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Saubere Luft für alle

Luftqualität steht dieses Jahr bei der Green Week, Europas größter Umweltkonferenz in Brüssel, im Fokus.

Brüssel- Auf unkonventionelle Art und Weise begann heute die Green Week in Brüssel, an der rund 3000 Personen teilnehmen. Zu Beginn kamen nicht die Politiker am Podium um Wort, sondern die Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Die Frage war, was für Erwartungen sie selbst haben, was sie mit reiner Luft verbinden.

Die Zugänge zum Thema sind sehr unterschiedlich. Wie soll Umweltpolitik und vor allem Luftreinhaltepolitik aussehen? Soll alles mit Gesetzen verordnet werden oder sollen wir besser auf Information setzen und so die Menschen bereits im Vorfeld ins Boot holen? Was kann getan werden, damit das gesamte Thema besser verstanden wird? Wie gelangt das Bewußtsein, das gehandelt werden muss, mehr in die Öffentlichkeit?

Einige Statements: "Wir können nicht so weitertun wie bisher- wir haben bereits in kurzer Zeit mehr verbraucht als Generationen vor uns."

"Die städtische Luftqualität wird immer mehr zur größten Aufgabe der Umweltpolitik.
Wir müssen zusammen arbeiten, über alle Sektoren, über alle Parteien und über die Länder Europas. Vier von fünf europäischen Bürgern leben in Städten und sind damit direkt Betroffene!"

"Die grüne Woche ist unsere Woche und unsere Botschaft soll klar sein: Wir haben das Recht auf reine Luft und wir verlangen sie auch!" so EU‑Umweltkommissar Janez Potocnik. ‘Auch wenn Luftverschmutzung of nicht bewußt zu sehen ist, so sind ihre Auswirkungen sehr real. Schlechte Luftqualität fordert einen hohen Preis: Menschenleben gehen verloren, die medizinische Betreuung ist teuer und Arbeitsleistung, die wegen Krankheit verloren geht, ebenfalls!"

Satu Massi, EU-Abgeordnete aus Finnland, Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und ehemalige finnische Umweltministerin, erklärt: "Wir haben in Europa weit weniger Luftreinhalterichtlinien als in den USA., Das Bewußtsein ist nicht sehr stark verankert. Schlechte Luft tötet jedes Jahr 10 Mal mehr Menschen als Verkehrsunfälle!"

Das Jahr 2013 wurde von UmweltkommissarJanos Potocnik zum Jahr der Luft erklärt - im Laufe des Jahres wird deshalb die Luftqualitätspolitik der Kommission überprüft. Ein Schwerpunkt soll in Richtung qualitativer Verbesserung unserer Atemluft gesetzt werden. In den vergangenen Jahren wurden zwar einige Fortschritte erreicht. In den am dichtesten besiedelten Gebieten der EU werden jedoch immer noch mehrere Luftqualitätsnormen stark überschritten, insbesondere bei Schadstoffen wie Feinstaub, bodennahem Ozon und Stickstoffdioxid gibt es Probleme.

Im Herbst soll die Überprüfung in eine überarbeitete Strategie für eine EU-Politik zur Luftqualität münden, zu der sowohl neue als auch bereits erklärte Ziele für 2020 und die darauf folgenden Jahre gehören, genauso wie eine Liste mit Schlüsselinitiativen und Instrumenten, mit denen diese Ziele erreicht werden sollen.

"Die Grüne Woche ist ein wichtiges Forum, auf dem sich politische Entscheidungsträger, Vertreter lokaler Gemeinschaften und von Nichtregierungsorganisationen, aus dem öffentlichen Bereich und von Unternehmen darüber austauschen können, wie die Luft, die wir atmen, verbessert werden kann – wir begrüßen jede Anregung, wie wir unsere derzeitigen Rechtsvorschriften verbessern können.’ meint der EU-Umweltkommissar.


Zum umfangreichen Rahmenprogramm gehören u. a. eine Ausstellung mit diversen Vorzeigeprojekten, aber auch die Möglichkeit von Testfahrten mit Elektroautos. Außerdem stehen z.B. eine Filmpräsentation und die Preisverleihungen Best LIFE Nature und Best LIFE Environment auf dem Programm.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /