© Andres Froesse
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Plastikflaschenhäuser? Nigeria recycelt Plastikflaschen einmal anders

Ein Haus aus recycelten Plastikflaschen wurde in Kaduna errichtet, weitere Projekte sind geplant

© Andres Froesse
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© Andres Froesse- Die Schulkinder helfen mit
© Andres Froesse- Die Schulkinder helfen mit
© Andres Froesse - Verputzen der Wände
© Andres Froesse - Verputzen der Wände

Ein Haus, mit " Bausteinen" die aus mit Erde und lehmigem Sand gefüllten Plastikflaschen bestehen? Ja, das geht. Kunststoff-Flaschen brauchen hunderte Jahre, bis sie in einer Deponie biologisch abbaubar sind. In Nigeria verursachen Millionen von Plastikflaschen in Gewässer und auf Deponien jedes Jahr Probleme.

"Flaschen-Häuser" machen aus den Abfällen aus der Umgebung einen nützlichen Baustoff.


Initiator des Projekts war der Verein ‘Lernen – Helfen Leben e.V’ (LHL) mit seiner nigerianischen Partner-Organisation ‘Developmental Association for Renewable Energies’ (DARE- www.nigeria.l-h-l.org). Die Idee entstand nach der Veröffentlichung eines Artikels zum Thema und nahm nach einer von LHL und Dialog International veranstalteten Solarkonferenz in Düsseldorf im September 2010 konkrete Gestalt an. Bei dieser Veranstaltung demonstrierte Andreas Froese seine Technik durch Errichten einer Mauer aus sandgefüllten PET-Flaschen.
Ein finanzieller Zuschuss für den Bau des ersten Flaschenhauses in Afrika kam von der Bing-Stiftung in Hannover. Katrin Macmillan unterstützte die Bewerbung für Nigerias Flaschen-Recycling-Programm, das im Dezember 2010 gestartet wurde, durch ihren Einsatz vor Ort. Gebrauchte Kunststoff-Flaschen und ihre Deckel werden nun von Hotels, Restaurants, Wohnungen und Botschaften gesammelt und damit ein Haus gebaut.

Yahaya Ahmed, CEO der "Development Association for Renewable Energies (DARE), war sich sicher, dass sich energie-autonome Häuser aus den recycelten Materialien bauen lassen. Er hat mit DARE Andreas Froese, den Gründer von "Eco-Tec Soluciones Ambientales", nach Nigeria gebracht, um mit regionalen Maurern die Flaschenbautechnik umzusetzen. Land für das erste Flaschen-Gebäude Nigerias wurde von Ingenieur Chris Vassilou gespendet.

Das Flaschen-Haus wird solarbetrieben, mit einem sparsamen sauberen Herd, Urin Sammlung für Düngung und Wasserreinigung-Tanks, wodurch es energie-autonom sein wird.


Das nächste nigerianische Flaschen-Haus Bauvorhaben ist eine Aula für eine Schule in Seluja, die dringend mehr Platz braucht.

Die Schulkinder werden in der Flaschen-Ziegel-Herstellungstechnik geschult und die neu ausgebildeten Maurer werden bis Januar 2012 die Aula der Schule errichten.

GastautorIn: Katrin Macmillan- Übersetzung D.Holler für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /