Radfahren bringts!

Radfahren ist gut für Gesundheit, Wirtschaft und Klima - Radgipfel im Burgenland als Startschuss für Radtour "Vom Neusiedlersee zum Bodensee" - Radgipfel in den Bundesländern geplant

Neusiedl (OTS) - "Radfahren ist gesund, steigert die Lebensqualität und sichert laut einer Studie des Lebensministeriums und der Wirtschaftskammer Österreich bis zu 18.000 Jobs. Wenn es gelingt, den Radverkehrsanteil in Österreich auf 10 Prozent zu
verdoppeln, würde laut einer Studie der Welt Gesundheitsorganisation (WHO) zudem ein jährlicher volkswirtschaftlicher Nutzen von 810 Millionen Euro entstehen. Unser Ziel ist es daher, durch Förderungen, Initiativen und Maßnahmen in Zusammenarbeit mit Ländern und Gemeinden den Radverkehrsanteil bis 2015 auf die angepeilten zehn Prozent zu steigern," betonte Umweltminister Niki Berlakovich anlässlich des
heutigen Radgipfels in Neusiedl am See, an dem auch Tourismuslandesrätin Michaela Resetar, der Landesrat für Gesundheit und Soziales Peter Rezar, der Bürgermeister von Neusiedl am See und 2. Landtagspräsident Kurt Lentsch, die Direktorin der AUVA
Landesstelle Wien Friederike Lackenbauer und Radprofi René Haselbacher teilnahmen.

Das Fahrrad weist eine beeindruckende Ökobilanz auf. Es kommt ohne fossile Energie aus, verursacht weder Feinstaub, noch Stickoxide oder Treibhausgase und praktisch keinen Lärm. Wie groß das Potenzial für das Radfahren in Österreich ist, wird anhand der mit dem Auto durchschnittlich zurückgelegten Wegstrecken klar: 25 Prozent aller
Autofahrten sind kürzer als zwei Kilometer - eine Distanz, die mit dem Fahrrad in 8 Minuten zurückgelegt werden kann - und 50 Prozent aller Autofahrten sind kürzer als 5 Kilometer, die mit einer 20 minütigen Radfahrt bewältigt werden könnten. Für kurze Distanzen auf das Fahrrad umzusteigen nützt aber nicht nur der Umwelt und dem
Klima, auch Gesundheit und Wirtschaft würden profitieren.

Gesundheitsfaktor Radfahren

Radfahren ist überaus gesund. Wer sich regelmäßig aufs Rad schwingt, reduziert das persönliche Risiko für Herzinfarkt, Diabetes, Bluthochdruck und Krebs und leidet seltener an Depressionen. Laut WHO ist das Sterbe-Risiko in der Altersgruppe von 20 bis 60 Jahren bei RadfahrerInnen um 28 Prozent geringer. Bei einer Verdoppelung des
Radverkehrs auf 10 Prozent, wie das im Masterplan Radfahren des Lebensministeriums angestrebt wird, wäre eine Entlastung des Gesundheitssystems um 810 Millionen Euro jährlich möglich. Für das Burgenland, das ebenfalls auf die Zehn-Prozent-Marke kommen möchte, wäre ein Gesundheitsnutzen von 25 Millionen Euro pro Jahr erreichbar.

Wirtschaftsfaktor Radfahren

Die Kurzstudie "Wirtschaftsfaktor Radfahren" von Lebensministerium und WKÖ beziffert die direkten und indirekten Wertschöpfungseffekte durch die Radwirtschaft in Österreich mit 882,5 Millionen Euro und geht von über 18.000 gesicherten Arbeitsplätzen aus. Allein im Burgenland hängen 870 Jobs am Fahrrad, davon rund die Hälfte im Tourismus, die jährliche Wertschöpfung aus dem Radsektor beträgt immerhin 25 Millionen Euro.

Masterplan Radfahren soll Radverkehr verdoppeln

2006 hat das Lebensministerium den Masterplan Radfahren als nationale Radverkehrsstrategie vorgelegt. Dieser beinhaltet einen umfassenden Maßnahmenkatalog zur Förderung des Radverkehrs durch Bund, Länder und Gemeinden. Ziel ist es, den Radverkehrsanteil auf zehn Prozent zu verdoppeln. Das Lebensministerium bietet Städten, Gemeinden, Betrieben, Tourismus- und Freizeiteinrichtungen, Schulen sowie der öffentlichen Verwaltung zur Umsetzung des Masterplans Radfahren Beratungs- und Förderprogramme an. Bislang wurden 6,7
Millionen Euro für Radverkehrsprojekte von der Radverkehrsplanung bis zur Errichtung von Infrastruktur eingesetzt, die ein Investitionsvolumen von 24,7 Millionen Euro ausgelöst haben.
Voraussetzung ist, dass die Maßnahme eine CO2-Einsparung bewirkt. 130 Gemeinden, Schulen, Betriebe, Verwaltungen und Tourismuseinrichtungen sparen derzeit mit ihren Radprojekten jährlich rund 45.000 Tonnen CO2.

2009 bietet das Lebensministerium Gemeinden, Betrieben, Tourismuseinrichtungen und Verbänden eine Sonderförderung für die Anschaffung von Elektro-Fahrrädern an. Pauschal gibt es einen Zuschuss von 200,- Euro, ÖkostrombezieherInnen erhalten sogar 400,- Euro.

Burgenland will erfolgreiche Initiativen mit eigenem Masterplan
ausbauen

2007 wurde im Auftrag des Landes Burgenland von der Mobilitätszentrale Burgenland und dem Kuratorium für Verkehrssicherheit der "Masterplan Radverkehr für das Burgenland" als Radverkehrsstrategie des Landes erstellt. Ziel ist es, den Alltagsradverkehr auf insgesamt 10 Prozent zu erhöhen. Der Anteil der Rad fahrenden Gäste soll auf Basis der Gästestatistik 2007 um 20 Prozent gesteigert werden. Gleichzeitig soll die Zahl der Radfahrunfälle auf unter fünf Prozent aller Unfälle mit
Personenschaden gesenkt werden. Um diese Vorgaben zu erreichen, sollen für alle burgenländischen Gemeinden Radverkehrskonzepte erarbeitet werden.

Umweltminister Niki Berlakovich zeigte sich beim heutigen Radgipfel in Neusiedl am See erfreut über dieses Engagement und schlug eine klima:aktiv Partnerschaft des Burgenlandes mit dem Lebensministerium vor. "Die Experten des Landes und des
Lebensministeriums sollen sich zusammensetzen und einen perfekt auf die Bedürfnisse der einzelnen Regionen abgestimmten Maßnahmenkatalog erarbeiten. Die Umsetzung kann dann über das klima:aktiv mobil Beratungs- und Förderprogramm unterstützt werden", so der Umweltminister.

Informationsoffensive "Österreichs Wadeln radeln!" mit Radgipfel in allen Bundesländern

Mit dem Aufruf ,Wadel mit!' werden wir die österreichweite Bewusstseinsbdilung fürs klimaschonende Radfahren intensiv fortsetzen", kündigte Umweltminister Niki Berlakovich seine Informations- und Beratungstour, die ihn vom Neusiedlersee bis zum
Bodensee führen wird, an. Dabei werde es in den Landeshauptstädten Radgipfel und andere Veranstaltungen geben, bei denen die in Ländern und Gemeinden notwendigen Maßnahmen zur flächendeckenden Umsetzung des Masterplans Radfahren im Mittelpunkt stehen. "Unser Ziel ist es, die Vorteile des Fahrrads als schnellstes innerstädtisches Verkehrsmittel, das noch dazu umweltfreundlich und gesund ist, noch
bekannter und erfahrbar zu machen." so der Minister.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /