© Gerd Maier
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Die Zeit ist reif für eine Österreich-Netzkarte!

Neue Facebook-Gruppe -mehr als 1000 Mitglieder in 3 Tagen!!

© Wiener Linien
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© Michael Sigmund
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Vor zwei Jahren war sie noch eine ausgemachte Sache und es wurde nur noch über den Preis gefeilscht. Seit dem Antritt der neuen Regierung ist ein Verhandler (der ehemalige Finanzminister Molterer, ÖVP) abhanden gekommen und der andere (der damalige Verkehrsminister Faymann, SPÖ) ist Bundeskanzler geworden und kann sich an nichts erinnern. Das Bedürfnis nach einer österreichweiten Netzkarte für alle Öffis ist aber nach wie vor ungebrochen.

Auf mehr als tausend 1000 Mitglieder in bloß 3 Tagen kann die Facebook-Gruppe ‘Für eine Österreich-Netzkarte für alle Öffis’ verweisen, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Stimmung für ein General-Ticket, das auf allen öffentlichen Verkehrsmitteln in ganz Österreich gilt, abzuchecken. Und das ist ein klares Votum, zumal die Gruppe erst in den Kinderschuhen steckt. Innerhalb der nächsten 10 Tage soll eine Petition online gehen, die die Einführung einer solchen Jahreskarte fordert. Gerade werden auf der Pinnwand und im Diskussionsforum der Gruppe die Rahmenbedingungen erfasst. Hier gibt es eine breite Palette von Meinungen, dennoch kristallisieren sich folgende Forderungen als mehrheitsfähig heraus:

1.) Das Ticket soll auf allen öffentlichen Verkehrsmitteln in Österreich gelten und eine weitere Ergänzung im System der Monats- und Jahreskarten einzelner Regionen und Verkehrsverbünde sein.

2.) Der Preis für das Ticket soll für den Einzelnen nicht mehr als € 1490,-/Jahr kosten, denn es soll preislich auf jeden Fall einen Anreiz zur Klimaschonung durch Umstieg vom Auto auf die Öffis geben.

3.) Es soll eine analoge Regelung wie bei den ÖBB-Vorteils bzw. Österreichcards geben, was für Familien, Kinder, Jugendliche und SeniorInnen eine Gratis- bzw. stark ermäßigte Benützung bedeutet.

4.) Ein eigener Sozialtarif soll bedürftigen Menschen bzw. Menschen in Ausbildung eine Gratisnützung der Öffis ermöglichen.

5.) Die Jahresgebühr soll - wie bei anderen Jahreskarten - in 10 Raten zahlbar sein.

6.) Gleichzeitig soll der Ausbau des öffentlichen Verkehrs gefordert werden, damit dieses Angebot für möglichst viele Menschen attraktiv ist.

Die Einführung vor 2 Jahren scheiterte, laut gleichlautenden Informationen aus dem Verkehrsministerium und dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ), am Preis. Während Minister Faymann von max. € 1.900,- ausging, forderten die eingebundenen Verkehrsverbünde € 2.400,- als Jahresgebühr.

Da der öffentliche Verkehr aber ohnehin subventioniert werden muss und sich in Zeiten wie diesen auch ein Fenster für klimaschonende Maßnahmen auftut, sollte diese Frage nicht die entscheidende sein. Die Mittel müssten aus verschiedenen Quellen zur Verfügung zu stellen sein. Die Zeit ist überreif!

Facebook-Gruppe:www.facebook.com/group.php?gid=231617042841&ref=ts

Petition online in Kürze, wir berichten darüber!

Der Autor, Dipl.-Päd. Michael Dräger, geb. 1966, ist Gründer der Gruppe und Direktor der Lernwerkstatt Baden sowie Obmann der Vinzenzgemeinschaft Baden, Supervisor, Trainer und Energethiker.

GastautorIn: Dipl.-Päd. Michael Dräger für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /