Nachhaltigkeit durch den Einsatz von Pflanzenöl als Kraftstoff

Pflanzenöl als Kraftstoff wird oft in Verbindung gebracht mit Nachhaltigkeit -Hierfür gibt es mehrere Gründe

Zum Begriff der „Nachhaltigkeit“:

Der Begriff der Nachhaltigkeit kommt ursprünglich aus der Forstwirtschaft. Er beschreibt eine wirtschaftliche Waldnutzung, bei der so viele Bäume aus dem Wald entnommen werden, wie von selbst wieder nachwachsen können.
Der Begriff selbst wird in der Literatur nicht einheitlich definiert. So versteht man darunter auch: sustainable development (engl.), naturverträglich, naturerhaltend, zukunftssicher, ökologisch tragfähig, dauerhaft-umweltgerecht und zukünftig-existenzfähig.
Es gab in der Vergangenheit mehrere Ansätze die versucht haben, den Begriff mit Inhalten und Zusammenhängen zu erklären. So wurde im so genannten Brundtland-Bericht (1987) von der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung der Begriff so vorgestellt, dass er bis heute Gültigkeit hat. Seitdem versteht man unter dem Begriff der Nachhaltigkeit (dauerhafte Entwicklung):
"Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können."
(HAUFF, Volker: Unsere gemeinsame Zukunft - Der Brundtland-Bericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung, Greven 1987, S. 46)

Nachhaltigkeit für das Klima:

Bei der Verbrennung von Pflanzenöl wird soviel CO2 freigesetzt, wie die Pflanze während ihres Wachstums aufgenommen hat. Damit ist ein CO2-Kreislauf mit der Natur möglich, der das Klima nicht negativ beeinflusst.
Insgesamt werden keine zusätzlichen Emissionen und Energien freigesetzt, die nicht in der Biosphäre enthalten sind oder durch die Sonne zugeführt werden.
Es ist richtig, das bei der Verbrennung von Pflanzenöl auch Emissionen entstehen, die man im Einzelnen als klimaschädlich bezeichnen kann. Jedoch beeinflussen sie das Klima nur sehr geringfügig, da sie von der Vegetation wieder aufgenommen werden können.
Bei den fossilen Brennstoffen hingegen werden gespeicherte Energien und Emissionen freigesetzt, die nicht Bestandteile der Ökosysteme auf der Erde sind.
Pflanzenöl als Kraftstoff ist im Gegensatz zu den fossilen Energieträgern erheblich klimafreundlicher.

Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft:

Nutzt man Pflanzenöl als Kraftstoff, können die Agrarflächen in einem natürlichen Kreislauf bewirtschaftet werden.
Der Landwirt baut genau die Menge Energiepflanzen an, die die Natur über den Boden und der Vegetationszeit zur Verfügung stellt. Damit bleibt die Qualität des Ackers erhalten und kann alljährlich für den Anbau von Energiepflanzen genutzt werden.
Die pflanzlichen Überreste, die bei der Pressung von Ölpflanzen entstehen, können als Dünger auf den Acker ausgebracht werden, bzw. als Futtermittel bei der Tierzucht verwendet werden. Damit wird Soja als Futtermittel und chemischer Dünger aus der Petrochemie substituiert und entfallen als Importe (lange Transportwege).
Die Vorleistungen, die man für Produktionssteigerungen in der Landwirtschaft nutzen will (z.B. Pflanzenöl als Kraftstoff) sind somit ebenfalls an die landwirtschaftliche Produktion gebunden. Der Landwirt nutzt somit einen Teil seiner eigenen Agrarprodukte zur Bewirtschaftung der Felder.
Der Kreislauf zur Erwirtschaftung von Energie ist somit geschlossen und damit nachhaltig.

Nachhaltigkeit beim regionalen Wirtschaftskreislauf:

Mit Pflanzenöl kann man nicht nur Kraftstoff gewinnen, sondern auch viele Kunststoffprodukte aus dem Alltag ersetzen (z.B. Verpackungen).
So erhalten Landwirte, Veredeler und Verkäufer ein Entgelt für den Verkauf dieser Produkte. Dieses Geld wird als Investition in eine Region verstanden, da es anders als beim Erdöl in der Region erst einmal verbleibt und nicht als Devise abfließt. Es entstehen regionale Produkte, Arbeitsplätze und Steueraufkommen. Zudem wird die berufliche Existenz der Landwirte gesichert (höheres Einkommen durch höherwertige Agrargüter) und reduziert die Steuerlast für Agrarsubventionen.
Gleichzeitig kann nur jene Energiemenge vor Ort verbraucht werden, die auch Regional angeboten wird. Energieüberschüsse werden über die Regionen hinweg ausgetauscht oder gelagert und erweitern den wirtschaftlichen Kreislauf, ohne ihn zu widersprechen.
Die Energieeffizienz (auch Recycling) wird somit zum Leistungsmerkmal der Wirtschaft und reduziert den Ressourcenverbrauch.
Ein nachhaltiges Wirtschaften aller Ressourcen wäre somit möglich.

Weitere Nachhaltigkeitsaspekte:

Im Rahmen der Diskussion um Pflanzenöl als Kraftstoff werden weitere Nachhaltigkeitsaspekte genannt, wie z.B.:

* Friedensicherung durch reduziertes Konfliktpotential um fossile Rohstoffe
* eine nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit, bei der die Entwicklungsländer von einer autonomen und umweltfreundlichen Energieversorgung profitieren
* nachhaltiger Städtebau, bei der der Energieverbrauch der Städte gleich dem Angebot ist
* nachhaltiger Gesundheitszustand von Mensch, Tier und Natur, da es weniger Erkrankungen durch Emissionen gibt.

Fazit:

Die Nachhaltigkeitsaspekte von Pflanzenöl als Kraftstoff sind ökologisch und ökonomisch gegeben. Kreisläufe entstehen, die in sich weitestgehend geschlossen sind. Auf diese Weise kann Pflanzenöl mit dazu beitragen, den Wohlstand der Menschen und den Schutz der Natur über Generationen zu erhalten.
Somit sind pflanzliche Öle als Kraftstoff ein sinnvoller Ersatz für fossile Brennstoffe.

Autor: Daniel Meier für Oekonews.at

Daniel Meier ist Student der Wirtschaftsgeographie, Volkswirtschaftslehre und Internationale Technische und Wirtschaftliche Zusammenarbeit (Magister) an der RWTH-Aachen.


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