© World Future Council- Ein Panzer aus Brot in Rio
© World Future Council- Ein Panzer aus Brot in Rio

Ein Panzer aus Brot beim Umweltgipfel in Rio

Nachhaltige Entwicklung ist wichtiger als Militärausgaben

Mit einem lebensgroßen Brot-Panzer appelliert die Hamburger Stiftung World Future Council beim Erdgipfel in Rio für die Kürzung von Militärausgaben zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung. Die weltweiten Militärausgaben belaufen sich auf über 1,7 Billionen US-Dollar jährlich – während gleichzeitig 1 Milliarde Menschen hungern und noch mehr unter extremer Armut leiden.

Hintergrund: Erstmals wurde der Panzer am 19.6. bei einem Event in der Favela Santa Marta in Süd-Rio präsentiert. Kleinwaffen, die die NGO Viva Rio in den Favelas eingesammelt hat, wurden in einer Aktion neben dem Panzer öffentlich zerstört, verbunden mit der Aufforderung an die auf dem Erdgipfel zusammentreffenden Staatschefs, eine globale Abrüstungskampagne zu starten. Das Brot durfte vom Panzer gebrochen und gegessen werden.

Weiterer Hintergrund: Im Jahr 2011 beliefen sich die weltweiten Militärausgaben auf 1.74 Billionen US-Dollar - gleichzeitig leiden etwa eine Milliarde Menschen an Hunger und noch mehr haben keinen Zugang zu sauberem Wasser, ausreichender Gesundheitsversorgung und Bildung. Aus diesem Grund hat der World Future Council gemeinsam mit mehreren Partner-Organisationen einen Appell an die Vereinten Nationen und die am Erdgipfel in Rio teilnehmenden Regierungen gerichtet. Die Unterzeichner, darunter bereits über 30 Nobelpreisträger, fordern, dass die jährlichen Militärausgaben um mindestens zehn Prozent reduziert werden und die dabei frei werdenden Mittel für soziale, wirtschaftliche und ökologische Projekte weltweit verwendet werden.

Bereits mit der Unterzeichnung der Agenda 21 auf dem Erdgipfel in Rio 1992 haben sich die UN-Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, Möglichkeiten der Umverteilung von Militärausgaben zu sondieren. Kapitel 33 ist dem Thema ‘Finanzmittel und Finanzierungstechniken’ gewidmet und Artikel 16 lautet: ‘Neue Formen der Beschaffung neuer öffentlicher und privater Finanzmittel sollten erkundet werden, insbesondere (e) die Neuzuteilung von Ressourcen, die gegenwärtig für militärische Zwecke vorgesehen sind.’ Geschehen ist jedoch das genaue Gegenteil: Die weltweiten Militärausgaben haben sich von 1.08 Billionen US-Dollar im Jahr 1992 auf 1.74 Billionen US-Dollar im Jahr 2011 nahezu verdoppelt. Rio+20 bietet der UN und den vertretenen Regierungen nun die Chance, diese Entwicklung zu stoppen und sich auf einen globalen Plan für Abrüstung für eine nachhaltige Entwicklung zu einigen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /