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Elektroautos nicht klimafreundlich?

Eine Ansichtssache von oekonews-Chefredakteurin Doris Holler-Bruckner

Na prima! Liebe Kollegen, ich will euch ja nichts unterstellen. Aber bevor ihr endlos Negativmeldungen verbreitet und deutsche Meldungen einfach in euren Artikeln teilt, möchte ich euch bitten, beispielsweise zuerst einmal österreichische Lösungen in den Modellregionen einfach anzusehen oder die österreichische E-Mobility-Szene zumindest zu fragen.

"Elektroautos sind nicht klimafreundlich", "Elektroautos sind eine Ökolüge", so der Tenor einiger Artikel, die sich auf einer Studie des deutschen Ökoinstituts berufen. Nur genau das steht in der Studie nicht.
Die Aussage der Studie ist: Elektroautos sind umweltfreundlich, wenn der Strom aus erneuerbaren Energien kommt.

Als Präsidentin des Bundesverbands nachhaltige Mobilität weiß ich eines: unsere Mitglieder fahren mit Ökostrom- die große Mehrheit von ihnen hat eine Photovoltaikanlage am Dach. Die erzeugte Strommenge von 10-12m2 Photovoltaikmodulen reicht aus, um genug Strom für ihre pro Jahr gefahrenene Kilometer zu erzeugen. Die E-Autofahrer sind unabhängig von fossiler Energie, die ganz sicher nicht aus Österreich stammt. Die volkswirtschaftlichen Vorteile der Energie aus dem Inland blieben bisher unbeachtet.

Sämtliche im Rahmen des Klima- und Energiefonds unterstützten Flottenprojekte in Österreich in den Modellregionen erzeugen zusätzliche Mengen an erneuerbarer Energie um die in den Regionen neu hinzu gekommenen E-Fahrzeuge damit betreiben zu können.

Hat jemand eigentlich schon überlegt, wie Erdöl abgebaut wird? Welch lange Wege es bis nach Österreich, bis in die "fossilen" Autos hat? Welche Umweltbeeinträchtigungen vor Ort durch diese "antiquarischen" (denn so sie sind eigentlich nicht zukunftsfähig) Autos passieren?
Oder welchen Lärm sie machen im Vergleich zu Elektrofahrzeugen? Wie leise wäre es beispielsweise in Städten ohne diese Verbrennungsmaschinen!
Oder aber dass die Feinstaubbelastung durch E-Autos wesentlich reduziert werden würde?

Viele diese Aspekte blieben bisher in der Öffentlichkeit noch vollkommen unberücksichtigt. Vielleicht wäre es notwendig, einmal eine öffentliche Diskussion über all diese Bereiche zu starten, statt das zarte Pflänzchen E-Mobility mit dem Ausschütten der "Nicht klimafreundlich" Meldung über halb Deutschland und gleich noch Österreich im Keim zu ersticken. Noch dazu, wenn sie nicht einmal so in der Studie steht!

Ein kleines Beispiel von einem meiner Freunde. "Wir haben unser E-Auto im letzten Jahr in Betrieb genommen. WIr hätten für die gefahrenen Kilometer rund 730 Liter Diesel mit unseren anderen Firmenfahrzeugen verbraucht. Wie haben nun 1,9 Tonnen CO² eingespart, und hätten dafür nur 189.-€ Stromkosten gehabt, die durch unsere PV-Anlage komplett entfallen sind."

Also wo ist dieses E-Auto nicht umweltfreundlich?

meint mit sonnigen und e-mobilen Grüßen
Ihre
Doris Holler-Bruckner


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /