© Ing. Martin Litschauer
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Ein Wandel zur lebendigen und ökologischen Landwirtschaft ist möglich

Im Rahmen des Treffens der Alternativen Nobelpreisträger in Bonn fand auch die Konferenz "Living Change - Visionen und Inspirationen für eine bessere Welt" statt

Bonn- Neun der "Alternativen" Nobel-Preisträger, wie die Gewinner und Gewinnerinnen des Right Livlihood Awards auch bezeichnet werden, waren am Podium, um über Potenziale von Bio-Landwirtschaft, Biodiversität sowie Gefahren durch Gentechnik zu diskutieren.


Helmy Abouleish, Sohn des alternativen Nobelpreisträgers Ibrahim Abouleish sowie Geschäftsführer von SEKEM in Ägypten, überraschte mit einem Impulsvortrag, der die Vorurteilen gegen Biolandbau aufzeigte. Immer wieder höre man, diese sei zu teuer. Dies stimmt jedoch nicht - denn konventionelle Landwirtschaft wird durch versteckte Subventionen gefördert und Wasserverbrauch, Verschmutzung, Biodiversitätsverlust und Bodenerosion werden in dieser Rechnung nicht berücksichtigt. Die wahren Kosten müssen endlich auf den Tisch: Umwelt- und Gesundheitskosten müssen ebenfalls einberechnet werden.

Auch ein weiteres Vorurteil, dass mit ökologischer Landwirtschaft nicht genügend produziert werden kann, um alle Menschen zu versorgen, konnte durch seine Untersuchungen nicht bestätigt werden. Auf Dauer kann Produktivität nur durch nachhaltiges Wirtschaften erhalten werden. Bessere Lösungen wurden bisher jedoch nicht angeboten- größere Investitionen in Bildung und Entwicklung sind notwendig.

Percy Schmeiser bewegte wieder gemeinsam mit seiner Frau Louise die Menschen- ihr Einsatz gegen Gentechnik ist mittlerweile weltweit ein positives Beispiel, das zeigt, wie David gegen Goliath gewinnen kann. Seine Botschaft: "Der Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen ist nicht notwendig- Gentechnik und Biolandbau können niemals zusammmen existieren!" In Kanada findet man derzeit keine Mais- und Rapspflanzen ohne Spuren gentechnischer Veränderungen mehr - eine tragische Entwicklung.


"Probleme werden oft einfach weggeschoben", so Hans Herren, der ebenfalls Auswege aufzeigte.

Vandana Shiva Thema war die alles überragende Macht der sechs großen Saatguthersteller und natürlich der nicht notwendige Einsatz von Gentechnik und Pestiziden. Mehr Nahrung kann man damit nicht produzieren, denn es zeigt sich, dass die Menschen noch nie von sovielen ernährungsbedingten Krankheiten betroffen waren wie heute. Ihre Hoffnungsbotschaft: Das Netzwerk Navdanya das den Bauern die Möglichkeit gibt, Saatgut mit Bio-Landbau herzustellen- ohne e Chemie und Genmanipulation, besser resistent gegen Schädlinge als gentechnisch verändertes Saatgut, dass die Bauern im Gegensatz zur Bio-Saat nicht selbst vermehren können.

Die Konferenz war von der IFOAM (International Federation of Organic Agriculture Movements) und COLABORA gemeinsam organisiert.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /