© Thomas Preiss/APA-Ots  - v.l.n.r. Heinz Schaden (Bgm. Salzburg), Siegfried Nagl (Bgm. Graz), Theresia Vogel (GF Klimafonds), Doris Bures (BM für Verkehr, Innovation und Technologie), und Helmut Manzenreiter (Bgm. Villach)
© Thomas Preiss/APA-Ots - v.l.n.r. Heinz Schaden (Bgm. Salzburg), Siegfried Nagl (Bgm. Graz), Theresia Vogel (GF Klimafonds), Doris Bures (BM für Verkehr, Innovation und Technologie), und Helmut Manzenreiter (Bgm. Villach)

Österreichische Smart Cities auf dem Weg

10% der europäischen Smart City-Projekte sind in Österreich - Vorstellung der Siegerprojekte des 2. Smart City-Call des Klima- und Energiefonds

© oekonews - Smartcity- Pressekonferenz in Wien
© oekonews - Smartcity- Pressekonferenz in Wien
© Thomas Preiss/APA-ots - BM Doris Bures und Bgm. Manzenreiter
© Thomas Preiss/APA-ots - BM Doris Bures und Bgm. Manzenreiter
© Thomas Preiss/APA-ots- Bgm. Nagl
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© Thomas Preiss/APA-ots - Bgm. Schaden
© Thomas Preiss/APA-ots - Bgm. Schaden
© Thomas Preiss/APA-ots  - Smart Cities Pressekonferenz in Wien
© Thomas Preiss/APA-ots - Smart Cities Pressekonferenz in Wien

Wien- "Smart Cities ohne die Cities einzubeziehen geht nicht", so Bundesministerin Doris Bures bei der Pressekonferenz zum Thema "Smart Cities". Daher stellten die Bürgermeister der Städte Graz, Salzburg und Villach ihre Projekte gleich selbst vor.

Fragen zu Klimawandel und Umweltschutz müssen ganzheitlich betrachtet werden. "Und genau das passiert im Rahmen der Smart-City-Projekte, in denen es darum geht, moderne, intelligente, grüne Technologien in nachhaltige Konzepte der Stadtentwicklung einfließen zu lassen", betonte Bures.


"45% der Bevölkerung Österreichs leben heute schon in Städten, in 40 Jahren werden es laut Statistik Österreich bereits über 80 % der Bevölkerung sein," meinte die Innovationsministerin weiter.

Städte verbrauchen schon jetzt weltweit 75 Prozent der Energie und sind für 80 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich. Ohne den Einsatz moderner Technologien würden die wachsenden Ballungszentren automatisch zu noch mehr Staus, mehr Luftverschmutzung und noch mehr Energieverbrauch führen. Innovations- und Technologieministerin Doris Bures: "Wir müssen mit knapper werdenden Ressourcen sorgsamer umgehen: Das sind wir unseren Kindern und unserer Umwelt schuldig. Energie muss außerdem ein für alle Menschen leistbares Gut bleiben. Warmes Wasser und beheizte Wohnungen dürfen keine Frage des Einkommens werden." Die Stadt der Zukunft setzt daher auf Gebäude, die keine oder wenig Energie von außen brauchen, auf umweltfreundliche Mobilität und ausreichend grüne, naturnahe Erholungsräume.

70 Millionen fließen jährlich aus dem BMVIT-Budget in die Energieforschung - 2011 davon allein 43 Millionen über den Klima- und Energiefonds. Mit diesen Investitionen werden beispielsweise Lösungen für mehr Energieeffizienz in Gebäuden, solare Energieerzeugung oder E-Mobilität erarbeitet. Diese Forschungsförderungs-Strategie macht sich bezahlt: Österreich nimmt eine weltweite Spitzenposition bei Passivhäusern und der thermischen Solarenergie ein. So befindet sich mehr als ein Drittel der gesamten Passivhaus-Wohnfläche der EU im kleinen Österreich. Bei der thermischen Solarenergie liegt Österreich - gemessen an der Bevölkerungszahl - weltweit auf Platz vier.

Über die jährlichen Smart City-Calls, die der Klima- und Energiefonds im Auftrag des BMVIT ausschreibt, sollen möglichst viele österreichische Städte oder Regionen auf den richtigen Weg zur intelligenten Urbanität gebracht werden.

Klimafonds-Geschäftsführerin Vogel freut sich "über das enorme Interesse an diesem Call und die hohe transdisziplinäre Qualität der eingereichten Projekte". Die sechs nun bewilligten Projekte lösen Forschungsinvestitionen von 20 Mio. Euro und Infrastrukturinvestitionen von fast 100 Mio. Euro aus.

Österreich ist Smart-City-Pionier - Technologie ist wichtiges Exportgut

Wie das deutsche Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation errechnet hat, befindet sich jedes zehnte europäische Smart City-Projekt in Österreich. Die Technologie ist gleichzeitig ein bedeutendes Exportgut. "So wird beispielsweise mit Unterstützung von Österreich die 5-Millionen Stadt Nanchang in China zu einer Low-Carbon-City." erklärt Bures.

Bürgermeister Siegfried Nagl: "Innovative Stadtentwicklung"

"Den Wandel, den es in der Gesellschaft gibt, müssen wir auch sichtbar machen. Am Land ist es wahrscheinlich einfacher, ein Haus energieautark zu machen. Städte müssen sich jedoch ebenfalls in diese Richtung bewegen. Dazu braucht es Kontinuität und ein anderes Umgehen mit den Ressourcen, gleichzeitig müssen wir gewisse Veränderungen zulassen. Die Stadt Graz engagiert sich stark in den Themenfeldern Nachhaltigkeit und Ökologie. Neben der laufenden Offensive im öffentlichen Verkehr setzen wir massiv auf Fernwärme, eine konsequente Raumplanung und auf innovative Ansätze in der Stadtentwicklung. Wichtig ist dabei die Einbindung der Bürger und Bürgerinnen." meint der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl.


Das Kerngebiet eines Projekts dazu befindet sich hinter dem Hauptbahnhof, wie Arch. Markus Pernthaler erklärt. Es geht dabei auch darum, neue Technologien alltagsfähig zu machen, beispielsweise mit der Einbindung neuer PV-Technologie, die in die Fenster integriert werden soll, oder mit dem Aufwindkraftwerk. Gleichzeitig sollen Strategien und Maßnahmen für nachhaltige Mobilität inkl. E-Mobilität entwickelt und umgesetzt werden.

Bürgermeister Heinz Schaden: "Smarter städtischer Wohnbau"

"Die Stadt Salzburg ist bereits seit einigen Jahren in Richtung Energieautarkie unterwegs. Das gilt für alle öffentlichen Gebäude und insbesondere für den städtischen Wohnbau. Dazu kommen Maßnahmen wie die Effizienzkontrolle des städtischen Energieverbrauchs, 'Smart Grids' oder die Modellregion für Elektromobilität, wo sich der Zweiradbereich höchster Beliebtheit erfreut und bereits voll angenommen wird." sagt der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden.

"Das neue, innovative Projekt im Salzburger Stadtteil Gnigl, bei dem nicht nur die Errichtung eines Bildungscampus im Zentrum steht, sondern das auch einen Kindergarten, eine Volksschule und eine Wohnhausanlage beinhaltet, ist dazu ein weiteren Baustein," so Helmut Strasser vom SIR. Ein zweiter Aspekt, der berücksichtigt werden soll, ist die Energieversorgung aus der Nachbarschaft, beispielsweise die Nutzung von Abwärme aus Industrie- und Gewerbebetrieben.

Bürgermeister Helmut Manzenreiter: "Nachhaltige Energiewende"

Rund 25% des Kärtner Tourismus findet in Villach statt- Umweltqualität spielt daher eine wichtige Rolle. Rund 80% des Wärmebedarfs wird bereits mit erneuerbaren Energien abgedeckt, Bioamsse hat dabei einen wesentlichen Anteil.

"Unser Ziel ist es, gemeinsam mit Partnern aus der Hightech-Wirtschaft, Energieversorgern und Forschungszentren unter Einbindung der Bevölkerung eine Smart City zu werden, um eine nachhaltige Energiewende herbeizuführen. Ganz konkret soll mit dem Projekt 'Vision Step I' ein ganzheitliches Smart-City-Konzept in einem Stadtteil von Villach entwickelt und umgesetzt werden." erklärt Bügermeister Helmut Manzenreiter.

Richard Obernosterer von der RMA, Ressourcen Management Agentur, sieht die Herausforderung darin, die historischen Städte mit ihrem Flair zu erhalten. Der Wandel geht nur mit der Einbindung der Bevölkerung, ist er überzeugt. Dazu sind auch junge Partner an Bord, wie beispielsweise Symvaro, die den Smart Media Bereich mit einbinden.

Förderprogramm Smart Cities: Fortsetzung 2012

Das Förderprogramm "Smart Energy Demo - FIT for SET" des Klima- und Energiefonds wird auch 2012 fort gesetzt. Es werden dafür Fördermittel in Höhe von acht Millionen Euro zur Verfügung stehen. Geschäftsführerin Theresia Vogel: "Mit den Smart Cities beweisen wir seit 2010 europaweit Pioniergeist - zugunsten österreichischer Unternehmen und Institutionen. Die heimische Spitzenposition im Bereich klimaverträglicher, urbaner Technologien bauen wir mit unseren Programmen weiter aus. Wir bieten auch 2012 Kontinuität und Innovation in diesem Themenfeld."

Folgende Projekte der Städte/Regionen werden gefördert:

Smart City Project Graz Mitte
Realising Villach's Smart City VIsion
iENERGY Weiz-Gleisdorf 2.0 - the power of a vision
Citty  Slow Hartberg demonstrates Smart City
Salzburg: Smart District Gnigl
Vorarlberg: Smart City Rheintal

Auch Begleitmaßnahmen werden gefördert (z.B. Demographie: Socio-demografic change and the dynamic of Austrian smart cities - Smart City Profile: Smart City Profiles - Finanzierungsmodelle: Smart Finance for Smart Cities).


Weitere Informationen:
www.smartcities.at und
www.klimafonds.gv.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /