© Fackelträger-Verlag
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Welt ohne Bienen - Wie das Sterben einer Art unsere Zivilisation bedroht

Ein oekonews-Buchtipp: ein aufrüttelnder Bericht über das Aussterben einer Art

Die deutsche Übersetzung des 2008 auf englisch erschienenen Werkes eines Londoner Autorenpaares stellt nüchtern Fakten und Tatsachen zusammen, die der Menschheit und ihrem Umgang mit der Honigbiene ein denkbar schlechtes Zeugnis ausstellen. Der Apis mellifera, so die wissenschaftliche Bezeichnung unserer westlichen Honigbiene, droht der Untergang. In die Zange genommen durch die Auswirkungen der, vom Menschen fehlgeleiteten Entwicklungen in der Landwirtschaft, wie Monokultur,industrielle Bewirtschaftung, genveränderte Saaten, Pflanzenschutz- und Insektenvertilgungsmittel, Bodenversiegelung und Verlust der Artenvielfalt einerseits - und der heimtükischen Varroa-Milbe andrerseits, kämpft die jahrtausende alte Begleiterin der Menschheit ums Überleben.

Nun erfüllt sie aber in der heutigen Zeit eine noch viel wichtigere Aufgabe als wertvollen Honig zu produzieren : sie bestäubt alle Arten von Nutzpflanzen und Bäumen. Geschätzte 50 Milliarden Euro jährlich ist der Wert dieser Bestäubung und es ist schier unvorstellbar, wie man ohne sie auskommen sollte.Dies wäre praktisch
das Ende der Landwirtschaft und damit das Ende der Lebensmittelversorgung. Bemerkenswert wie es der Agro-Industrie gelingt sich das eigene Grab zu schaufeln durch unbeirrtes Festhalten an mittlerweile unzeitgemäßen, ja anachronistischen Produkten, Konzepten und Vorgangsweisen wie "Schädlingsbekämpfung" und "Vertilgung". Die Autoren, die in London selbst einige Bienenstöcke halten, gewähren einen alarmierenden Einblick in die Welt der ca. 10.000 US-amerikanischen Berufsimker, die natürlich ebenso vom Aussterben bedroht sind. Ihr Bericht endet mit den klaren Sätzen : "Nur ein grundlegender Wandel in unserem Umgang mit der Honigbiene wird die Katastrophe verhindern. Wir sind es, die die Bienen durch Unwissenheit, nicht hachhaltige Ackerbaumethoden und den Einsatz gefährlicher Chemikalien töten. Es muß sich dringend etwas ändern. Aber können wir es schaffen ?"

Gott sei dank sieht es in Europa mit seinen ca 9 Millionen Bienenvölkern etwas besser aus - wohl auf Grund der Tatsache, dass in Europa kaum gentechnisch manipulierte Pflanzen angebaut werden.
Für Imker ist das spannend gehaltene Buch ein "must",für Umweltinteressierte wohl eine "Pflicht" um den aktuellen Bedrohungen auf Augenhöhe zu begegnen.

Das Werk ist 2009 im Fackelträger-Verlag erschienen mit der ISBN-Nummer
978-3-7716-4418-5.

GastautorIn: Daniel Hackenberg für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /