© Zukunft statt Autobahn
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Drei Milliarden Euro- Sinnvoll einsetzen

Zukunft statt Autobahn- parteiübergreifende Initiative aus zahlreichen Organisationen für eine Wende in der Investitions-Politik

Die Lobau-Autobahn S1 ist nicht, wie verharmlosend in vielen Medien seit Jahren berichtet wird, einfach Teil einer ‘Umfahrung von Wien’. Sie ist Teil einer internationalen Nord-Süd-Transitstrecke, der TEN 25, die von Danzig bis weiter zur Adria führen soll.

Die Kosten für die Lobau-Autobahn werden sich auf mindestens drei Milliarden Euro belaufen - für nur 19 km Autobahn! In Zeiten der Wirtschaftskrise wäre es stattdessen sinnvoll, den massiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs zu forcieren. Die Pendlerströme sollten weit vor Wiens Stadtgrenzen abgefangen werden. Weit mehr Park&Ride-Plätze müssten errichtet werden, nicht nur für Autos, sondern auch für Fahrräder, E-Fahrräder und ähnliches

Das Gebot der Stunde ist ein Ausbau und eine Attraktivierung (dichte Takte, bequeme, zuverlässige Verkehrsmittel) der öffentlichen Verbindungen (S-Bahnen, Straßenbahnen etc.) über die Landesgrenzen Wiens hinweg. Nebenbahnen dürfen nicht mehr eingestellt werden, sie müssen so attraktiv gemacht werden, dass sie eine echte Alternative zum Auto darstellen.

Der Radverkehr kann eine wichtige Rolle auf kürzere Distanzen – vor allem auch als Zubringer zu öffentlichen Verkehrsmitteln -übernehmen. Angesichts modernen E-Bikes sind hier die Möglichkeiten groß.

Was auch passieren soll, ist eine Verlagerung der Güter auf die Schiene. In Österreich sieht die Realität leider anders aus.

Mobilität muss leistbar bleiben. Aber Mobilität, die einzig auf dem Auto basiert, wird schon bald für viele nicht mehr leistbar sein. Daher muss bereits jetzt ein Umdenken einsetzen: Investitionen in leistbare Mobilität, nicht in zukünftige Geisterautobahnen.

Mehr als 30 Organisationen haben sich deshalb zu "Zukunft statt Autobahn" einer österreichweiten Plattform, zur Verhinderung der Lobau-Autobahn, zusammengeschlossen. "Wir meinen, diese drei Milliarden Euro müssen in Österreich wesentlich sinnvoller und vor allem zukunftsorientierter angelegt werden: etwa in den Bereichen Bildung, Soziales, erneuerbare Energien, öffentlicher Verkehr, Forschung etc." so die Initiatoren der Plattform Zukunft statt Autobahn , die diese gerne auch noch um weitere Organisationen erweitern wollen.


"Es werden erneut Riesensummen für eine Nulllösung der Verkehrsprobleme in der Ostregion verschwendet.
Viel sinnvoller ist es, diese Gelder etwa für Aufrechterhaltung der guten Gesundheitsversorgung, die Stärkung präventiver und gesundheitsförderlicher Maßnahmen, gesundheitsfreundliche Stadt- und Verkehrsplanung oder auch die Bereitstellung von ausreichenden Kinderbetreuungseinrichtungen zu verwenden." meinen dazu die Ärztinnen und Ärzte für eine gesunde Umwelt .

"Drei Milliarden Euro könnten sinnvoll für Maßnahmen in den öffentlichen Verkehr investiert werden. Für eine Verbindung von öffentlichem Verkehr mit Elektromobilität als Zubringer, bei der erneuerbare Energie als Energiequelle eingesetzt wird. Für Forcierung erneuerbarer statt fossiler Mobilität. Damit wir in Zukunft rein mit erneuerbaren Energien leiser und sauberer unterwegs sind!" äußert der Bundesverband nachhaltige Mobilität seine Meinung.

"Die Mobilität ist im Wandel. Immer mehr Menschen nehmen öffentliche Verkehrsmittel oder in Zukunft das (Elektro-)Fahrrad für ihre täglichen Wege oder als Zubringer. Um die Klimaschutzziele und die Ziele der Energiepolitik zu erreichen, braucht es einen Paradigmenwechsel. Wir fordern daher die erneuerbaren Energien stärker zu fördern, die wir als Alternativen zum Erdöl auch in der Mobilität benötigen werden. Das knappe Steuergeld ist auch vermehrt in Infrastrukturen für Gehen, Radfahren und Öffentlichen Verkehr sowie thermische Gebäudesanierung und Umweltschutz zu investieren, statt eine teure Autobahn zu bauen, die nur den Transitverkehr nach Österreich lockt!" erklärt Permakultur Austria .

Mehr dazu und Unterschriftsmöglichkeit:
Zukunft statt Autobahn


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /