CO2 auch durch mobile Kommunikation einsparbar

Studien zeigen das hohe Potenzial der IKT-Branche zur CO2-Reduktion

Der Beitrag mobiler Kommunikation zu mehr Mobilität und Effizienz im Privat- und Berufsleben ist unumstritten. Analysen des WWF zeigen deutlich den Beitrag der IKT-Branche zur Einsparung von CO2-Emissionen. Anlässlich des Besuchs von Friedensnobelpreisträger und Klimaschützer Al Gore in Wien beim mobile.futuretalk 07 von mobilkom austria gab das Unternehmen zwei weitere Studien in Auftrag. Vom Verkehrsclub Österreich VCÖ und dem Marktforschungsinstitut market wurden das Mobilitätsverhalten des österreichischen Managements, das Potenzial der Branche zur CO2-Reduktion und damit ihr Beitrag zum Klimaschutz untersucht.

Im Jahr 2006 wurden weltweit rund 30 Milliarden Tonnen CO2 emittiert,Österreich liegt bei der Menge der CO2-Emissionen auf Platz 46 von 207 Ländern. "Klimaschutz geht jeden von uns etwas an. Das gilt für Privatpersonen ebenso wie für Wirtschaftsunternehmen. Gerade die Telekommunikationsbranche kann mit ihren Services einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Verringerung des CO2-Aufkommens leisten - das zeigen sowohl bestehende Daten wie auch die Analysen, die wir in Auftrag gegeben haben", kommentiert Boris Nemsic, CEO mobilkom austria und Telekom Austria Group, die Ergebnisse der Untersuchungen. Für die gesamte Branche der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT-Branche) errechnete der WWF in Zusammenarbeit mit der Vereinigung der europäischen Telekomunternehmen ETNO ein Einsparungspotenzial von CO2-Emissionen in der Höhe von 50 Mio. Tonnen jährlich in Europa.

Hohes Einsparungspotenzial durch Videokonferenz und Online-Rechnung Im Detail bedeutet das: Videokonferenzen könnten zwischen 5 bis 30 Prozent der Geschäftsreisen einsparen, das bringt eine CO2-Reduktion von 5,6 bis 33,5 Mio. Tonnen. Papierlose elektronische Rechnungen - für die sich mobilkom austria und die Telekom Austria Group stark machen - bergen enormes Potenzial: 10 Mio. Kunden, die auf eine Online-Rechnung umsteigen, bringen eine Einsparung von 10.000 Tonnen CO2. Noch größeres Potential haben flexible Arbeitsplätze: 10 Millionen Flexi-Workers, die ein bis zwei Tage von zu Hause aus arbeiten, bringen eine Reduktion von 11 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr.

Topmanager sind weniger unterwegs dank mobiler Kommunikation Im Auftrag von mobilkom austria hat das Marktforschungsinstitut market eine Umfrage gestartet, welche Chancen die österreichischen Entscheidungsträger, Vorstände und Geschäftsführer den mobilen Kommunikationstools einräumen, den Klimawandel zu verändern. Sieht man sich den Reiseplan der österreichischen TopmanagerInnen an, so wird gelebte Mobilität deutlich: Fast durchwegs ist zumindest einmal pro Woche das Auto für eine Geschäftsreise im Einsatz, ein Sechstel steigt mindestens einmal pro Woche ins Flugzeug. Dabei ist aber für jeden der Befragten mobile Kommunikation über Handy, Blackberry oder Notebook unverzichtbar, 88 Prozent nutzen ihr Notebook, rund 60 Prozent mobile E-Mail-Dienste. Die steigende Mobilität verstärkt das Phänomen des Klimawandels, das Mehr an Möglichkeiten der mobilen Kommunikation wird als ein Weg zum Kampf gegen den Klimawandel aufgezeigt. Bereits jetzt ist ein Drittel der TopmanagerInnen überzeugt, dank der mobilen Kommunikationsmöglichkeiten weniger Dienstreisen zu unternehmen als noch vor einigen Jahren. Dazu meint Dr. Werner Beutelmayer, Institutsvorstand und Geschäftsführer von market: "Moderne Kommunikationstools helfen bereits jetzt, Flugmeilen und Straßenkilometer zu minimieren. Gemäß unserer Recherchen ist bereits ein Drittel der Befragten heute dank neuer Kommunikationsservices weniger häufig unterwegs als noch vor einigen Jahren." Das bedeutet aber auch wachsenden Energiebedarf für die IT- und Mobilfunknetze.

IKT-Lösungen als CO2-arme Alternativen

Der wachsende Energiebedarf der IKT Branche ist dafür verantwortlich, dass Kritiker diese Lösungsansätze der IKT-Industrie als wenig glaubwürdig bewerten. Eine Meinung, die mobilkom austria aber auch VCÖ und WWF nicht teilen: "Die weltweite IKT-Branche verursacht heute 2 Prozent der globalen CO2-Emissionen. Gleichzeitig wissen wir, dass durch eine stärkere Verbreitung von Teleworking, virtuellen Meetings und elektronischen Rechnungen viele Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden können", so Boris Nemsic, CEO Telekom Austria Group und CEO mobilkom austria. Unterstrichen wird diese Feststellung auch durch einige Zahlen, die in Kürze im Nachhaltigkeitsbericht der Telekom Austria Group veröffentlicht werden: Bei mobilkom austria führten zwar der kontinuierliche Ausbau der Funknetze, höhere Voice- und Datenvolumina und neue Funktionalitäten der Basisstationen zu einer Erhöhung des Energieverbrauchs um 48 %. Im selben Zeitraum stieg der Datenverkehr im UMTS-Mobilfunknetz aber um 2.260 %.

Reduktion von Flugreisen und Pendlerverkehr

Der Verkehrsclub Österreich VCÖ errechnete außerdem einige hoch interessante Daten und Fallbeispiele. InÖsterreich verursachen 1,43 Millionen Autopendler täglich 10.300 Tonnen CO2. Wenn 100.000 der 1,43 Millionen Autopendler einmal die Woche Teleworking machen würden, könnten im Durchschnitt rund 700 Tonnen CO2 pro Tag vermieden werden. Die Österreicher absolvierten 2006 jährlich 6.950.000 Flüge (Quelle: Statistik Austria). Allein Geschäftsreisen von Österreichern mit dem Flugzeug verursachen den Ausstoß von 750.000 Tonnen CO2 im Jahr. Ein Meeting eines internationalen Konzerns mit Headquarter in Wien mit fünf Teilnehmern aus Athen, Rom, Stockholm, Sofia und Brüssel, die per Flugzeug anreisen, verursacht einen CO2-Ausstoß von 11,7 Tonnen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /