© Ing. Martin Litschauer
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Österreichischen Solarpreis 2007 für Biobauernhof der Familie Liebhart

EUROSOLAR AUSTRIA zeichnet energieautarken Hof aus dem Waldviertel aus

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Am Samstag, den 6.10.2007 würden die Österreichischen Solarpreise 2007 in Bad Goisern, OÖ, von EUROSOLAR AUSTRIA vergeben. Die Preise werden seit 13 Jahren in 7 verschiedenen Kategorien vergeben und schon mehrmals konnte der Waldviertel Energie-Stammtisch in den letzten Jahren mit Projekten den Preis ins Waldviertel holen. Auch dieses Jahr ging wieder ein Preis in unsere Region, die Biohof Sonja und Roman Liebhart wurde mit dem Preis für Transportsysteme mit Erneuerbarer Energie ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurden von Staatssekretärin Christa Kranzl, LAbg. Heidi Reiter, BR Reinhard Winterauer, MR DI Wolfgang Hein, RA Dr. Hans Otto Schmidt, Dr. Ingrid Wagner und Ing. Martin Litschauer überreicht.

Dem Biohof Liebhart ist es gelungen, jene Energiemenge, die zum Betrieb der Landwirtschaft notwendig ist, selbst aufzubringen. Neben Windkraftbeteiligungen wird Strom mit Photovoltaikanlagen produziert. Mit diesem Solarstrom können Maschinen, unter anderem das Elektroauto, versorgt werden. Eine Solaranlage deckt neben Holz aus dem eigenen Wald den Wärmebedarf und für den restlichen Energiebedarf wird Pflanzenöl aus Leindotter, der in Mischkultur angebaut wird, verwendet, zu diesem Zweck wurden ein PKW adaptiert, und bei den Traktoren wird bis zu 100% beigemischt.

Weitere Informationen zum Biohof Liebhart

Bereits 1992 installierte der Schwiegervater von Ing. Roman Liebhart auf dem Bauernhof eine 12 m² große Solaranlage für den Warmwasserbedarf errichtete. Damit wurde bereits der erste Grundstein zum energieautarken Hof gelegt. Die junge Familie Liebhart stellte den Bauernhof auf biologische Landwirtschaft um, die Nutzung von Holz als Ergänzung zur Solaranlage ist dabei eine Selbstverständlichkeit.

Schon bald folgte die erste 1,2 kWp Photovoltaikanlage direkt auf dem Dach der Ferienwohnungen, die so wie der Bauernhof natürlich mit Ökostrom versorgt werden. Die Anlage wurde noch mit der Einspeisevergütung des Landes NÖ errichtet. Damit war Ing. Roman Liebhart natürlich nicht zufrieden und organisierte für die Dorfgemeinschaft eine Pflanzenölpresse, der eigene Diesel-PKW, ein Renault Espace, wurde zur Nutzung dieses Biotreibstoffes zum Pflanzenölauto von der Firma Waldland umgerüstet.

Mit der Einführung der NÖ Photovoltaikförderung im Jahr 2004 war Ing. Roman Liebhart auch an der Gründung und Organisation der Waldviertler Photovoltaikeinkaufsgemeinschaft beteiligt. Am Hof folgte die zweite Solarstromanlage mit 3,75kWp Leistung und viele andere Anlagen im Waldviertel.

Mit Workshops für Schulen, Biohoffesten und Vorträgen wurde Besuchern des Biohofes in den letzten Jahren die Biolandwirtschaft und die Möglichkeiten der Erneuerbaren Energie sehr nahe gebracht. Im Jahr 2002 wurde für die Besucher des Hofes die 2. Waldviertler Elektroautotankstelle eröffnet. Heute verfügt die Familie neben dem Pflanzenölauto auch über ein Elektroauto der Type Citroen Saxo Electric, mit dem der eigene Solarstrom äußerst effektiv eingesetzt werden kann, wobei zahlreiche Abgase und Lärm vermieden werden können.

Die Familie Liebhart ist auch an Windkraft-, Wasserkraft und Biogasanlagen beteiligt. Mit den eigenen Anlagen und den Beteiligungen wird mehr Energie erzeugt als vom Biohof verbraucht wird, damit ist der Hof rechnerisch energieautark.

Das ist aber für die Familie noch nicht genug. Um nicht bei einem Stromausfall im Dunkeln zu sitzen, wurden die Arbeiten für eine weitere 2 kWp Batterie gestützte inselfähige netzgekoppelte Photovoltaikanlage begonnen, die vom PAN Ökoteam installiert wird.

Der Biohof zeigt, dass die Landwirtschaft in der Lage ist den Energiebedarf zu 100% durch erneuerbare Energie zu decken, wenn die Flächen neben der Bioenergie auch für Windkraft und Photovoltaik genutzt werden. Mit der Biolandwirtschaft kann außerdem gegenüber der konventionellen Landwirtschaft um bis zu 60% weniger CO2 emittiert werden. Durch den Verzicht auf Handelsdünger, der oft mit viel Atomstrom hergestellt wird, und den Verzicht auf viele Erdölprodukte, wie z.B. Spritzmittel, aber auch durch die Art der Betriebsführung, z.B. wird über längere Zeit auf das Ackern verzichtet, was viel Energie spart (Pfluglos), ist dies möglich. Die Familie Liebhart ist gerade auch im Bereich der Ölpflanzen sehr innovativ und pflanzt z.B. Leindotter in verschieden Mischkulturen und sammelt damit Erkenntnisse für viele andere Landwirte, die dann bei Hofführungen und Vorträgen weitergegeben werden. Der Leindotter wird so wie Sonnenblumen ebenfalls kalt gepresst und kommt auf dem Biohof im PKW und in den Traktoren zum Einsatz.

Die weiteren PReisträger 2007

* Österreichischen Solarpreis 2007 in Bad Goisern verliehen



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