© BMW Group- Entwurf für die Schnellladestation
© BMW Group- Entwurf für die Schnellladestation

Schnelllade-Station an der BMW Welt entsteht

Solarladestation, e-bike-Ladestation und mehr

München - In einem Gemeinschaftsprojekt von ABB, BMW Group, Deutsche Bahn, EIGHT, RWE, der Universität Bamberg, der Universität der Bundeswehr München und der Technischen Universität Dresden entsteht an der BMW Welt in München eine Schnelllade-Station für Elektrofahrzeuge, die Mitte des Jahres eröffnet werden soll.



Die Ladestation bietet den Nutzern zwei Ladepunkte des sogenannten CombinedCharging System (CCS oder Combo) Damit entsteht in unmittelbarer Nähe des U-Bahnhofs Olympiapark ein Knotenpunkt zwischen Elektroautos, öffentlichem Nahverkehr und Elektrofahrradverkehr, zwischen Nah- und Fernverkehr.

Im Rahmen des Projektes werden neben technischen Aspekten auch Nutzerakzeptanz und Nutzerverhalten untersucht sowie ein Reichweitenmonitor als Unterstützung für die Streckenplanung entwickelt.
Um den Ausbau der Schnelllade-Infrastruktur deutschlandweit voranzutreiben, werden in einem Wettbewerb tragfähige Geschäftsmodelle für deren Betrieb ausgearbeitet.


Mit dem BMW i3 wird ab Herbst das erste reine Elektrofahrzeug der BMW Group in Großserie vom Band rollen. ‘Obwohl von den meisten Autofahrern kaum Strecken zurückgelegt werden, die den batterieelektrischen Radius von Elektrofahrzeugen überschreiten, stellt die im Vergleich zu Verbrennungsfahrzeugen geringere Reichweite noch eine potenzielle Hürde dar’, weiß Dr. Herbert Grebenc, verantwortlich für den Aufbau von Ladeinfrastruktur bei der BMW Group. ‘Die Möglichkeit zum schnellen Laden unterwegs wird die Flexibilität der Nutzer deutlich erhöhen’, so Grebenc.

ABB wird in diesem Projekt erstmals ihre DC-Schnellladestationen einsetzen, die auf dem neuen ISO 61851-23 / Combo-Standard basieren.

RWE Effizienz wird die CCS-Technologie an das IT-System anbinden, um Elektromobilisten automatisch zu authentifizieren und das Laden für die Kunden somit einfach und komfortabel zu machen.

EIGHT wird eine individuelle und am Bedarf der Anwender ausgerichtete Solarladestation für den neuen Ladestandard entwickeln. ‘Dank unseres patentierten und sehr nachhaltigen Fertigungssystems sowie einer parametrischen Planung kann die Lösung ideal an den Standort und dessen Umgebungsarchitektur angepasst werden’, meint Christoph B. Rößner, geschäftsführender Gesellschafter der EIGHT GmbH & Co. KG. ‘Die Solarladestation Point.One wird als zukunftsweisende Schnittstelle zwischen Mensch, Fahrzeug und erneuerbaren Energien dienen.’

‘Die Deutsche Bahn setzt in diesem Vorhaben ihre Strategie fort, die unterschiedlichen Verkehrsangebote konsequent miteinander zu verknüpfen und dabei den CO2-Ausstoß weiter abzusenken. In München wird dazu ein modernes Pedelec-Verleihsystem erprobt, das Elektromobilität im Nahraum erlebbar macht und für die Deutsche Bahn einen weiteren Baustein in der gesamten Reisekette darstellt’, erklärt Prof. Dr. Andreas Knie, Leiter Intermodale Angebote und Geschäftsentwicklung von DB Rent, Frankfurt am Main. Für ‘e-Call a Bike’ wird eigens ein Fahrradverkehrsmodell für München entwickelt. Darin wird das gesamte Radverkehrsnetz abgebildet und der typische Radverkehr simuliert. Zusätzlich wird ein Verfahren entwickelt, das den Verkehr auf e-Bikes und auf speziellen Routen und unter speziellen Reichweiteannahmen abbildet.

Die Universität Bamberg erweitert das Projekt durch psychologische Kompetenzen, um die Akzeptanz und Bedienbarkeit von eMobilitätskonzepten systematisch zu erforschen und zu verbessern.

Die Universität der Bundeswehr München ist im Rahmen dieses zukunftsträchtigen Projektes an zwei Problemstellungen beteiligt. Einerseits gilt es die bestmöglichen Standorte für e-Bike Ladestationen zu finden, um Pendler und Besucher für die Fahrt in Richtung Innenstadt zum Umsteigen von Automobilen auf e-Bikes zu bewegen. Andererseits verfolgt die Universität durch die graphische Aufbereitung verkehrsrelevanter Informationen das Ziel, dem Nutzer eine präzise Einschätzung der Reichweite seines Fahrzeuges zu gewähren. Durch die zusätzliche Möglichkeit, sich eine optimale Ladestrategie für die Strecke München-Leipzig berechnen zu lassen, werden städtischer Nahverkehr und überregionaler Fernverkehr in ein übergreifendes Elektromobilitätskonzept integriert.


Die TU Dresden entwickelt innovative Geschäftsmodelle und geht im Rahmen eines Businessplan-Wettbewerbs der Frage nach: Wie wird Kundennutzen beim Schnellladen geschaffen und in wirtschaftlichen Erfolg für die Betreiber der Ladeinfrastruktur umgewandelt.

[1] Die europäischen Automobilhersteller haben sich auf den nutzerfreundlichen Combo-Standard verständigt. Dieser ermöglicht Schnellladen mit Gleichstrom (DC). Mit diesem Standard können künftig der neue BMW i3 und Elektrofahrzeuge anderer Hersteller, die den Combo-Standard verwenden, in kurzer Zeit geladen werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /