Mobile Zukunft bewegt

Bundesverband Nachhaltige Mobilität – Austrian Sustainable Mobility wird 100. ACT-Kooperationspartner

Wien & Mödling – Die österreichische Umwelt- und Energietechnologiebranche ist um einen neuen und nachhaltigen Player reicher und das ACT-Kooperationspartnernetzwerk um eine Institution stärker. Heute, den 01. Oktober 2009, startete der Bundesverband Nachhaltige Mobilität – Austrian Sustainable Mobility bei seinem Kick-Off Event durch. Verbandspräsidentin Doris Holler-Bruckner ist überzeugt davon, dass der elektrischen Mobilität nicht nur die wirtschaftliche Zukunft gehört, sondern das Thema auch unser gesamtes Verständnis von Individual- und Massenfortbewegung verändern wird: ‘Für den Wirtschaftsstandort Österreich ist es extrem wichtig, sich als modernes E-Mobility Land zu präsentieren. Die weltweiten Trends zu nachhaltiger Mobilität sind der Beginn eines Umdenkprozesses, der durch die Veränderung unserer Wirtschaftsstrukturen, hin zu mehr ökologischem Bewusstsein mitgetragen wird. Ein Blick auf den Markt zeigt, dass alternative Mobilitätskonzepte bereits heute gelebt werden!’

Im Rahmen der im Verband vertretenen Vereine, Organisationen und Personen sind derzeit mehr als 200 Elektroautos und unzählige Pflanzenölfahrzeuge auf österreichischen Straßen unterwegs, dazu kommen noch zahlreiche Zweiräder, wie Elektroräder, Elektromopeds und Elektromotorräder. Auch Grundfragen der Intermodalität und Vernetzung von Verkehrsträgern werden vom Verband thematisiert, um eine sozial- und umweltverträgliche Entwicklung in städtischen Gebieten voranzutreiben. Roland Dimai, ebenfalls im Präsidium des neuen Verbands, meint: ‘Wir sind uns der Bedeutung von innovativen Elektroantrieben bewusst und wollen die Vernetzung forcieren!’

Wirtschafts- und industriepolitische Impulse erwartet

‘Ich bin überzeugt davon, dass die Kooperation zwischen dem Bundesverband Nachhaltige Mobilität und ACT Synergien für beide Institutionen eröffnet. Gerade um alternativen Formen der Mobilität zu verwirklichen, bedarf es innovativer Umwelt- und Energietechnologien,’ betont auch Ing. Gerhard Fallent, ACT-Geschäftsführer, im Rahmen seiner Grußbotschaft bei der Eröffnungsveranstaltung. Für Fallent haben die neuartigen Elektromotoren einen großen Vorteil gegenüber herkömmlichen Verbrennungsmotoren: ihre Effizienz. Der Wirkungsgrad liegt bei über 90 Prozent, bei Benzin- oder Dieselmotoren sind es dagegen unter 30 Prozent. Trotzdem betont Fallent, dass die Entwicklung von leistungsfähigen, sicheren, kostengünstigen und langlebigen Energiespeichersystemen für die Zukunft eine Herausforderung darstellt.

Für das Kompetenzzentrum Umwelt- und Energietechnologie und den Bundesverband Nachhaltige Mobilität stehen deshalb eine Reihe an Aufgaben an, die es für eine Dynamisierung von alternativen Fortbewegungsformen abzuarbeiten gilt. Im Vordergrund steht der Forschungs- und Entwicklungsbereich, der vor allem in Hinblick auf die Leichtbauweise von elektrischen Antrieben, in Fragen der Batterietechnologie (Li-Ion, Vanadium, etc.), bei Leistungs- und Fahrzeugelektronik sowie bei der Leichtbauweise von Fahrzeugen ansetzen soll. In puncto Versorgung und Energieaufbringung gilt es eine nachhaltige Energieversorgung zu forcieren und zusätzlich Infrastrukturplanungen, hier insbesondere Nachladung und Parken zu thematisieren. Begleitet sollen all diese Aktivitäten von der Konzeptionierung von intermodalen Verkehrskonzepten für eine nachhaltige Wohn- und Lebensraumplanung werden.

ACT und der Bundesverband erwarten sich durch die Vielzahl an bereits gesetzten und in Entwicklung befindlichen Maßnahmen, dass für den Wirtschaftsstandort Österreich positive wirtschaftliche Impulse gesetzt werden können.

Österreich geht mit zahlreichen Initiativen voran

Jedenfalls wurde der Trend zu nachhaltigen Mobilitätskonzepten in Österreich bereits klar erkannt. Die Bandbreite der Programme und Initiativen, die sowohl von privater als auch öffentlicher Hand lanciert werden, ist weit gefächert. So ist es beispielsweise ein übergeordnetes Ziel von e-connected, der Plattform des Klima- und Energiefonds, die CO2-Emissionen im österreichischen Verkehr mittels rascher und nachhaltiger Einführung von E-Mobilität zu minimieren. Durch e-connected werden wesentliche Stakeholder vernetzt, Know-How generiert und verteilt, und somit der Entwicklung in Österreich wesentlicher Anschub geleistet. e-connected ist eine Initiative des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), des Lebensministeriums und des Klima- und Energiefonds.

Auch der privatwirtschaftliche Bereich weist zahlreiche Aktivitäten auf. Der Verbund startete im Sommer diese Jahres gemeinsam mit Siemens Österreich, Magna, KTM, AVL und AIT (Austrian Institute of Technology) eine Plattform namens "Austrian Mobile Power". Ziel der Kooperation ist es, Österreich ins Zeitalter der Elektromobilität zu führen. ‘Austrian Mobile Power" soll in mehreren konkreten Schritten umgesetzt werden. Bis Jahresende sind der Abschluss verbindlicher Verträge sowie die Vorbereitung der Pilotphase vorgesehen. Diese beginnt 2010 mit einer Testflotte von 100 E-Fahrzeugen in mindestens einem noch auszuwählenden städtischen Ballungsraum. In diesem sollen dann bis 2012 bis zu 1.000 E-Kfz unterwegs sein. Parallel dazu soll Schritt für Schritt die zugehörige Infrastruktur eingerichtet werden, vor allem die Stromtankstellen und Abrechnungssysteme, etwa via Mobilfunk.

Daneben entsteht in Vorarlberg zurzeit Österreichs erste und eine von Europas größten E-Mobilitäts Modellregionen. VLOTTE ist ein innovatives Mobilitäts- und Businesskonzept gebündelt mit Investitionen in E-Fahrzeugen und Infrastruktur. Noch im Jahr 2009 sollen 100 E-Autos angeschafft werden. Im Jahr 2010 wird sich die Zahl der E-Autos vervielfachen. Der Klima- und Energiefonds unterstützt das Projekt VLOTTE mit insgesamt € 4,7 Millionen. Die Modellregion soll als Erfahrungsquelle, Keimzelle und Multiplikator für die Entwicklung der E-Mobilität in Österreich wirken.

Auch andere Bundesländer und Gemeinden haben eine Vielzahl an Initiativen und Programmen ins Leben gerufen. Im Rahmen der Pressekonferenz des neuen Bundesverbands wurde ein Elektroautovertrag zu Lieferung von 400 weiteren Elektroautos im Jahr 2010 aus der Taufe gehoben.

Zusätzlich besteht die Möglichkeit der Förderungen durch klima:aktiv Programme, die Förderschienen des Klima- und Energiefonds, dem Impulsprogramm A3plus des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) und der Umweltförderung Inland.

Neben den genannten Aktivitäten profitiert auch der österreichische Endverbraucher in Sachen nachhaltige Mobilität. Für Elektrofahrzeuge wird keine NOVA (in Österreich beträgt die NOVA max. 16%) eingehoben. Weiters entfällt für Kraftfahrzeuge, die ausschließlich elektrisch betrieben werden, die motorbezogene Versicherungssteuer.

Der heute aus der Taufe gehobene Verband ist gleichzeitig der 100. ACT-Kooperationspartner und das stimmt Gerhard Fallent in zweifacher Hinsicht zufrieden: ‘Wir sind nicht nur vor kurzem ein Jahr alt geworden, sondern wir verfügen ab jetzt auch über 100 gute Argumente, warum Cleantech made in Austria Arbeitsplätze und Lebensqualität schafft – unsere 100 Kooperationspartner leisten täglich einen substanziellen Beitrag dazu. Wir freuen uns, dass jede einzelne Institution und jedes einzelne Unternehmen aus unserem Netzwerk Teil dieser Erfolgsgeschichte ist,’ meint Fallent.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /