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Greenpeace-Protest in Kiew gegen Finanzierung von Schrott-Reaktoren

EBRD muss Finanzierungspläne für ukrainische Atom-Projekte aufgeben

Greenpeace-Aktivisten, darunter auch zwei Österreicherinnen, haben heute in Kiew gemeinsam mit dem Netzwerk Bankwatch gegen die Pläne der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) protestiert. Die EBRD beabsichtigt einen Kredit über 300 Millionen Euro für Sicherheitsprogramme ukrainischer Reaktoren bereitzustellen. "Die EBRD will Sicherheit? Dann schließt Schrott-Reaktoren!" stand auf einem überdimensionales Transparent, das die AktivistInnen auf der Fassade des EBRD-Gebäudes entrollten. "Statt in Atomenergie müssen öffentliche Gelder in den Ausbau Erneuerbarer Energien fließen. Nur so kann die Ukraine dabei unterstützt werden, ihre Abhängigkeit von Atomkraft und fossilen Brennstoffen zu beenden", fordert Julia Kerschbaumsteiner, Greenpeace Energiesprecherin.

Im Februar 2013 wird über die EBRD über die Vergabe des Millionenkredits für Sicherheitsprogramme entscheiden. Greenpeace kritisiert, dass das Programm in erster Linie auf Laufzeitverlängerung von veralteten Atomreaktoren abzielt. Ohne diese Verlängerung müssten 12 der 15 aktiven Reaktoren bis zum Jahr 2020 geschlossen werden. Greenpeace und Bankwatch fordern das Finanzinstitut auf, seine Pläne für die Förderungen für die ukrainische Atomenergie sofort einzustellen.

"Von diesen Sowjet-Reaktoren geht ein enormes Sicherheitsrisiko aus. Im Dezember 2010 gab es einen schweren Unfall in einem Reaktor des AKW Rivne - und das nur einen Monat nachdem die Laufzeitverlängerung für das AKW beschlossen wurde", so Jutta Matysek, österreichische Greenpeace-Aktivistin vor Ort. "Die Ukraine leidet immer noch unter den furchtbaren Auswirkungen von Tschernobyl und wird keine weitere Atomkatastrophe überleben", meint Matysek. "Es ist erschreckend, dass europäische Gelder für den Weiterbetrieb solcher Reaktoren verwendet werden. Die EBRD muss damit aufhören hochriskante Technologien unter dem Vorwand der Modernisierung zu fördern."



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /