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Windenergieangebot 40fach größer als globaler Bedarf

Neue Studie: Windkraft hat weltweit riesiges Potential

Die Windkraft würde leicht ausreichen, um den weltweiten Bedarf an elektrischer Energie zu decken, das geht aus einer Analyse von Windmessungen hervor. Die Forscher um Cristina Archer und Mark Jacobson von der Stanford University in Kalifornien haben bodennahe Windmessungen an etwa 8000 Orten rund um den Globus analysiert und mit einem neuen mathematischen Verfahren die Windgeschwindigkeiten in 80 Meter Höhe (übliche Höhe für Rotoren) errechnet. Daraus wurde eine globale Karte erstellt, in der die Windgeschwindigkeiten zusammengetragen sind. Die Karte erscheint im "Journal of Geophysical Research.

Als wirtschaftlich lukrativ gelten Winde, die mit wenigstens 6,9 Meter pro Sekunde wehen, also mit Windstärke 3. Üblich sind solche Winde beispielsweise an der Südspitze Südamerikas, der australischen Insel Tasmanien und an den Großen Seen im Norden der USA. Aber auch an zahlreichen Orten Europas herrschen günstige Verhältnisse, die den Aufbau von Windparks nahelegen. Die vorgelegte Karte verzeichnet vor allem in weiten Teilen Großbritanniens hohe Windgeschwindigkeiten, aber auch an der französischen Atlantik- und der deutschen Nordseeküste, in Dänemark und Südschweden sowie auf Korsika und Sardinien.

Die Forscher sind der Meinung, dass diese Winde noch gezielter ausgebeutet werden müssen als bislang. "Das wichtigste Ergebnis unserer Studie ist, dass das Potential für preisgünstige Windenergie größer ist, als wir bisher angenommen hatten", sagt Archer.

72 Terawatt Windenergie möglich

Die untersuchten Standorte weisen fast durchgehend Klasse-3-Winde auf, so dass damit eine Leistung von etwa 72 Terawatt erzeugt werden kann. Im Jahr 2000 lag der weltweite Energiebedarf bei 1,6 bis 1,8 Terawatt, es muss daher nur ein Bruchteil der zur Verfügung stehenden Windkraft genutzt werden, um den Energiebedarf abdecken zu können, schreiben die Autoren.

Für die Produktion von einem Terawatt (entspricht einer Billion Watt) würde man etwa 500 Atomkraftwerke oder Tausende Kohlekraftwerke benötigen.


Artikel Online geschaltet von: / litschauer /