© 4Nature / H. Momen
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Donauraumstrategie muss mehr sein als nur Wasserstraße

Donau kennt keine „garantierten“ Bedingungen

Vor der Gefahr eines Scheiterns der Donauraumstrategie warnt die Umweltorganisation VIRUS anlässlich einer Veranstaltung im Parlament. Sprecher Wolfgang Rehm: ‘Bei aller Bedeutung der Schifffahrt, wenn ein Programm zur Entwicklung des gesamten Donaueinzugsgebiets zu sehr auf den Fokus Wasserstraße reduziert wird, ist ein Misserfolg vorprogrammiert.

Die Umweltorganisation warnt davor, bei der Entwicklung der Schifffahrt an überholten Vorurteilen festzuhalten und erteilt den aufgewärmten Forderungen, die nach wie vor auf Wasserstraßenausbau und der Beseitigung angeblicher Flaschenhälse konzentriert sind, eine klare Absage. ‘Umweltfreundliche Verkehrsentwicklung ist wichtig, dafür müssen aber nicht negative Umweltauswirkungen durch nicht begründete Baumaßnahmen in Kauf genommen werden,’ so Rehm. Die Nutzung freier Kapazitäten auf dem Wasserweg sei vorwiegend von logistischen und wirtschaftsgeographischen Rahmenbedingungen sowie der Kostenwahrheit auf der Straße abhängig, an diesen Stellschrauben müsse auch gedreht werden.

‘Ich frage mich, wann jene die immer wieder ins gleiche Horn stoßen endlich erkennen, dass die Donau zwar weitgehend befahrbar ist, es aber keine Ganzjährigkeit gibt und auch nach einem wie auch immer gearteten Ausbau nicht geben wird,’ so Rehm und setzt nach: ‘So verständlich Wünsche nach Garantien auch sein mögen, sie bleiben unerfüllbar, weil es an einem lebendigen Fluss keine garantierten Mindestfahrwassertiefen im Sinne einer nicht unterschreitbaren Basislinie geben kann, dafür sorgen schon die begrenzt prognostizierbaren meteorologischen Randbedingungen für deren Erfassung die Statistik nur eine unzureichende Krücke darstellt’. Anstatt weiter derartigen Phantomen nachzujagen gelte es, Chancen die sich bieten zu nutzen. Fehlgeplante Projekte wie das Flussbauprojekt der via donau hätten auch im günstigen Fall einen Realisierungshorizont von zwei Jahrzehnten. Verbesserungen an den wahren Engpässen, nämlich der Verfügbarkeit der Schleusenanlagen an den Donaukraftwerken ließen sich hingegen kurfristig realisieren. ‘Die Donau ist ein Fluss, der vielfältige Funktionen bereitstellt, die Donauraustrategie muss mehr sein als nur Vehikel von Trittbrettfahrern, die damit ihre Partikulärinteressen durchsetzen wollen,’ so Rehm abschließend.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /