Schwachpunkte in meinem Haus

Wie Thermografie, Blower-Door-Test & Co zu einem gesunden Wohnklima beitragen

Das Thema Thermografie (Wärmebildtechnik) stand im Mittelpunkt des letzten Energiestammtisches, der am 15. November 2007 im Stadtcafe Gamauf in Oberwart stattfand. Trotz des schlechten Wetters waren über 40 Interessierte zu der Veranstaltung erschienen.

Referent an diesem Abend war Ing. Peter Baldauf, Geschäftsführer der Firma Thermografie-Messtechnik-Lecksuche GmbH (TML) in Bernstein. Er berichtete von seinen Erfahrungen, wie Leckagen an Wasserleitungen in Ortswassernetzen und Baufehler in Gebäuden gezielt gesucht werden. Moderne Messtechnik hilft, dass aufwändigen Grab- oder Stemmarbeiten heute oft vermieden werden können. Durch derartige Ortungssysteme werden Geldbörsen, Gemeindekassen und die Umwelt gleichzeitig geschont, wenn z.B. undichte Wasserleitungen abgedichtet werden.

Mit Hilfe von Wärmebildern (Thermografie) werden Oberflächentemperaturen von Gebäuden oder Bauteilen analysiert. Jeder Temperatur wird dabei eine bestimmte Farbe zugeordnet. Dadurch kann auf einen Blick festgestellt werden, wo die größten Schwachpunkte bei einem Gebäude liegen. Baumängel wie Wärmebrücken oder undichte Fensteranschlüsse - sie können Ursachen für Schimmel und hohe Heizkosten sein – können eliminiert werden. Die Überprüfung, ob eine Sanierung korrekt ausgeführt wurde, ist somit möglich. Die Vorzüge der Thermografie (Wärmebildtechnik) fasst Peter Baldauf folgendermaßen zusammen: ‘Wenn man die Dämmung eines Gebäudes mit einem warmen Wintermantel vergleicht, dann kann man mit einer Wärmebildkamera die unsichtbaren Löcher in dem Mantel ausfindig machen.’

Im Gegensatz dazu wird mit Hilfe eines Blower-Door-Tests festgestellt, ob ein Objekt luftdicht errichtet wurde. Für einige Förderungen im Burgenland ist es notwendig, dass dabei bestimmte Maximalwerte eingehalten werden. Diese Voraussetzung besteht auch zu Recht. Ein guter Dichtstandard in Kombination mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung hilft nämlich Schimmel und hohe Heizkosten zu vermeiden. Konsumenten sollten dem zuständigen Generalunternehmer deshalb schon vor der Auftragsvergabe einen bestimmten Luftdichtigkeitswert vorgeben, um Streitigkeiten im Nachhinein zu vermeiden.

Welche Fortschritte die Bautechnik in den letzten Jahrzehnten durchgemacht hat, beschreibt Dietrich Wertz, Obmann des Vereins ‘Energiestammtisch Südburgenland’, folgendermaßen: ‘Altbauten sind oft so undicht, dass unter den Testbedingungen des Blower-Door-Tests die Luft in einem Gebäude zehn mal ausgetauscht wird. Man spricht dann von einem L50-Wert von 10. Anders im Neubau, wo es möglich ist, Werte von 0,1 zu unterschreiten, was einem Hundertstel dieser Luftmenge entspricht.’

GastautorIn: Dietrich Wertz für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /