinkwasserregionen Europas frei sein. Eigentlich wollte Deutschlands Regierung das umstrittene Frackinggesetzt noch vor dem Bundestagwahlen am 22. September beschliessen, die Bodenseeregion war als Tabuzone geplant. 26 Bürger- und Oberbürgermeister des Landkreises Ravensburg haben sich bereits vor einigen Monaten in einem offenen Brief an den deutschen Umweltminister Peter Altmaier gan klar gegen Fracking ausgesprochen. Auch die Anrainerbundesländer wollen eigentlich jede Gefahr für Trink- und Grundwasser ausschließen, aber wenn die Briten nun fündig werden sollten, dürfte es unendliche Debatten geben.

Dabei sollte es klar sein: Fracking und Trinkwasser für 4 Mio. Menschen aus dem Bodensee, das schließt sich eigentlich gegenseitig aus.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /