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Greenpeace: Facebook muss umweltfreundlicher werden

Social Network-Riese planlos bei Ausstieg aus Kohlekraft

San Francisco - Greenpeace fordert den Social Network-Riesen Facebook auf, bis zum Earth Day am 22. April 2011 einen Plan für den Umstieg von Strom aus Kohlekraft zu Erneuerbaren Energien vorzulegen. ‘Facebook gehört weltweit für Millionen von Menschen zum Alltag. Doch leider wird für Dienste des 21. Jahrhunderts Kohlekraft aus dem 19. Jahrhundert verwendet’, kritisiert Claudia Sprinz, Elektronik-Expertin von Greenpeace.

Kumi Naidoo, Geschäftsführer von Greenpeace International, diskutierte amWorld Economic Forum letzte Woche in Davos mit Facebook-Marketingleiterin Randi Zuckerberg. Er zeigte dabei Möglichkeiten auf, wie Facebook zu einem weltweiten Vorreiter bei Erneuerbarer Energie werden könnte. Naidoo verlangte bei dieser Gelegenheit von ihrem Bruder und Facebook-Geschäftsführer Mark Zuckerberg bis zum Earth Day am 22. April schriftlich zuzusichern, folgende Forderungen umzusetzen:

· Facebook muss bei seinem Strommix den Anteil an Erneuerbaren Energien erhöhen
· Facebook muss einen Plan entwickeln, den eigenen CO2-Abdruck zu reduzieren und bis 2021 aus Strom aus Kohlekraft aussteigen
· Facebook muss seine User informieren, mit welchem Strom das Unternehmen seine Dienste betreibt
· Facebook muss sich öffentlich auf internationaler Ebene für Erneuerbare Energien einsetzen

Bereits im März 2010 ist Facebook als schwarzes Schaf aufgefallen. Zu diesem Zeitpunkt hat Greenpeace den Cloud Computing Report veröffentlicht. Dieser prognostiziert einen enormen Anstieg der Treibhausgasemissionen durch die IT-Branche innerhalb der nächsten Jahre. ‘Online-basierte Dienste wie Facebook, die vermehrt auch von unterwegs genutzt werden, werden immer beliebter, was zu einer Zunahme des Energieverbrauchs und damit steigenden Treibhausgasemissionen führen kann’, so Claudia Sprinz. Man geht davon aus, dass Rechenzentren und Telekommunikationsnetze im Jahr 2020 rund 1.063 Milliarden Kilowattstunden Elektrizität benötigen werden. Das ist mehr als der gegenwärtige Stromverbrauch von Frankreich, Deutschland, Kanada und Brasilien zusammen.Während Firmen wie Google einen Teil ihrer Rechenzentren bereits mit Strom aus Erneuerbaren Energien betreiben und einen Umstieg vorantreiben, hat Facebook im Jahr 2010 in den USA zwei Rechenzentren gebaut, welche mehrheitlich Strom aus Kohlekraft beziehen.

‘Mark Zuckerberg sollte unsere Aufforderung ernst nehmen. Der innovative Ansatz von Facebook hat das Nutzungsverhalten vieler Menschen im Internet verändert. Nun hat das Unternehmen eine Chance, diese Innovationskraft zu Gunsten der Umwelt zu nutzen’, fasst Claudia Sprinz zusammen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /