UN-Waldforum: Abholzung beschleunigt Klimawandel

Greenpeace: Der Klimawandel wird das Waldsterben noch verstärken

Beim 8. Waldforum der Vereinten Nationen wird von Experten bestätigt, dass sich die Abholzung der Tropischen Regenwälder und der Klimawandel gegenseitig potenzieren. Wenn die globale Erwärmung über 2,5 Grad Celsius beträgt, gehen die Schlüsselfunktionen der Wälder verloren. Das ergibt eine aktuelle Studie der International Union of Forest Research Organizations (IUFRO), die gestern Nacht beim UN-Waldforum in New York präsentiert wurde. "Ein tödlicher sich selbst beschleunigender Teufelskreis: Das Abholzen der Wälder beschleunigt den Klimawandel und der Klimawandel wiederum beschleunigt das Waldsterben.", so Greenpeace - Klimasprecher Niklas Schinerl.

Tropische Regenwälder speichern in ihrem Boden große Mengen an CO2. Ihr sensibles Ökosystem kann aber gerade durch den Klimawandel empfindlich gestört werden. Werden wie derzeit große Gebiete des Regenwaldes abgeholzt und die bestehenden Gebiete zusätzlich durch den Klimawandel stark beeinträchtigt, gelangen große Mengen an gespeichertem Kohlenstoff zurück in die Atmosphäre. Diese verstärken den Treibhauseffekt erneut. Das nennen die Experten einen "positiven Rückkopplungseffekt". Um diesem Effekt entgegenzusteuern, muss die globale Erderwärmung möglichst weit unter 1,5 Grad Celsius gehalten werden.

Um Effekte wie die Austrocknung der Regenwälder zu verhindern, sind ambitionierte Maßnahmen zum Klimaschutz notwendig. Bis zum Jahr 2050 müssen die Treibhausgas-Emissionen auf nahezu null sinken. Bereits am Ende des kommenden Jahrzehnts muss der Treibhausgasausstoß in Industrieländern wie Österreich um 40 Prozent gesenkt werden. Im Zuge der Österreichischen Energiestrategie muss die Regierung hier eine Weichenstellung Richtung null Emissionen stellen. "Nur wenn es im Regenwald zu einem raschen Abholzungstopp kommt, kann gemeinsam mit radikalen Einschnitten bei den Treibhausgasen in den Industriestaaten der Klimawandel erfolgreich bekämpft werden", so Schinerl.

Jährlich werden weltweit etwa 13 Millionen Hektar Regenwald abgeholzt. Das entspricht einer größeren Fläche als Österreich und die Schweiz gemeinsam aufweisen. Greenpeace zeigte in zahlreichen Aktionen im Amazonas Regenwald auf, dass der größte Regenwald der Erde stark von Abholzung und Klimawandel betroffen ist. Er befindet sich nahe am "tipping point". Das bedeutet, das Ökosystem könnte jederzeit kippen. Wenn das passiert wird der Wald zu einer Savanne. Durch den globalen Temperaturanstieg trocknet der Regenwald gerade an den Stellen, wo abgeholzt wurde, verstärkt aus.

Ein für Menschen verträglicher Cocktail müsste daher aus einem Abholzungsstopp der Regenwälder und einem ambitionierten Klimaschutz gemixt sein. Schutz der Regenwälder, um Klimaschutz zu garantieren, Klimaschutz um das Überleben der Tropischen Wälder zu garantieren. Prost!



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /