IAEO: Greenpeace fordert weltweite nukleare Abrüstung

Kriegsdrohung führt nicht zur Beendigung der nuklearen Aufrüstung des Iran

Greenpeace fordert anlässlich der laufenden IAEO-Tagung von allen Atommächten, die Kriegsdrohungen gegenüber dem Iran einzustellen. Nicht nur der Iran, auch die fünf großen Atommächte müssen endlich ihre Atomwaffen abrüsten, fordert die Umweltorganisation. Die Satzungen der IAEO und des NPT (Nichtverbreitungsvertrag für Atomwaffen) müssen so abgeändert werden, dass sowohl die zivile Nutzung in AKW als auch der Bau und Besitz von Atomwaffen für alle Staaten ohne Ausnahme verboten wird. "Die großen Atommächte können nicht selbst Atomwaffen exklusiv besitzen wollen und gleichzeitig dem Iran mit einem Krieg wie im Irak drohen", kritisiert Atomexperte Erwin Mayer die Doppelmoral der etablierten Atommächte.

Auch die Drohung über eine Verurteilung über den UN-Sicherheitsrat als Vorstufe einer etwaigen militärischen Intervention im Iran ist laut Greenpeace nicht glaubwürdig, wenn die fünf Atommächte als ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrats mit ihrem Vetorecht eine Sonderrolle spielen können. Greenpeace fordert die internationale Gemeinschaft auf, den Iran statt mit Kriegsdrohungen mit Knowhow über Erneuerbare Energien zu beliefern. Auch im Krisenherd im Nahen Osten müsste die seit vielen Jahrzehnten bestehende Forderung nach einer Abrüstung aller Atomwaffen endlich umgesetzt werden. "Sonnen- und Windenergie könnte dort wesentlich zu einem dauerhaften Frieden beitragen als die Lieferung von veralteter Atomtechnologie", so Mayer.

In einem weiteren Schritt muss der generelle Ausstieg aus der Atomenergie endlich auch in den internationalen Organisationen wie der IAEO und in den Atomabrüstungsverträgen wie dem NPT miteinbezogen werden. Greenpeace erinnert daran, dass derzeit über 40 Staaten das Potenzial haben Atomwaffen zu entwickeln und auch einzusetzen.

Die Umweltorganisation warnt davor, dass es gerade von den alten Atommächten, wie zB. von Russland, massive Versuche gibt die zivile Nutzung der Atomenergie auch in die politisch sensiblen Zonen wie den Iran zu exportieren. "Die zivile Nutzung der Atomkraft und Nuklearwaffen sind nur zwei Seiten ein und derselben Medaille und wer das eine propagiert wird das andere bekommen", stellt Mayer fest. Ein Reaktor reicht aus um pro Jahr genügend Plutonium für 25 Sprengköpfe zu bauen. "Die IAEO ist auf einem Irrweg, wenn sie glaubt AKW fördern und exportieren zu können und Atomwaffen weiterhin einem exklusiven Klub vorzubehalten", schloss Mayer.



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /