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Tansania: Uranabbau bedroht UNESCO-Weltkulturerbestandort

Eines der letzten Wildgebiete Afrikas ist gefährdet

Weitere Entwicklung nur mit Uranabbau? Das ist derzeit in Tansania die Frage. Das UNESCO Weltkulturerbe Komitee (UWHC) will noch im Juni die derzeitige Pattstellung aufbrechen und entscheiden, ob ein Uranabbau im Selous Game Reservat, einem der letzten erhalten gebliebenen Wildgebiete Afrikas mit der größten Elefantenpopulaton des Kontinents, erlaubt werden soll, oder nicht. Das Mkuju River Uranium Project wird von der russischen Firma ARMZ geplant, einer Filiale von Rosatom und der in Kanada ansässigen Firma UraniumOne. Beim Junitreffen des World Heritage Committee im russischen St. Petersburg soll die Entscheidung fallen, ob die Grenzen des Weltkulturerbestandorts Selous Game Reserve geändert werden sollen und so dem Uranabbau Tür und Tor geöffnet wird, oder nicht.

Laut dem Vizeminister für natürliche Rohstoffe und Tourismus, Lazaro Nyalandu, wäre jegliche Initiative des Komitees, den Uranabbau zu stoppen, ein herber Rückschlag für Tansania, das darauf besteht, dass die Uranausbeutung eine zentrale Rolle bei der Finanzierung von Entwicklungsprogrammen und für die Dynamik der Ökonomie spielt. Einige internationale sowie lokale UmweltaktivistInnen und PolitikerInnen und einer Handvoll von Abgeordneten des Landes äußern sich strikt gegen die derzeitigen Abbaupläne. Sie behaupten, dass die Förderpläne verheerende Auswirkungen auf die Wirtschaft und im sozialen Bereich hätten und die Ökosysteme in der Umgebung massiv beeinträchtigen würden. Die Regierung Tansanias ging aber in die Offensive und beantragte beim Unesco World Heritage Committee einen Genehmigung, die Grenzen des Welterbes zu verschieben und auf 5 Millionen Hektar Wildreservatsflächen im Süden von Tansania Uran abbauen zu
können.

The Citizen (Tansania), 18.5.2012 und survie.org

Übersetzung aus dem Nuclear Monitor

GastautorIn: Bernhard Riepl für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /