© LHC
© LHC

Teilchenbeschleuniger-Milliardenprojekt FAIR: Vorbereitende Bauphase für experimentellen nuklearphysikalischen Reaktor startet

Der geplante Schwer-Ionen-Beschleuniger FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research) kostet Milliarden, ist wissenschaftspolitisch fragwürdig und birgt unkalkulierbare Sicherheitsrisiken.

Darmstadt- Während die fragwürdige ‘Urknallmaschine’ LHC am CERN aus technischen Gründen noch bei halber Designkapazität operiert und noch keine konkreten Ergebnisse vorliegen, ist es dem Rotstift der Politik bislang offenbar entgangen, dass mitten in der Finanzkrise ein weiteres Teilchenbeschleuniger-Milliardenprojekt gebaut werden soll.

Ungeachtet der weiterhin umstrittenen Risiken am LHC (laut einer Studie erfüllt CERN weniger als ein Fünftel der Kriterien für ein modernes Risk-Assessment) will sich die Hochenergiephysik in einem Waldstück bei Darmstadt eine weitere futuristische Kreisgrabenanlage für ihre kostspielige nuklearphysikalische ‘Grundlagenforschung’ zulegen. Schließlich muss man gerade jetzt den Geheimnissen des Universums so schnell wie möglich auf die Spur kommen. Mit riesigem Aufwand und Energiebedarf (der LHC verbraucht die Energie eines gesamten AKWs) werden in Teilchenbeschleunigern extreme Zustände von Materie hergestellt, wie sie Bruchteile nach dem Urknall geherrscht haben sollen.

Dies birgt natürlich zahlreiche Risiken in sich, sogar hypothetische globale Risiken stehen seit Jahren in wissenschaftlicher Diskussion. Dennoch ist die experimentelle Hochenergiephysik auf diesem Gebiet nach wie vor völlig unreguliert und entzieht sich einer externen und multidisziplinären Risikoprüfung. Bei einem Schwer-Ionen-Beschleuniger verweisen zahlreiche Kritiker vor allem auf das Risiko durch sogenannte "Strangelets", eine wissenschaftlich für möglich gehaltene, vielleicht irreversible Kettenreaktion durch Umgruppierung der Quarks (www.heavyionalert.org). Dass diese Risiken möglicherweise klein, aber von globalem Ausmaß sind, erschwerte vielleicht bislang eine offene Diskussion über diese letztendlich überaus relevante Problematik der experimentellen Nuklearforschung.

Erfolgreicher Lobbyist für das FAIR-Projekt war ausgerechnet derselbe deutsche Physiker, der tatsächlich ein Patent für einen hypothetischen Reaktor zur Energiegewinnung mit Micro Schwarzen Löchern eingereicht hatte - sofern solche künstlich zu produzieren wären ("Möglicherweise ein neues Elementarteilchen…’) Dies klingt bizarr. Ist es auch: Wenn eine solche Maschine jemals möglich wäre, dann wäre sie natürlich über alle Maßen gefährlich. Darüber wird aber nicht geredet. Viel eher scheinen sich solche Hirngespinste mitunter dafür zu eignen, den öffentlichen Geldgebern das Geld aus der Tasche zu ziehen - nämlich ohne den Schutz für Mensch und Umwelt zu gewährleisten.

Vorerst soll ab 2. Februar am Gelände des GSI bei Darmstadt eine Baustraße für den FAIR-Beschleuniger errichtet werden, um die Anrainer vom jahrelangen Baulärm zu schonen.

LHC-Kritik - Netzwerk für Sicherheit an experimentellen sub-nuklearen Reaktoren

Facebook Group:
www.facebook.com/groups/LHC.Critique

GastautorIn: LHC-Kritik für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /