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US-Regierung weiter auf der Klimaschutzbremse

Afrika-Hilfe droht ohne wirksame Klimaschutzpolitik der Industriestaaten wirkungslos zu werden

Auch die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000/Friends of the Earth Austria kritisiert anlässlich des G8-Gipfels in Schottland die Blockade-Haltung der USA in Sachen Klimaschutz und das Versagen der Industriestaaten bei der Erreichung der jeweiligen Klimaschutzziele. ‘Es ist zynisch, auf der einen Seite über die Entwicklungszusammenarbeit zu beraten und gleichzeitig die katastrophalen Folgen des menschengemachten Klimawandels zu ignorieren. Denn die Ärmsten der Armen in Afrika und auf der ganzen Welt werden am meisten unter dem Klimawandel zu leiden haben. Der Klimawandel kann all die gut gemeinte Afrika-Hilfe zunichte machen’ kritisiert Karl Schellmann, Klimaschutzexperte von GLOBAL 2000. Das zweite Top-Thema des G8-Gipfels, Afrika, zeigt die Gefahren des weltweiten Klimawandel drastisch auf. Alle Probleme, die Afrika heute hat, werden durch den Klimawandel verschärft. Es wird in Zukunft noch mehr Hunger durch das Verdorren der Ernten geben, es wird weniger sauberes Wasser zur Verfügung stehen und die Ausbreitung von Tropenkrankheiten wird kaum aufzuhalten sein.

Weltweiter Klimaschutz ist ein rein politisches Problem. Die Wissenschaft ist sich zu 98 Prozent einig, dass die Technologien für eine 80 prozentige CO2-Reduktion bereits heute vorhanden sind. Aber auch die sehr vorsichtigen Ziele des G8-Gipfels wie die Anerkennung der wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Klimawandel, eine Vereinbarung zur Entwicklung von Energiespar-Technologien und der Beginn einer Klimaschutz-Partnerschaft mit den Entwicklungsländern werden an der Totalverweigerung der US-Regierung scheitern, befürchtet Schellmann weiter. 80 Prozent aller bisherigen Treibhausgase, die den Klimawandel verursachen, kommen aus den Industriestaaten des reichen Nordens. Allein die USA sind für 20 Prozent des weltweiten Ausstoßes von Treibhausgasen verantwortlich. Hier liegt die Verantwortung.

Aber auch Österreich muss seine Hausaufgaben erledigen. Es ist völlig inakzeptabel, dass in Österreich statt einer Reduktion um acht Prozent, wie sie derzeit den Klimaschutzzielen entsprechen würden, die Treibhausgase seit 1990 um 13 Prozent gestiegen sind.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /