Deutsches Solarturmkraftwerk für Algerien

Das Solar-Institut Jülich (SIJ) der FH Aachen beginnt in Kürze eine detaillierte Machbarkeitsstudie für den Bau eines Solarturmkraftwerks in Algerien

Die Anlage soll zwei bis fünf Mal größer sein als die Pilotanlage in Jülich und nach dem gleichen technischen Prinzip funktionieren. Das SIJ erstellt die Studie im Auftrag der Algerischen Regierung und gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU). Die algerische Regierung verfolgt mit dem Bau einer solchen Großanlage das Ziel, die derzeit größtenteils auf Öl- und Gaseinnahmen fußende Volkswirtschaft langfristig hin zu einer nachhaltigen und tragfähigen solaren Wirtschaft zu entwickeln. Im Rahmen der Studie werden neben der Stromerzeugung weitere Nutzungsmöglichkeiten im Umfeld des Solarturmkraftwerks, wie solare Kühlung, solare Wasseraufbereitung und Meerwasserentsalzung sowie solare Prozesswärme aufgezeigt. Diese sollen auch in das Konzept eines Ausbildungszentrums für erneuerbare Energien einfließen, das in der Nähe des Kraftwerks entstehen soll.

"Mit diesem Auftrag haben wir noch vor der offiziellen Inbetriebnahme des Jülicher Solarkraftwerks bewiesen, dass der Bau des Solarturmkraftwerks der strategisch richtige Schritt war, die von deutschen Wirtschafts- und Forschungseinrichtungen entwickelte Solarturmtechnologie auf dem Zukunftsmarkt Nord-Afrika zu platzieren", sagt Prof. Bernhard Hoffschmidt, Leiter des SIJ, zufrieden. Der erste Schritt auf diesem Weg ist der Abschluss eines weitreichenden Kooperationsvertrags zwischen der algerischen Regierung und dem SIJ. Die Machbarkeitsstudie wird gemeinsam mit der IATech GmbH, den Kraftanlagen München und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.(DLR) erstellt.

Weitere Informationen:
http://www.sij.fh-aachen.de
http://www.solarturm-juelich.de


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /