© Nina Holler & Lukas Pawek
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Falsch: Atomstrom ist CO2-neutral

Richtig: Atomstrom verursacht, vom Uranabbau bis zur tatsächlichen Stromproduktion betrachtet, ähnlich viel CO2-Emissionen wie ein Erdgas-Blockheizkraftwerk.

Die Details:

Die miserablen CO2-Werte der Atomstromproduktion resultieren aus der Gesamtbetrachtung der aufgewendeten Energie: Im ersten Produktionsschritt wird extrem energieintensiv Uran aus Erzen gewonnen. Das Umwälzen von Tonnen Gesteins mit schweren Baumaschinen benötigt Unmengen durchwegs fossilen Treibstoffs: Neben CO2 werden bekanntermaßen auch weitere Treibhausgase frei.
Danach muss das Uran bis zur Kernspaltungsfähigkeit aufbereitet werden, wozu Strom verwendet wird. Dieser Strom wird mit erheblichen CO2-Emissionen produziert. Danach sind noch die Emissionen des Baus eines Atomkraftwerkes und Transportenergien eingerechnet.

Das Ökologieinstitut Darmstadt hat mittels GEMIS-Methode einen Gesamtwert von 25 bis 50 g CO2 pro produzierte Kilowattstunde Atomstrom ermittelt. Das ist weitaus mehr als die Gesamtbilanz für Strom aus einem modernen Gas-Blockheizkraftwerk, das auf 23 g/kWh kommt. Insbesondere auch deshalb, weil die Abwärme von Atomreaktoren energetisch so gut wie nie genutzt wird, jedoch die Atmosphäre erhitzt und derart zur Meereserwärmung beiträgt, wodurch das im Wasser gebundene CO2 rascher entweicht.

Greenpeace Deutschland veröffentlichte 2005 einen Wert von 31 g CO2/kWh Atomstrom. Diverse internationale Studien sollen laut Junge Presse Berlin zusammengefasst einen Mittelwert von ca. 60g CO2/kWh ergeben (Quelle: Windblatt 05/2004).

Fazit:

Alleine schon wegen ihrer enorm hohen CO2-Gesamtbilanz muss die Atomstromproduktion sofort zu Grabe getragen werden. Denn eines ist sicher: Unserer Atmosphäre ist es egal, wo die CO2-Emissionen entstanden sind, die das Klima global aufheizen.



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Eine Initiative der Interessensvereinigung Energiewendewirtschaft IV EWW
GastautorIn: Dr. Fritz Binder-Krieglstein für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /