© OMV- Die erste öffentliche Wasserstofftankstelle in Wien
© OMV- Die erste öffentliche Wasserstofftankstelle in Wien

Erste öffentliche Wasserstofftankstelle Österreichs eröffnet

Wasserstoff ist emissionsfreier Kraftstoff der Zukunft - Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie als gute Voraussetzungen für künftige Anwendung und Akzeptanz emissionsfreier Fahrzeuge

Wien- Die OMV hat heute in Wien in der Shuttleworthstrasse die erste öffentliche Wasserstofftankstelle Österreichs eröffnet. Die OMV forscht bereits seit Jahren in diesem Bereich, mit der Wasserstofftankstelle soll ein weiterer Schritt zur emissionsfreien Mobilität gesetzt werden. OMV Generaldirektor Dr. Gerhard Roiss erklärte bei der Eröffnung: "Wir sind seit über 50 Jahren gewohnt, in Litern zu tanken. Künftig tanken wir in Kilos: mit vier Kilo Wasserstoff, soviel passt in etwa derzeit in den Tank, kann man bis zu 400 Kilometer fahren. Das Wasserstoffzeitalter beginnt heute. Die OMV macht mit der Wasserstofftankstelle diesen emissionsfreien Kraftstoff der Zukunft in Österreich verfügbar und bildet damit eine Brücke zu den europäischen Klimazielen."

Wirtschafts- und Energieminister Dr. Reinhold Mitterlehner betont die Vorteile der Technologie für den Standort Österreich: "Öko-Innovationen gehört die Zukunft. Der stärkere Einsatz von Wasserstoff verbessert die Klimabilanz des Verkehrs und unterstützt gleichzeitig den Strukturwandel im Automotiv-Sektor. Gerade die Entwicklung von Komponenten wie Wasserstofftanks oder Brennstoffzellen bietet enorme Wertschöpfungs- und Beschäftigungspotenziale für den Standort Österreich. Die Initiative der OMV ist daher aus energie-, innovations- und wirtschaftspolitischer Sicht als ein wichtiger Impuls zu sehen."

"Die Förderung der Wasserstofftechnologie ist ein wichtiger Schritt Richtung Nachhaltigkeit. Diese Technologie ist auch für die öffentliche Mobilität von Bedeutung. Durch das Projekt könnte auch die Luftqualität unserer schönen Stadt und damit die Lebensqualität weiter verbessert werden", meint Prof. Harry Kopietz, der Wiener Landtagspräsident.

Auch der Hersteller des Brennstoffzellenfahrzeugs, das bei der Eröffnung betankt wurde, ist von Wasserstoff als Treibstoff überzeugt: "Der Weg zur Elektromobilität gleicht mehr einem Marathon als einem Sprint, denn er wird sich in vielen kleinen Schritten vollziehen. Unsere Brennstoffzellenfahrzeuge haben ihre Alltagstauglichkeit bereits unter Beweis gestellt, nun testen wir das Kundenverhalten, wie z.B. hier bei der OMV-Wasserstofftankstelle in Wien", sagt Prof. Dr. Herbert Kohler, Leiter der Konzernforschung sowie Umweltbevollmächtigter bei Daimler.

"Wir haben bereits in der Vergangenheit erfolgreich mit OMV zusammengearbeitet", erklärt Georg Denoke, Mitglied des Vorstands der Linde AG, von der die Technik für die Wasserstofftankstelle stammt. "Als Vorreiter auf dem Feld der Wasserstofftechnologie freuen wir uns besonders, dass wir diese langjährige Partnerschaft auch bei der ersten Wasserstofftankstelle Österreichs fortsetzen konnten. Dies ist ein weiterer, wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer flächendeckenden Wasserstoffinfrastruktur in Europa."

Wasserstofffahrzeuge fahren emissionsfrei. Aus ihrem Auspuff kommt lediglich Wasserdampf. Es findet keine klassische Verbrennung statt, sondern ein Elektronenaustausch. Dabei reagiert Wasserstoff mit Sauerstoff und eine Brennstoffzelle wandelt die Energie direkt in elektrischen Strom um.

Wasserstofffahrzeuge mit Brennstoffzellen haben mit einer 4-Kilo-Tankfüllung eine Reichweite von etwas mehr als 400 Kilometer.
Wasserstoff ist in seiner Form als Gas farb- und geruchlos, sehr leicht, ungiftig und birgt keinerlei Gefahren für Mensch und Umwelt. Selbst der Auspuff gibt lediglich Wasserdampf und warme Luft ab.

Der Fokus bei der Umsetzung der OMV-Tankstelle lag auf einer massiven Reduktion des elektrischen Energiebedarfs und einem kompletten Ersatz konventioneller Heizsysteme.

Die Tankstelle in der Shuttleworthstraße wurde mit einem integrierten Kühlungs-, Klimatisierungs- und Heizungssystem mit Energierückgewinnung versehen. Diese Technologie ermöglicht einen Tankstellenbetrieb völlig unabhängig von klassischer Heizenergie.

Alle Beleuchtungselemente wurden weitgehend mit LED ausgestattet - ein wesentlicher Beitrag, wenn man bedenkt, dass die Beleuchtung der Tankstelle 365 Tage und 24 Stunden zum Einsatz kommt.

Die Waschanlage der Tankstelle ist mit einer Solaranlage ausgestattet, die der Aufbereitung von Heißwasser sowie der Innen- und Außenbeheizung der Waschanlage dient. Zusätzlich wurden Beschattungsmaßnahmen ausgeführt, um damit die notwendige Kühlenergie zu reduzieren.
Durch diese modernen Technologien könnte die Tankstelle eine CO2 Einsparung von mindestens 30 Tonnen pro Jahr erreichen. Verglichen mit normalen Tankstellen, ist dies eine Einsparung von rund 50% der Energiekosten.

Mit dem Prototypen in der Shuttleworthstraße steht der OMV ein ideales Testlabor für weitere "grüne Stationen" zur Verfügung. Alle dort getesteten Maßnahmen sollen - sofern effizient und wirtschaftlich - künftig als Standard für Tankstellenneu- und -umbauten aufgenommen und konsequent umgesetzt werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /