© Günther Pichlkostner/ORF- Klimaschutzgala in der Siemenscity
© Günther Pichlkostner/ORF- Klimaschutzgala in der Siemenscity

Österreichischer Klimaschutzpreis 2012: Die Sieger stehen fest!

Im Rahmen einer Gala in der Siemenscity in Wien wurden gestern abends die Siegerprojekte vorgestellt

Große Spannung bei der Gala in Wien, denn die Auswahl war wirklich schwer. Die nominierten Projekte waren teilweise sehr unterschiedlich. Eines hatten sie gemeinsam. Sie überzeugten, jedes in seinem Bereich.

Nun sind die vier Siegerprojekte des Österreichischen Klimaschutzpreises 2012 vorgestellt und von Umweltminister Niki Berlakovich und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz gemeinsam ausgezeichnet worden.

Das Compuritas Hardware-Vergabeprogramm in Graz, der begehbare ökologische Fußabdruck im Nationalpark Gesäuse (Stmk.), die Entwicklung und Errichtung einer Pflanzenkohleproduktion in Riedlingsdorf (Bgld.) und die Bio-Heu-Region Trumer Seenland (Salzburg und Oberösterreich) sind die diesjährigen Siegerprojekte beim Österreichischen Klimaschutzpreis.

Der Preis wird gemeinsam von Lebensministerium und ORF bereits das fünfte Jahr in Folge in vier Kategorien vergeben. Aus 335 Einreichungen haben eine Fachjury und das Fernsehpublikum die GewinnerInnen gewählt. Über 30.000 abgegebene Votingstimmen und die große Bandbreite der nominierten Projekte zeigen, dass das Thema Klimaschutz in Wirtschaft, Gesellschaft und Alltag längst fix integriert ist.

"Mit dem Österreichischen Klimaschutzpreis zeichnen wir jene Menschen aus, die zeigen, wie Klimaschutz in der Praxis funktioniert: im Alltag, in Betrieben, in Gemeinden oder ganzen Regionen. Was zählt sind innovative Ideen, nachhaltige Konzepte und aktives Engagement. Die eingereichten und prämierten Projekte sind die besten Beispiele dafür, dass sich Klimaschutz ökonomisch und ökologisch lohnt. Denn mehr erneuerbare Energien, mehr Energieeffizienz und mehr green jobs sorgen für Wirtschaftswachstum und bringen uns dem Ziel der Energieautarkie einen großen Schritt näher", erklärte Umweltminister Niki Berlakovich bei der Verleihung des Österreichischen Klimaschutzpreises 2012.

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz ist überzeugt, dass der ORF eine wichtige Rolle im Klimaschutz hat: "Mehr als drei Millionen Menschen haben wenigstens eine der Sendungen - allen voran `heute konkret'- über den Österreichischen Klimaschutzpreis zumindest kurz verfolgt und auch gut bewertet. Sowohl Quote als auch Note zeigen also das große Interesse der Bevölkerung an Modellprojekten und Lösungsansätzen, die dem Klimawandel entgegen wirken. Der Preis ist ein wichtiges Instrument für den Klimaschutz, den der ORF als eine der größten gesellschaftspolitischen Herausforderungen unserer Zeit in seiner Unternehmenspolitik verankert hat. Ich gratuliere den Gewinnerinnen und Gewinnern und bedanke mich bei allen, die durch ihre Vorbildwirkung noch mehr Menschen, Unternehmen, öffentliche Einrichtungen oder ganze Regionen zur Nachahmung motivieren." Der ORF präsentiert die Höhepunkte der Preisverleihung mit einem "heute konkret spezial" am 15. November um 22.50 Uhr in ORF 2.

Die Siegerprojekte 2012

Vier Projekte konnten die Fachjury und das Publikum überzeugen und wurden mit dem Österreichischen Klimaschutzpreis 2012 ausgezeichnet- ihren Vertretern und Vertreterinnen wurden die Statuetten "Bella Terra" des Künstlers Thomas Stimm in Form einer bunten Bronze-Blume überreicht.

Siegerprojekt 2012 | Kategorie "Klimaschutz in Betrieben"

Projektname: Compuritas Hardware-Vergabeprogramm Eingereicht von: Compuritas | Bundesland: Steiermark

Im Durchschnitt erneuern österreichische Unternehmen alle 3 bis 4 Jahre ihre IT-Infrastruktur mit Neugeräten. Die anfallende Alt-Hardware ist meist noch voll funktionstüchtig, wird aber nach der Ausmusterung nur selten sinnvoll eingesetzt. Dem gegenüber stehen gemeinnützige Organisationen, Schulen und Privathaushalte, die sich kein entsprechendes EDV-Equipment leisten können und auf Spenden angewiesen sind. Diesem Thema hat sich das Social-Entrepreneurship-Unternehmen Compuritas angenommen. Das EDV-Unternehmen aus Graz agiert als organisatorische und technische Schnittstelle zwischen Hardwaregebern und -nehmern. Über Kooperationen mit Unternehmen wird die nicht mehr benötigte Hardware gesammelt, in der eigenen Werkstatt instand gesetzt und an gemeinnützige Organisationen und Bedürftige vergeben. Compuritas finanziert sich selbst, indem für die instand gesetzte Hardware kostendeckende Beiträge eingehoben werden. Durch die Reparatur verlängert sich die Lebensdauer der Geräte um weitere 3 bis 4 Jahre und es resultiert eine Ressourceneinsparung von 220 Kilogramm CO2, 15 Kilogramm Chemikalien, 160 Kilogramm fossilen Brennstoffen und 900 Liter Wasser pro Gerät.

Kontakt: Compuritas | Mag. Rüdiger Wetzl | Tel.: 0316/339517-0
|E-Mail: office@compuritas.at | www.compuritas.at

Siegerprojekt 2012 | Kategorie "Klimaschutz im Alltag"

Projektname: Begehbarer ökologischer Fußabdruck im Nationalpark Gesäuse
Eingereicht von: Nationalpark Gesäuse GmbH | Bundesland: Steiermark

Der begehbare ökologische Fußabdruck beim Erlebniszentrum des Nationalparks Gesäuse wurde am 7. Juli 2012 eröffnet und bildet seitdem einen wichtigen Beitrag zur Umwelt-Bewusstseinsbildung. Er ist 70 Meter lang und an den Kreuzungspunkten eines integrierten Labyrinths sind zentrale Fragen zu einer nachhaltigen Lebensweise angebracht. Durch eine richtige und umweltfreundliche Beantwortung vermeidet man Sackgassen und findet den Weg durch das Labyrinth. In den "Zehen" des Fußabdruckes befinden sich Informations-Stationen, die über den derzeitigen Zustand der (Um-)Welt aufklären und Tipps für die Verringerung des eigenen ökologischen Fußabdrucks geben. Der Fußabdruck ist frei zugänglich, buchbare Programme für SchülerInnen und Gruppen werden angeboten.

Kontakt: Nationalpark Gesäuse GmbH | DI Martin Hartmann, MSc | Tel.: 03613/21000-40 | E-Mail: martin.hartmann@nationalpark.co.at | www.nationalpark.co.at

Siegerprojekt 2012 | Kategorie "Klimaschutz durch Innovation"

Entwicklung und Errichtung einer Pflanzenkohleproduktion
Eingereicht von: Sonnenerde - Gerald Dunst Kulturerden GmbH | Bundesland: Burgenland Kurzbeschreibung: Das Projekt beinhaltet die Entwicklung und Errichtung einer funktionierenden und abfallrechtlich genehmigten Pflanzenkohleproduktionsanlage. Mittels Verkohlung (Pyrolyse) von biogenen Eingangsstoffen wird Holzkohle hergestellt. Das Projektziel ist die Verarbeitung der Holzkohle zu sogenannter Schwarzerde (Terra preta), die herausragende Eigenschaften für den Humusaufbau und zur CO2-Bindung im Boden besitzt. Das Modell der Pflanzenkohleproduktion weist dabei einen mehrfachen Nutzen für den Klimaschutz auf: Die Nutzung biogener Rest- und Abfallstoffe, die Wärmegewinnung aus dem Verkohlungsvorgang, langfristige Bindung von Kohlenstoff sowie verbesserter Humusaufbau und damit eine weitere Bindung von Kohlendioxid im Boden. Das Projekt zeichnet sich auch durch die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit zahlreichen Institutionen, unter anderem den Universitäten BOKU Wien und TU Graz sowie der Ökoregion Kaindorf, die im Bereich des Humusaufbaus sehr aktiv ist, aus.

Kontakt: Sonnenerde - Gerald Dunst Kulturerden GmbH | Gerald Dunst | Tel.: 03357/42198 | E-Mail: g.dunst@sonnenerde.at | www.sonnenerde.at

Siegerprojekt 2012 | Kategorie "Klimaschutz in der Landwirtschaft"

Bio-Heu-Region Trumer Seenland Eingereicht von: Verein Bio-Heu-Region Trumer Seenland | Bundesländer: Salzburg und Oberösterreich (bundesländerübergreifend)

Kurzbeschreibung: Die Bio-Heu-Region Trumer Seenland ist ein bundeslandübergreifendes Gemeinschaftsprojekt von 240 Biobäuerinnen und -bauern aus 27 Gemeinden im Trumer Seenland, im Salzburger Seenland, im Mattigtal und im Mondseeland. Im Vordergrund der Aktivitäten stehen die Förderung der Biolandwirtschaft und die Erhaltung der traditionellen Methoden beim Heumachen. Für die teilnehmenden Biobetriebe ist nicht nur die gemeinsame Vermarktung ihrer Bioprodukte wichtig, sondern die engagierten Bäuerinnen und Bauern wollen ihren (Land-)Wirtschaftsraum auch aktiv mitgestalten und das Gebiet zu einer Bioregion weiterentwickeln. Eine biologische Landwirtschaftsweise reduziert die CO2-Emissionen und biologisch bewirtschaftete Böden sind besser für mögliche Klimaveränderungen gerüstet. Bisherige Maßnahmen der Bio-Heu-Region Trumer Seenland sind eine Obstbaum-Pflanzaktion, Naturschutzberatungen und Vorträge bzw. Pressekonferenzen. Die Biobäuerinnen und -bauern vermitteln ihr Wissen als ObstbaumwärterInnen, BioimkerInnen, LandschaftsführerInnen, KräuterexpertInnen und Naturschutz-partnerInnen. In Planung sind Aktivitäten wie Pflanzentauschmärkte, Praxisseminare, Familienwanderungen, ein Fotowettbewerb, die Vermittlung von Stellflächen für BioimkerInnen und die Veranstaltung von Biotagen mit Weiterbildungsmöglichkeiten.

Kontakt: Verein Bio-Heu-Region Trumer Seenland | Franz Keil | Mobil: 0664/8132652 | E-Mail: keil.franz@aon.at | www.bioheuregion.at

335 Mal aktiver Klimaschutz in Österreich

335 Bewerberinnen und Bewerber aus allen Bundesländern haben ihre visionären Ideen und Konzepte für aktiven Klimaschutz zum Österreichischen Klimaschutzpreis 2012 und zum heuer erstmals veranstalteten Klimaschutzpreis Junior eingereicht. Beim Klimaschutzpreis Junior wurde die Volksschule Kirchham (OÖ) bereits im Juni für ihr Projekt "WetterChecker - KlimaRetter" ausgezeichnet.

Aus allen Einreichungen nominierte eine hochkarätige Fachjury 16 innovative Projekte, die im ORF-Servicemagazin "heute konkret" und im Internet auf www.klimaschutzpreis.at präsentiert wurden und sich anschließend der Publikumsabstimmung stellten. Die Bewertungen der Jury wurden daraufhin mit den Publikumsstimmen zusammengeführt und so die vier Siegerprojekte ermittelt. Dass die Entscheidung auch im fünften Jahr des Österreichischen Klimaschutzpreises alles andere als einfach war, beschreibt die Jury-Sprecherin Birgit Schacht vom ORF: "Heuer waren mehr hochwertige Projekte bei den Einreichungen als je zuvor- das hat die Bewertung und Auswahl der Nominierungen und Siegerprojekte für unsere Fachjury vor große Herausforderungen gestellt."

Prominent besuchte Preisverleihung in der Siemens City

Die Siegerinnen und Sieger des Österreichischen Klimaschutzpreises 2012 wurden im Rahmen der Preisverleihung vor über 350 Gästen aus Wirtschaft, Forschung, Politik, Kultur, Sport und Medien präsentiert und ausgezeichnet. Umweltminister Niki Berlakovich und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz gratulierten den Gewinnerinnen und Gewinnern und überreichten die offiziellen Urkunden und prestigeträchtige Statuetten in Form einer bunten Bronze-Blume. Die österreichische Erfolgsformation Alma umrahmte die Veranstaltung musikalisch mit Tracks aus ihrer aktuellen Produktion. Darüber hinaus hatten sich auch Ex-Ski-Star und ORF-Moderator Armin Assinger, Sommeliere Eveline Eselböck, Sängerin und Schauspielerin Lilian Klebow, Ex-Ski-Ass und Landwirt Fritz Strobl als prominente GratulantInnen bei der Preisverleihung eingefunden. Ganz im Zeichen des Klimaschutzes war die Siemens City Vienna heuer bereits zum zweiten Mal Austragungsort der Preisverleihung. Die Unternehmenszentrale von Siemens Österreich ist mit ihrer energiesparenden Gebäudetechnik selbst ein Zeichen gelebten Klimaschutzes und unterstreicht die Ausrichtung als verantwortungsvolles Technologieunternehmen. Der Österreichische Klimaschutzpreis wird darüber hinaus von der Österreichischen Hagelversicherung sowie der Hofer KG und ihrer Bio-Marke "Zurück zum Ursprung" unterstützt, die im Jahr 2009 selbst mit dem Österreichischen Klimaschutzpreis ausgezeichnet wurde. Die Preisverleihung des Österreichischen Klimaschutzpreises 2012 wurde nach den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens für Green Meetings / Green Events ausgerichtet.

Weitere Informationen im Internet auf www.klimaschutzpreis.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /