© Raiffeisenleasing Willi Denk
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Gib Strom statt Gas! Elektroautos nehmen zu

Im 1. Quartal Zunahme um das 13-Fache - Vorarlberg ist österreichischer Meister. 2,22% Elektroautoanteil in der Zulassungsstatistik

Wien - Die Zahl der neuzugelassenen Elektro-Autos ist im 1. Quartal um das 13-Fache auf 173 gestiegen, wie eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt.

Die steigenden Spritpreise machen den Kauf von Elektro-Autos attraktiver. 173 Elektro-Autos wurden in den ersten drei Monaten des heurigen Jahres neu zugelassen, im Vorjahr waren es zur gleichen Zeit nur 13. Im gesamten Vorjahr wurden 112 E-Autos neu zugelassen. Heuer wurden also allein in den ersten drei Monaten mehr E-Autos gekauft als im gesamten Vorjahr. Es dürften heuer erstmals in Österreich mehr als 1.000 Elektro-Autos neu zugelassen werden.

"Elektro-Autos sind derzeit vor allem für Unternehmen als Teil ihrer Firmenwagenflotte attraktiv. Heuer wurden 81 Prozent der neuen E-Autos von Betrieben oder öffentlichen Stellen gekauft. Als Teil von Fuhrparks, aber auch für Taxis und Carsharing-Flotten sind Elektro-Autos schon heute attraktiv", so VCÖ-Experte DI Martin Blum.

Die VCÖ-Untersuchung zeigt, dass im Bundesländer-Vergleich Vorarlberg Spitzenreiter bei den E-Autos ist. Im 1. Quartal hatten 2,22 Prozent der im Ländle neuzugelassenen Pkw einen Elektro-Motor, österreichweit beträgt der Anteil nur 0,2 Prozent. Höher als im Bundesschnitt ist der Anteil der E-Autos auch in Kärnten (0,32 Prozent) und Salzburg (0,25 Prozent).

Elektro-Autos können einen Teil der negativen Folgen des Autoverkehrs verringern, wie etwa die gesundheitsschädlichen Abgase, wie Feinstaub und Stickoxide. Auch die CO2-Emissionen des Autoverkehrs können reduziert werden, vorausgesetzt aber der Strom kommt aus erneuerbarer Energie. Kommt der Strom aus Kohlekraftwerken ist die CO2-Bilanz von E-Autos schlechter als von Benzin-Pkw. Keine Lösung sind E-Autos aber für Parkplatz- und Stauprobleme.

"Für Städte sind Elektro-Fahrräder und Elektro-Mopeds die smarte Form der Elektro-Mobilität. Sie sind platzsparend, verursachen keinen Stau und verbrauchen weniger Energie als ein E-Auto. Zusätzlich ist jene Form der Elektro-Mobilität, die schon heute erfolgreich ist, nämlich Straßenbahn, Schnellbahn, U-Bahn, und O-Bus im urbanen Raum zu forcieren, um unsere Mobilität stärker vom Erdöl unabhängiger zu machen", betont VCÖ-Experte Blum.

Inwieweit sich schadstoffarme Fahrzeuge am Markt durchsetzen können, hängt auch vom Steuersystem ab. Derzeit wird der CO2-Ausstoß bei der Spritbesteuerung nicht berücksichtigt, kritisiert der VCÖ. Deshalb begrüßt der VCÖ das Vorhaben der EU, eine CO2-Abgabe auf Treibstoffe als Teil der Mineralölsteuer einzuführen. Der geplante Mindeststeuersatz auf Diesel wird bis zum Jahr 2018 schrittweise von 0,302 auf voraussichtlich 0,394 Euro pro Liter erhöht. Von den 0,394 Euro sollen fünf bis sechs Cent als CO2-Abgabe ausgewiesen werden. Die entsprechende Steuerrichtlinie wird voraussichtlich heute in Brüssel präsentiert.


Zahl der Elektroautos ist heuer stark gestiegen

(Pkw-Neuzulassungen Elektroautos - in Klammer Anteil an Pkw-Neuzulassungen)
1.1. bis 31.3. 2011: 173 (0,2 Prozent)
1.1. bis 31.3. 2010: 13 (0,02 Prozent)
1.1. bis 31.3. 2009: 6 (0,01 Prozent)
1.1. bis 31.3.2008: 0 (0 Prozent)
Quelle: datafact, VCÖ 2011

VCÖ: In Vorarlberg ist Anteil der neuen Pkw mit Elektro-Motor am höchsten
(Anteil von Elektro-Autos an Pkw-Neuzulassungen, 1.1. - 31.3. 2011)

Vorarlberg: 2,22 Prozent (75)
Kärnten: 0,32 Prozent (16)
Salzburg: 0,25 Prozent (16)
Wien: 0,16 Prozent (28)
OÖ: 0,10 Prozent (15)
Steiermark: 0,07 Prozent (9)
NÖ: 0,06 Prozent (10)
Tirol: 0,06 Prozent (4)
Burgenland: 0
Österreich: 0,20 Prozent (173)
Quelle: datafact, VCÖ 2011


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /