Potenziale und Kosten der Elektrifizierung des schweren Nutzfahrzeugverkehrs

Studie des Österreichischen Vereins für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK) vorgestellt

Bereits 1989 wurden am Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Kraftfahrzeugbau unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. H. P. Lenz Überlegungen zur Elektrifizierung des schweren Nutzfahrzeugverkehrs in umweltsensiblen Zonen am Beispiel des Brenner Passes durchgeführt und in der Öffentlichkeit diskutiert.

Die Beweggründe waren damals, die durch den stark steigenden LKW-Verkehr entstehenden Schadstoffe, Stickstoff-Oxide und Partikel, sowie den Straßenlärm zu verringern.

Inzwischen wurde das Problem der Schadstoffemissionen durch verbesserte Motoren weitgehend gelöst, das Problem der möglicherweise klimarelevanten Kohlendioxid-Emissionen besteht jedoch nach wie vor.

Da Elektrifizierung hier eine Lösung darstellen könnte, wurde eine Studie "POTENZIALE UND KOSTEN DER ELEKTRIFIZIERUNG DES SCHWEREN NUTZFAHRZEUGVERKEHRS" vom Österreichischen Verein für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK) finanziert und vom Institut für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik der Technischen Universität Wien durchgeführt.

Von den verschiedenen Möglichkeiten der Elektrotraktion, O-Bus-ähnlichen Zugmaschinen mit und ohne Hilfsbatterie, erwies sich ein rein elektrischer Schlepper für den gesamten LKW-Zug mit Oberleitungsbetrieb, bei dem die Vorderachse des zu schleppenden Lastwagens auf das Zugfahrzeug aufgehoben wurde, als am Geeignetsten.

Es konnte gezeigt werden, dass durch elektrische Traktion ca. 60 % der am Brenner-Pass entstehenden Kohlendioxid-Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen vermieden werden können. Dies unter der Voraussetzung der österreichischen Stromproduktionsbedingungen.

Betrachtet man durchschnittliche europäische Stromproduktionsbedingungen, bleibt vom ökologischen Vorteil wenig übrig. Die Probleme würden zurzeit nur regional verschoben.

Trotzdem sollte man die Art der Elektrotraktion für die Zukunft im Auge behalten.

Die Studie ist beim Österreichischen Verein für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK) auf Anfrage kostenlos erhältlich.


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