Eisblock nach 84 Tagen großteils noch da!

St. Pölten - Hält die Wärmedämmung das, was sie verspricht? Zwei Kubikmeter Eis wurden am 13. März im St. Pöltner Regierungsviertel mit einer 30 cm dicken Dämmschicht verpackt. Ziel der Aktion war, die Effizienz einer guten Wärmedämmung zu demonstrieren – mit Erfolg! Nach 84 Tagen in Sonne und Wind wurden das Dach des Eisblock-Häuschens gelüftet und das Rätsel gelöst: Der Großteil des Eises ist noch da! Die Aktion ist gleichzeitig Auftakt zu einer Reihe von Umwelttagsveranstaltungen in ganz Niederösterreich.

Energieeffizienz ist ein wichtiges Thema im Klimaschutz: Weniger Energieverbrauch bringt eine Reduktion der Energiekosten und vermindert den Kohlendioxid-Ausstoß. Im Wohnbau kann die richtige Wärmedämmung den Energiebedarf drastisch senken – bei neuen Häusern auf ein Minimum, bei alten oft um über 50%! Wie wichtig eine gute Wärme-dämmung ist, wollte die Energieberatung NÖ mit dem Eisblock-Experiment demonstrieren: Gepackt in eine 30 cm dicke Dämmstoffhülle mit einem U-Wert von 0,14W/ m2K (Wärmedurchgangskoeffizient als Maß für den Wärmeschutz), was einem sehr gut sanierten Altbau entspricht, konnte das Eis Wind und Sonne fast unbeschadet trotzen.

NÖ Umweltlandesrat Josef Plank: ‘Energieeffizienz ist das Gebot der Stunde! Immerhin stammen 25% der CO2-Emissionen aus dem Bereich Raumheizung und Bauen. Die Eisblock-Wette hat das deutlich gezeigt: Energie sparendes Bauen ist ein Gewinn für alle: Weniger CO2-Emissionen sind gut für´s Klima, niedrige Heizkosten freuen den Menschen. Mit guter Altbausanierung oder modernen Niedrigenergie- und Passivhäusern werden Impulse für die Wirtschaft gesetzt, Umweltschutz gefördert und Lebensqualität gewonnen. Klimaschutz geht uns alle an – die vielen Einsendungen zur Eisblock-Wette zeigen auch, dass dieses Thema die Menschen durchaus anspricht. Rund 1.200 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher haben mitgemacht!’

Die Wette für den Klimaschutz
Seit 13. März war das Eisblock-Häuschen Wind und Wetter ausgesetzt – nach der Rekordhitze im Mai und dem warmen Frühling heuer war es besonders spannend, wie viel Eis nun wirklich übrig blieb. Mitwetten konnten alle Interessierten auf der homepage der Energieberatung NÖ, mit Wettschein oder per Fax.
‘69 Prozent des Eises waren noch vorhanden. Damit hatten bei der Verlosung der Preise all jene eine Chance, die auf 61 – 80 Prozent getippt haben. Der Hauptpreis von Dämmstoffen im Wert von € 3.500,- ging an Berta Steindl aus Pottenbrunn.

DI (FH) Raphael Olbrich: ‘Rund 7.000 Ein- und Mehrfamilienhäuser werden in NÖ jährlich neu gebaut und noch mehr werden saniert – hier können CO2- und Energieverbrauch massiv gesenkt werden: Das hat auch die Eisblock-Aktion sehr deutlich gezeigt. Wer das eigene Haus sanieren möchte, kann z.B. bei der Dämmung der obersten Geschossdecke beginnen, das ist vergleichsweise kostengünstig und sehr effektiv. Neugebaute Häuser sollten zumindest Niedrigstenergiehaus-Qualität haben, das entspricht einem Heizwärmebedarf von maximal 30 kWh pro m2 und Jahr. Für alle, die ein solches Haus bauen oder sanieren wollen, ist die Energieberatung NÖ eine kompetente Anlaufstelle: Firmenunabhängig, individuell und kostenlos! Wir beraten Sie telefonisch, per e-mail oder sogar persönlich vor Ort!’

Wärmedämmung bringt´s!
Rund 69 % des Eises war bei der Enthüllung am Umwelttag noch vorhanden. Möglich war das durch eine hochqualitative Ummantelung des Eisblocks: 15 Einzelblöcke à 80 kg Eis wurden sorgfältig umhüllt. Übergestülpt wurde dem Eis ein Minihaus (Holzständerkonstruktion) in Passivhausqualität, wärmebrückenfrei und winddicht. Die Vollwärmeschutzfassade wurde auf 30 cm Außenwanddämmung angebracht, der durch-schnittliche U-Wert lag bei 0,14W/ m2K. Ermöglicht wurde dies durch Unterstützung der Firma Sto aus Obergrafendorf. Die Firmen Sto, Steinbacher Dämmsysteme und Prima Bau- und Dämmsysteme haben auch die Hauptpreise für die Wette gesponsert: 3 Häuser in Pottenbrunn, Hofstetten und St. Pölten werden nun bald fachmännisch gedämmt.

Beratung und Tipps für alle, die ein Haus bauen oder sanieren, gibt’s bei der Energieberatung NÖ, einer Initiative von Umweltlandesrat Josef Plank mit "die umweltberatung" und Geschäftsstelle für Energiewirtschaft.