© Better Place- Batteriewechselstation
© Better Place- Batteriewechselstation

Aus für den Batteriewechseltraum von Better Place

Pfeilschnell Batterien von Elektroautos wechseln, ein Vertriebssystem wie beim Handy... leider ist der Traum nicht aufgegangen.

Es sollte die Mega-Erfolgsgeschichte für E-Fahrzeuge werden- mit Batterietauschstationen und mit Renault-Nissan als Partner. Nun wird wohl nichts mehr aus dem Traum. Der Stecker ist gezogen- die Investoren schießen keine neuen Finanzspritzen nach. Leider fahren noch nicht genug Elektroautos in Israel, die entsprechend viele Tauschstationen rentabel machen würden. Das Problem war nicht nur der hohe Kaufpreis für Elektroautos, sondern auch, das nur der Renault Fluence verfügbar war. Außerdem gab es keine finanziellen Anreiz, um auf E-Autos umzusteigen. Vieles spielte zusammen.

Nun hat Better Palce in Israel einen Insolvenzantrag gestellt. Gegründet wurde die Firma vor rund sechs jahren von dem ehemaligen SAP-Vorstandsmitglied Shai Agassi. Das Batterietauschkonzept sollte zum Durchbruch verhelfen. Es hat zwar, wie an umgesetzten Projekten zu sehen ist, erste positive Erfolge gegeben, doch die Stationen waren immens teuer und die Schwierigkeiten waren bereits vor längerer Zeit sichtbar, als Gründer Shai Agassi seinen Chefposten abgeben musste. Als ein Todeststoß wird auch der Ausstieg des bisherigen Better-Place Partners, der Renault-Nissan-Allianz, aus der Zusammenarbeit, der vor 2 Wochen erfolgte, gesehen.

Insgesamt wurden etwa 850 Millionen Dollar investiert - Nun bleibt von den einstigen Ambitionen so gut wie nichts mehr übrig, außer rote Zahlen. Better Place soll noch Werte in Höhe von 9,5 Millionen US-Dollar in Israel haben, denen rund 40 Millionen an Verbindlichkeiten entgegenstehen. Insgesamt sollen sich die Verluste laut Insolvenzantrag auf 812 Millionen Dollar erhöht haben. Nackte Zahlen zeigen, das Vieles nicht in die richtige Richtung lief: In Isnarel wurden 1.300 E-Fahrzeuge in Israel und rund 400 E-Autos in Dänemark verkauft- das waren die einzigen Märkte. Gesprochen hatte man von 100.000 Fahrzeugen und einer Expansion in die USA, nach China und Australien.

"Die Vision einer benzinfreien Zukunft gilt noch immer, und wir glauben, dass sie auch verwirklicht wird. Leider wird Better Place daran nicht beteiligt sein", so ist in der offiziellen Erklärung des Unternehmens nachzulesen. Das stimmt. Die E-Mobilität wird mit dem Absturz von Better Place wohl nicht zu Ende sein.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /