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Schiefergas im Weinviertel: Keine Experimente

Klares "Nein" zu Bohrungen ist sinnvoll

Die OMV will Schiefergas im Weinviertel fördern und 130 Mio. Euro in die "Erkundung" der Vorkommen investieren. Gefördert werden soll auf "umweltfreundliche Art". Wie das gehen soll, ist fraglich. Denn bisher war dazu nur Fracking Methoden bekannt. Eine extremst umweltschädliche Fördermethode, die Trinkwasser und Menschen gefährdet, ist dazu notwendig. Millionen Liter Wasser, teilweise mit giftigen Chemikalien versetzt, werden dazu in die Erde gepumpt. Ein Grund, warum Fracking beispielsweise in Frankreich bereits verboten wurde. Nicht nur Umwelt-NGOs wie Greenpeace und Global 2000 sprechen sich gegen die Bohrungen aus.

In der Sendung "Report" im ORF wurden Umwelt- und Wirtschaftsminister zu dem Thema befragt. Umweltminister Berlakovich hat sich klar gegen die Förderung von Schiefergas ausgesprochen. während Wirtschaftsminister Mitterlehner sich erst mal den "Stand der Technik anschauen" und erst dann entscheiden will.

Verwundert über die OMV in der Causa Schiefergas zeigt sich der NÖ. VP-LAbg. Manfred Schulz: "Zu viele Fragen sind ungeklärt und die Fakten gehören auf den Tisch. Ich bezweifle, dass es Verfahren gibt, die ökologisch sicher sind. Wir wollen keine Experimente mit unserer Natur und Umwelt. Niederösterreich setzt in den nächsten Jahren voll auf den Ausbau der erneuerbaren Energie, hier sind wir bereits bestens aufgestellt".

Die Grüne Klubobfrau der Grünen Niederösterreich, Madeleine Petrovic, zeigt sich erfreut darüber, dass VP-Umweltminister Berlakovich den geplanten Bohrungen nach Schiefergas im Weinviertel durch die OMV eine Abfuhr erteilt. Für Petrovic ist klar: "Umwelt und die Lebensqualität für die Menschen der Region gehen vor. Profitgier darf kein Argument dafür sein, bedenkliche Methoden zur Förderung von Schiefergas einzusetzen, die Umwelt, Mensch und Tier gefährden", so die Grüne Klubobfrau. Abschließend warnt Petrovic davor, den Aussagen des VP-Wirtschaftsministers Mitterlehner Glauben zu schenken: "Fördert die OMV Schiefergas ist es sehr unwahrscheinlich, dass dieses Gas zur österreichischen Energieversorgung genutzt wird. Ein international großer Konzern wie die OMV will Gewinne erzielen - vor allem dann, wenn Millionen für die Gasgewinnung investiert werden. Das Schiefergas wird es also für niemanden gratis geben. Am meisten bezahlen wird dafür das Weinviertel", so Petrovic.

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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /